Nachdem der Hund ja auch auf deine anderen losgegangen ist, ist mir mal eine Idee gekommen..
Angenommen, es ist keine körperliche Ursache.
Tatsachen:
- Hund ist sehr "anhänglich", fordert deiner Beschreibung nach auch deine Aufmerksamkeit ein.
- Er hat dich schon mehrmals verwarnt (Grund sei dahingestellt), bekam daraufhin eine unsouveräne Reaktion, mit der er nichts anfangen konnte.
- Bei beiden Vorfällen warst du und die beiden andern Hunde anwesend.
- Evtl. ging es um Ressourcen.
Also für mich klingt das - ohne den Hund gesehen zu haben, also nur Vermutung - dass der Hund weit entfernt davon ist, dich als Vertrauens- und Führungsperson anzusehen, ist dadurch absolut überfordert und unsicher. Da du ihm durch das Nackenpacken leider mehrmals demonstriert hast, dass man dir nicht vertrauen kann, weiß er, dass er nur mit den Zähnen weiterkommt und versucht gleichzeitig dich und die beiden anderen Hunde zu kontrollieren.
Das macht er nicht, weil er dominant ist, sondern weil er gerade nicht weiß wo ihm er Kopf steht und sich denkt "Verdammt, keiner macht was, dann muss ich wohl..."
Es würde zu weit führen und wäre nicht sinnvoll ausführliche Tipps auf diese Weise zu geben, denn ein erfahrener Trainer kann vor Ort viel mehr sagen und sich ein besseres Bild machen.
Aber du musst daran arbeiten eine wirklich souveräne Führungsperson zu werden, denn du hast jetzt 3 Hunde und das erfordert einiges an Arbeit deinerseits.
Und ein Hund unterwirft sich freiwillig (wenn nötig) einem souveränen Führer, denn er vertraut ihm und weiß, dass ihm nichts geschieht. Es ist also eher eine Respekt- und Deeskalationsgeste. Wenn meine Große mal wirklich (also wirklich!) Mist gebaut hat, brauche ich nur einen Schritt auf sie zuzugehen und sie streng anzuschauen, dann liegt sie auch schonmal dem Rücken, von alleine! Nicht, weil ich sie je geschlagen oder misshandelt habe, oder sie Angst hat - sondern weil es eine soziale Demutsgeste ist. Denn ich drehe mich dann gleich wieder weg, die Welt ist wieder in Ordnung und wir kuscheln eine Runde auf dem Sofa. Ich habe ihr das nicht beigebracht indem ich sie auf den Rücken geschmissen habe! Warum machen die das dann?
Mein Terrier z.B. hat das noch nie gemacht - na und? Trotzdem sehe ich jeden Tag, dass er mir vertraut und mich respektiert - ich bin mir meiner Position im Rudel (hehe) so sicher, dass ich es nicht nötig habe Unterwerfung einzufordern.
Und ich bin absolut dafür, dass man den Hund auch mal deutlich zurechtweist, wenn es nötig ist - aber das kann ich erst, wenn ich sein Vertrauen gewonnen habe, denn erst dann wird das überhaupt als Maßregelung angenommen. Und Vertrauen gewinnen geht eben nicht auf die harte Tour.
Einen unsicheren, führungslosen und wahrscheinlich verängstigten Hund runterzudrücken hat nichts mit unterwerfen zu tun, denn das was du beschreibst wird von keinem Hund als Dominanzgeste verstanden, es ist höchstens unangenehm und verwirrend.
Und da geht es in erster Linie darum, ihm zu zeigen, dass er nichs regeln muss, erst recht nicht, wenn du in der Nähe bist. Das gibt ihm Sicherheit, Vertrauen und er muss diesen Job nicht mehr machen, der ihn wahnsinnig überordert.
Soviel zu meiner Ferneinschätzung. Bitte such dir einen guten Trainer.