Hallo Unhappy,
oh ha, da hast du ein ganz schönes Paket mit dir zu schleppen. Wie geht es dir den im Moment? Tut sich was - in welche Richtung auch immer?
Ich kenn sehr gut, was du meinst. Nachdem Molly aus meinem Leben ging, war ich sehr, sehr traurig, aber Bessi war noch da und das tat gut. Als Bessi dann auch gegangen war, fühlte ich mich unendlich leer und ich war mir sicher, nie wieder einen Hund haben zu wollen.
Irgendwann hab ich dann Ina gesehen und wusste: das ist sie! Und glaub mir, leicht war sie garantiert nicht und ich gestehe, dass ich mir oft gewünscht habe, dass sie ein wenig von Bessi und Molly hätte
Es hat über ein Jahr gedauert, viele Tränen, Nerven und auch Aufgabegedanken später sind wir ein tolles Team geworden. Jeder kennt den anderen und weiß, wie er tickt - das Durchhalten hat sich also gelohnt
Im September kam dann Sam: findet Menschen total überflüssig, doof und fühlt sich als "König" der Welt. Besucher werden durch Bisse "gebeten", wieder zu gehen und wehe, wenn sie sich bewegen. . Dann wird er richtig grantig.
Bei kleinen, dicken Frauen mit kurzen Haaren geht er sofort los.
Sam ist hyperaktiv, hat null Frustrationstoleranz und "zwicken" war sein größtes Hobby.
Ja, wir haben uns zwischenzeitlich auch die Frage gestellt, ob wir das schaffen und ob wir mit ihm warm werden. Denn auch wir waren schon am falschen Ort zur falschen Zeit und ja, dieses Mal habe ich manchmal gedacht, warum Sam nicht ein wenig von Ina haben kann
Aber wir haben ihn zu uns genommen, wir haben uns diese Aufgabe gemacht und angenommen und tragen jetzt die Verantwortung.
Es ist schwer, es ist hart, es kostet Tränen, schleches Gewissen, Nerven und Kraft, es geht zwei Schritte vor und drei wieder zurück.. Aber es ist ok, denn das ist SAM! Unser SAM! Und wir würden seinen kleinen, dummen Dickschädel ganz schön vermissen.
Wir haben Sam an den Maulkorb gewöhnt, er ist draußen immer an der Leine und gesichert und wir arbeiten und arbeiten und arbeiten mit ihm.
Bei Passanten haben wir es schon geschafft, die können mittlerweile gefahrlos vorbei. Am Anfang war es mal Passant Nr. 10, mal Nr. 5, mal Nr. 13, mal Frau mal Mann..
Bei uns lohnt sich das Durchbeißen auf alle Fälle, auch wenn wir noch lange nicht am Ende einer langen Arbeitsreise sind, aber die Momente, in denen mein Mann und ich uns an Sam erfreuen, uns über ihn freuen und uns mit ihm freuen, die werden immer mehr. Stück für Stück wachsen wir zusammen und lernen uns kennen, einschätzen und schätzen.
Es muss bei einem Hund nicht immer Liebe auf den ersten Blick sein oder von Anfang an alles toll und harmonisch sein.
Mit einem Hund ist es fast wie in einer Beziehung von Menschen mit unterschiedlichen Charakteren: um harmonisch miteinander leben zu können, müssen sie erst einmal die Konflikte lösen.
Aber die Entscheidung, die du fällst, ist deine und die kann dir leider keiner abnehmen.