Beiträge von Die Swiffer

    Huhu,

    manchmal liegt so ein Verhalten aber auch am Futter: z.B. vertragen viele Hunde Weizen nicht und wenn sie Futter mit Weizen bekommen, drehen sie so richtig hoch (wie bei einigen Pferden und Hafer).


    Also wir haben einen Hund, bei dem die Hyperaktivität tatsächlich tierärztlich belegt ist.

    Sam ist ein lieber, netter Kerl, aber es ist harte Arbeit, ihn mal fünf Minuten auf einem Platz zu halten. Er wird sowohl körperlich, als auch geistig ausgelastet. Zusätzlich bekommt er viele Konzentrationsübungen und Ruhe-Übungen. Er ist bei uns definitiv nicht der Nabel der Welt und tanzt uns auch nicht auf der Nase rum, aber er ist halt ein HIBBEL :p
    ABER: Sam verbrennt physisch viel zu viel Energie, weil er die ganze Zeit auf Hochtouren läuft, er bekommt auf ihn abgestimmtes Futter, (niedriger Rohproteingehalt etc.) allerdings die 3fache Menge.
    Seine Hyperaktivität macht sich z.B. auch bei Narkose mehr als bemerkbar.
    Er wiegt 21 Kg und braucht Narkose für 60Kg und die hält dann auch nur max. 15 Minuten. Und ist er wach, dann ist er fit.

    Ich als Mensch bin selbst hyperaktiv (auch ärztlich belegt), muss eigentlich immer irgendwas tun und in Bewegung sein. Dadurch, dass wir Hütehunde halten, musste auch ich lernen, etwas ruhiger zu werden und nicht so zu hibbeln. ;)

    Fazit: es gibt sie wirklich =)


    LG Julia

    Zitat

    @mäusezahn

    warum auf einen baumstamm? damit dem hund in dem moment ein platz zugewiesen ist?

    Auch, aber gerade so ein Hibbel wie Sam neigt dazu, die ganze Zeit mit seinem Hintern über den Boden zu rutschen und dabei die Fläche, auf der er sitzt, zu vergrößern - das geht eben auf einem Baumstamm nicht.
    Und mit dem Baumstamm habe ich als Mensch auch noch mal eine genaue Position, auf die ich ihn schicken kann. Normal auf dem Boden kann ich (wenn er sich bewegt), nur schwer genau die Grashalme wieder finden, auf die ich ihn geschickt hatte :roll:

    LG Julia

    Zitat

    ok, danke dir....also mein Hibbel kann schon ganz gut auf einem Platz oder ähnlichem sitzen bleiben wenn ich ihm das sage, der dreht nur bei übungen usw immer TOTAL auf :sad2:

    Hallo Sarah,

    hmm, da Sam bei Übungen auch so hochfährt, breche ich immer ab, schicke ihn ins cool-down und dann mach ich weiter. Das hilft manchmal schon ganz gut, dass ich dann weiter mit ihm arbeiten kann.

    LG Julia

    Zitat

    Häufig liegt es an der Art und Weise wie belohnt wird, wenn nur 1-3 Wiederholungen möglich sind bevor der Hund abdreht.

    Gut funktioniert meistens, wenn man mit Clicker statt mit Stimme ein "richtig" signalisiert und zum Belohnen etwas größere härtere Futterbrocken verwendet (kauen => Stressabbau). Als Mensch sollte man sich möglichst emotionslos und freundlich aber ruhig (auch lautlos, keinerlei verbales oder körperliches Lob) verhalten.

    Viel Erfolg!

    Bei Sam arbeite ich fast nur mit Clicker und wenn nicht, dann gibt es nur ein kurzes "Super" und das war es. Das schlägt bei ihm schon ganz gut an.
    Und er bekommt schon größere Trofu-Brocken als Belohnung...

    Es ist halt super schwer, nicht zu lachen, wenn er mit dem Dauergrinsen im Maul, blitzenden Augen, klopfender Rute vor einem sitzt und alles an ihm zu sagen scheint: "haabbb ich richtig gemacht oder? Hab ich richtig gemacht oder? hab ich richtig gemacht oder?" und dann die ganze Zeit mit dem Hintern übern Boden rutscht :D

    Zitat

    Ein etwas anderer Gedankengang.. Dummy werfen und erst dann das sitz fordern (und ich meine fordern. Sobald er kurze Zeit mit dem Hintern auf dem Boden ist, hinlassen).. Also nicht sitzen - werfen - warten lassen. Wäre das ne Möglichkeit?

    Das muss ich mal ausprobieren, wobei das wohl sehr anstrengend wird, weil Sam eben so extrem auf Bewegungen reagiert. Ich brauch meinem Mann z.B. nur mal ein Handtuch zu werfen und schon will Sam mitmachen :ops:

    Aber das ist ein guter Tipp.
    Danke!

    :D Ist eigentlich vööööööllllig bescheuert.... Aber staun oh staun - es hilft - auch wenn ich es nie gedacht hätte...einfach nur SIMPEL und es ist nicht nur ein "Cool-Down", sondern auch gaaanz viel - "Sitz" heißt "Sitz" und wird selbst von einem Hibbel nicht! selbst aufgehoben ;)

    Also, wir haben damals von unserem Hundetrainer für Ina (die war ja auch mal so ein Hibbel - mittlerweile ist sie nur noch kontrolliert hibbelig):

    1. für draußen: man nehme einen Baumstumpf mit genügend großer Sitzfläche für den Hund
    2. man schicke den Hund drauf und ins Sitz (Kein Bleib, nur Sitz)
    3. man tue so, als beachte man den Hund gar nicht, drehe ihm den Rücken zu -
    4. springt Hundi vom Stamm runter, sofort korrigieren und das Ganze von vorne, denn Sitz heißt Sitz und nix anderes
    5. Für den Anfang reicht eine Minute... Die kann schon mal zu einer Ewigkeit werden, wenn es dem Hibbel schwer fällt, still auf dem Stumpf sitzen zu bleiben :D
    6. Wenn die Minute um ist, Hund vom Stumpf holen, ganz kurzes leises Lob (z.B. mit Clicker) und normal weitergehen. Wenn der Hibbel jetzt gelobt wird, fährt er ja nur wieder hoch und das will ich ja nicht ....
    7. Dann nach und nach die Zeit verlängern. Wichtig: während der Hund sitzt, nix verstecken, nix Aufregendes machen - einfach nur den Rücken zudrehen und in die Gegend gucken.

    Irgendwann (bei Ina sind wir soweit) begreift der Hund, dass es ihm gut tut, er legt sich von selbst hin und gut ist. Hundi entspannt....

    Alles andere drum herum wird für diese Augenblicke von Ina schon ausgeblendet und sie ENTSPANNT und läuft dann auch sehr entspannt weiter und ist wieder ansprechbar, Ergebnis erreicht.

    Für Drinnen, z.B. nach einer Trainingseinheit oder Suchspielen oder wenn es geklingelt hat und es Hibbel schwer fällt, sich zu beruhigen:

    1. einen Platz irgendwo suchen, wo man Hibbel gut im Auge hat und er aber auch alles sehen kann
    2. ins Sitz schicken, Rücken zu drehen und gaaaar nicht hingucken.
    3. und eigentlich das gleiche Programm wie draußen durchziehen.


    Es kann eine wirklich viel Zeit ins Land gehen, bis ein Hibbel verstanden hat, was ich von ihm will =) Aber so hab ich auch mal ein paar Minuten Luft, um zu überlegen, was ich als nächstes machen will, ohne dass die Pfoten um mich rumwuseln :D

    LG Julia

    Ui, das ist eine schwere Entscheidung.
    Es kann dich alles, wirklich alles erwarten.
    Wir haben zwei aus Spanien und es waren Wundertüten, die uns jeden Tag aufs Neue überraschen - auch heute ;)
    Ina kannte nichts und niemanden, hatte Angst vor Männern und Stöckern, Regenschirmen und und und. Auf andere Hunde ist sie los gegangen und alles andere, was tierisch war, hat sie gejagt. Es hat uns viel, viel Mühe und Arbeit gekostet, Nerven, Tränen und oft auch Zweifel - aber sie war/ist es mit jedem Tag wert.
    Wegen Krankheiten: Ina kam zwar negativ an, wurde hier nach einer möglichen Inkubationszeit auch negativ getestet, aber: sie sollte kastriert sein, war sie aber nicht - sondern läufig und mit Hormonen vollgepumpt. Dann kam eine Scheinschwangerschaft, die trotz Medikamente wegen ihrer ganzen Jahre als Zuchthündin mehr als drei Wochen andauerte. Dann haben wir die Kastration hier machen lassen, als es ihr etwas besser ging.
    Und dann wurde bei Ina eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die medikamentös behandelt werden muss. Außerdem ist sie gegen Weizen allergisch, verträgt kein Fett und darauf müssen wir beim Futter achten.

    Sam war ein Fundhund in Spanien, seit April in Deutschland, wir sind die x-te Stelle hier, da er beißt. Er lässt sich jetzt, nach über 1 1/2 Monaten zum Teil immer noch nicht anfassen, jagt alles, was sich bewegt und kann nicht gut alleine bleiben (trotz 2. ruhigen Hund) und würde freiwillig niemanden in die Wohnung lassen. Aber bei mir ist er ein super lieber Hund, der fast alles mit sich machen lässt - aber eben nur bei mir und dennoch liebe ich diesen Hund und werde alles dafür tun, alle Nerven opfern, wenn es sein muss....
    Da bleibt uns nur zu hoffen, dass wir ihn so hinkriegen, so dass er hier bleiben kann, ohne dass er wieder jemanden beißt.

    Bei uns war es ein harter Kampf und es gab hitzige Diskussionen mit meinem Mann (auch bei Ina), bei solchen Hunden wie Ina und Sam kann es echt zu einer Belastungsprobe werden. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein.
    Aber es kann auch super, super toll laufen und ihr erwischt einen Traumhund - wenn ihr also Lotto spielen wollt, dann drück ich euch die Daumen.
    Aber in eurer Situation, da würde ich auch zu einem Hund raten, der ggf. hier in Deutschland schon auf einer Pflegestelle ist und die ein bisschen über ihn erzählen kann.

    Und als Tierheimmitarbeiterin kann ich nur sagen: im Tierheim verhalten sich Hunde immer anders. Und nur weil sie da sozial ist, muss das nicht für ihr neues Zuhause gelten (wenn sie es z.B. nicht mehr teilen möchte..)

    Ich drück euch jedenfalls gaaaanz fest die Daumen!

    LG Julia

    Huhu,

    also TTouch praktiziere ich schon von Anfang an mit ihm (hilft in kleinen Schritten), Bachblüten sind auch mit an Bord. ZOS sind wir dabei, macht ihm riesigen Spaß - aber geht nur ein Mal und dann kennt er nichts mehr :???:
    Aber was meinst du mit LaKaKo?

    Seine Decke liegt an einem Platz, wo er die Wohnung nicht! überblicken kann und es gibt dort einen Haken in der Wand, wo er etwa 2 Mal am Tag seine Auszeit bekommt. Auch sonst, wenn er wieder zu viel kontrolliert, wird er auf seine Decke geschickt (klappt schon ganz gut, auch wenn es dem kleinen Hibbel manchmal gaaaaaanz schön schwer fällt, dann nicht soweit vor zu rutschen, dass nur noch sein Hintern drauf liegt :p ).

    Wir sind schon soweit gegegangen, dass wir unsere bodentiefen Fenster bis zur Hälfte mit Packpapier abgeklebt haben, damit ihn die Bewegungen/Passanten, Hunde auf dem Deich und die Vögel und Blätter im Garten nicht mehr auf die Palme bringen können.

    Konzentrationsübungen machen wir auch und er hat eine "Cool-Down"-Übung, die er mal 5, dann mal 10 Minuten durchhalten kann.

    Es ist an den meisten Tagen so, dass ich Sachen max. drei Mal (Wiederholungen) machen kann, bevor gar nichts mehr geht, z.B. 1x an meine linke Seite schicken und dann um mich rum 1 x an die rechte Seite - dann fährt er hoch und NIX geht mehr. :sad2: Ich achte auch bei der Arbeit mit ihm drauf, dass nicht zu viel Unruhe ("Leben") in die Sache kommt, sondern mach vor allem ruhigere & langsame Sachen.

    Das Problem ist halt, wenn Sam richtig hoch fährt, darf kein Passant in seiner Nähe sein, sonst geht er los. :sad2:

    Also, Tipps???

    Hallo,

    unser Sam ist ein hyperaktiver Hund, der als Fundhund aus Spanien kam. Er reagiert äußerst sensibel auf jeden Bewegungsreiz und ich arbeite mit ihm gerade an der Impluskontrolle. Von seiner Art und seinen Aktionen muss ich davon ausgehen, dass Sam früher definitiv Jagderfolge bei Ratten, Mäusen, Kaninchen, Igeln und wohl auch größeren Tieren hatte. Da er so schnell hochfährt, gestaltet sich die Impulskontrolle bei ihm sehr, sehr schwierig.
    An manchen Tagen klappt es schon ganz gut, an manchen gar nicht.

    Wenn es klappt, ist es z.B. kein Problem, ihn ins "Sitz" und "Bleib" zu schicken, den Futterdummy zu werfen und ihn dann los zu schicken.
    Wenn es nicht klappt, läßt er sich kaum ins "Sitz" schicken, "Bleib" und Werfen geht nur mit Festhalten und dann erst schicken.

    An guten Tagen kann ich auch einen Schleuderball vor seiner Nase gaaaaaanz langsam durchs Gras ziehen, ohne, dass Sam sich sofort drauf stürzt, aber wehe, ich ziehe den Ball einen Klacks zu schnell - dann ist alles wieder vorbei und bei Sam geht nichts mehr.

    Daher meine Frage: Wisst ihr gute Möglichkeiten, daran zu trainieren, ohne, dass er so hochfährt?

    LG Julia

    NEIN!
    Wir haben uns bewusst für zwei nicht ganz leichte Hunde aus dem Tierschutz entschieden, von denen wir teilweise von der Problematik wussten. Aber im Nachhinein haben sich leider noch viel mehr Sachen herausgestellt (bei Sam z.B., dass er schon öfter "erfolgreich" Attacken gegen Menschen gefahren hatte - wir wussten nur von einer).

    Bei Ina wussten wir, dass sie schon älter ist, einen festen und sturen Charakter hat und nur bedingt verträglich - wir haben eine Hündin bekommen, die hochaggressiv gegen Artgenossen war, sich nicht anfassen ließ und sowas von ... :zensur: stur ... Aber mit viel Liebe, Geduld, Konsequenz und dem Motto "ich bin sturer als der Hund" ist sie zu einer absolut coolen Hündin geworden, die jetzt dem Kleinen mal die Pfoten hält, wenn der wieder Schiss hat. Sie hört mittlerweile super, jede kleine Mimik, Geste, Bewegung versteht sie und reagiert sofort.. Auch wenn sie manchmal ihre Kreise um mich rum etwas weiter ausdehnt auf den Spaziergängen, sobald ich stehen bleibe, ist sie wieder da. Ina ist zu einem absoluten Alltagshund geworden, wir können sie bedenkenlos überall mithinnehmen und es macht ihr auch noch Spaß, Neues zu entdecken.

    Bei Sam: wir wollten einen sozialverträglichen und zu Menschen freundlichen Hund, sollte er laut ORGA auch sein (abgesehen von der einen oder anderen Ausnahme und ein paar Schwierigkeiten)- bekommen haben wir einen "Mobber" und Beißer. Nach sechs Wochen und endlosen Telefonaten rund um die Orga, ehemaligen Pflegestellen und alle, die mal mit ihm zu tun hatten, wissen wir, dass er beißt und überhaupt nicht in Bezug auf Umweltreize sozialisiert wurde. Durch unsere Zeit mit ihm wissen wir, dass Menschen für ihn Feinde sind, er nicht nur stellt, sondern auch beißen würde und wir sehr, sehr viel Zeit, Arbeit, Liebe, Geduld und Konsequenz brauchen werden, um aus Sam einen "Alltagshund" zu machen, den wir auch überall mit hin nehmen können.

    Beide sind/ waren wesentlich schwieriger als erwartet bzw. von der ORGA mitgeteilt, aber auf ihre Art und Weise sind sie wunderbar.
    Vor einem Jahr hätten wir nie gedacht, dass wir mal einen zweiten Hund anschaffen würden, ohne dass Ina ihn in Stücke reißt. Und siehe da: sie liebt ihn heiß und innig, sie ist diejenige, die ihn zum Spielen auffordert und sie hat über ihn gewacht, als Sam aus seiner Narkose aufgewacht ist (letzte Woche nach dem Tierarzt) und wollte nicht von seiner Seite weichen. Ina ist zu der Seele unseres Rudels geworden, gibt uns Kraft und Sam Ruhe. Sie fällt nicht auf, ist zu Hause kaum zu sehen, aber draußen dann das Powerpaket.
    Sam ist der Clown, der Spaßmacher (nur draußen eben nicht), macht mittlweile soviel mit, was ich nicht für möglich gehalten hätte, er ist der Blitzmerker und Inas Beschützer ;) der große, starke Mann an ihrer Seite... Sam ist ein Schattenhund, er ist da, wo man selbst ist, folgt immer und überall hin, zu Hause extrem aufdringlich und hibbelig und draußen derzeit leider nur an der Leine und mit Maulkorb gesichert. Es sei denn, ich sehe, dass im Umkreis von 100 Metern weder Mensch, Maus noch Hund ist - dann laß ich ihn laufen und bei uns geht die Post ab :D


    Also nix so wie erwartet, aber beide sind uns so wertvoll geworden, dass wir keine Mühen, Zeit oder Geld, Wege zum Hundetrainer scheuen, um ihnen das Leben in unserer Welt erträglich zu machen.

    LG Julia