NEIN!
Wir haben uns bewusst für zwei nicht ganz leichte Hunde aus dem Tierschutz entschieden, von denen wir teilweise von der Problematik wussten. Aber im Nachhinein haben sich leider noch viel mehr Sachen herausgestellt (bei Sam z.B., dass er schon öfter "erfolgreich" Attacken gegen Menschen gefahren hatte - wir wussten nur von einer).
Bei Ina wussten wir, dass sie schon älter ist, einen festen und sturen Charakter hat und nur bedingt verträglich - wir haben eine Hündin bekommen, die hochaggressiv gegen Artgenossen war, sich nicht anfassen ließ und sowas von ... :zensur: stur ... Aber mit viel Liebe, Geduld, Konsequenz und dem Motto "ich bin sturer als der Hund" ist sie zu einer absolut coolen Hündin geworden, die jetzt dem Kleinen mal die Pfoten hält, wenn der wieder Schiss hat. Sie hört mittlerweile super, jede kleine Mimik, Geste, Bewegung versteht sie und reagiert sofort.. Auch wenn sie manchmal ihre Kreise um mich rum etwas weiter ausdehnt auf den Spaziergängen, sobald ich stehen bleibe, ist sie wieder da. Ina ist zu einem absoluten Alltagshund geworden, wir können sie bedenkenlos überall mithinnehmen und es macht ihr auch noch Spaß, Neues zu entdecken.
Bei Sam: wir wollten einen sozialverträglichen und zu Menschen freundlichen Hund, sollte er laut ORGA auch sein (abgesehen von der einen oder anderen Ausnahme und ein paar Schwierigkeiten)- bekommen haben wir einen "Mobber" und Beißer. Nach sechs Wochen und endlosen Telefonaten rund um die Orga, ehemaligen Pflegestellen und alle, die mal mit ihm zu tun hatten, wissen wir, dass er beißt und überhaupt nicht in Bezug auf Umweltreize sozialisiert wurde. Durch unsere Zeit mit ihm wissen wir, dass Menschen für ihn Feinde sind, er nicht nur stellt, sondern auch beißen würde und wir sehr, sehr viel Zeit, Arbeit, Liebe, Geduld und Konsequenz brauchen werden, um aus Sam einen "Alltagshund" zu machen, den wir auch überall mit hin nehmen können.
Beide sind/ waren wesentlich schwieriger als erwartet bzw. von der ORGA mitgeteilt, aber auf ihre Art und Weise sind sie wunderbar.
Vor einem Jahr hätten wir nie gedacht, dass wir mal einen zweiten Hund anschaffen würden, ohne dass Ina ihn in Stücke reißt. Und siehe da: sie liebt ihn heiß und innig, sie ist diejenige, die ihn zum Spielen auffordert und sie hat über ihn gewacht, als Sam aus seiner Narkose aufgewacht ist (letzte Woche nach dem Tierarzt) und wollte nicht von seiner Seite weichen. Ina ist zu der Seele unseres Rudels geworden, gibt uns Kraft und Sam Ruhe. Sie fällt nicht auf, ist zu Hause kaum zu sehen, aber draußen dann das Powerpaket.
Sam ist der Clown, der Spaßmacher (nur draußen eben nicht), macht mittlweile soviel mit, was ich nicht für möglich gehalten hätte, er ist der Blitzmerker und Inas Beschützer
der große, starke Mann an ihrer Seite... Sam ist ein Schattenhund, er ist da, wo man selbst ist, folgt immer und überall hin, zu Hause extrem aufdringlich und hibbelig und draußen derzeit leider nur an der Leine und mit Maulkorb gesichert. Es sei denn, ich sehe, dass im Umkreis von 100 Metern weder Mensch, Maus noch Hund ist - dann laß ich ihn laufen und bei uns geht die Post ab 
Also nix so wie erwartet, aber beide sind uns so wertvoll geworden, dass wir keine Mühen, Zeit oder Geld, Wege zum Hundetrainer scheuen, um ihnen das Leben in unserer Welt erträglich zu machen.
LG Julia