- Starkzwang ja/nein (wenn ja, welche Form)?
NEIN
- wie "arbeitet" ihr mit diesen Hunden?
kommt auf den Hund an und den Charakter. Knallt der Hund aus Unsicherheit und Angst aus, geh ich anders vor, als z.B. bei einem Hund, dessen Veranlagung über das Maß dahin gehend gefördert wurde, dass er los geht
- muss man die Vergangenheit des Hundes kennen?
jein, es vereinfacht manchmal die Arbeit, wenn man z.B. den genauen Auslöser kennt, aber wie schon jemand sagte, Auslöser, Ursache und Vergangenheit sind verschiedene Punkte.. Und die Vergangenheit brauch ich eher nicht. Weil es mich dann dazu "verleitet", z.B. Mitleid mit dem Hund zu haben und dann eben nicht "emotionsfrei" mit ihm zu arbeiten.
- wie fuehlt ihr euch dabei, wenn der Hund in der Situation explodiert?
meistens nichts. Ich versuche es zumindest. Allerdings klappt es besser, wenn es nicht der "eigene" ist. Bei Sam und Ina war es irgendwann schon emotionaler. Mir hat es geholfen, bei allem Ernst der Situation und der Aggressionen, beide mit Humor zu nehmen. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine...
@Lotusliese:
Ich sprech jetzt da mal nur für mich und meine Erfahrungen:
Intensität:
hmmm, würde ich für meine Erfahrungen als unterschiedlich beschreiben.
Bei Ina war es bei Rüden z.B. heftiger, als bei Hündinnen und ganz am Anfang der Arbeit hat sie länger gebraucht, um nach Sichtung eines Rüdens wieder runter zu kommen, als nach der Sichtung einer Hündin.
Sam hat z.B. verschiedene Auslöser gehabt und je nach Auslöser war auch die Intensität des Austickens und darauf basierte auch mein Druck. Es gab Situationen, in denen jede Art von Druck nur geschadet hätte und es gab Situationen, in denen man ihn mit entsprechender Aktion erreichen konnte und dann darauf aufbauen. Bei ihm war es relativ schwer herauszufinden, wann was in welcher Situation nötig ist, hinzu kam bei ihm wirklich noch die "Tagesform". Es konnte sein, dass seine Ausraster in bestimmten Situationen an einem Tag schlimmer waren, als an einem anderen. Im Beispiel, im Training am Tag vorher hat er in Situation xy so und so reagiert. Am nächsten Tag im Training reagiert er in Situation xy dann so und so in schlimmer.. Da musste ich dann jeweils meine Reaktion anpassen. (ich hoffe, es ist verständlich erklärt..)
Bei einer TH-Hündin war es z.B. so, dass jedes Austicken die gleiche Intensität hatte, somit war es relativ "leicht" sich auf einem bestimmten Level einzupendeln. Auf einer Skala quasi jeden Tag die 100.
Der eine TH-Rüde z.B. hatte ein in meinen Augen ein relativ niedriges "Anfangslevel", stieg bei Skala 70 ein und wenn man da agierte, brauchte man weniger Druck, als wenn man diesen Moment verpasste und er sich auf die 100 hochschoss..
Ich kann das so schwer beschreiben... Ich denk da ehrlich nicht so großartig drüber nach, ob ein Hund jetzt gerade voll auf der 100 ist oder drunter oder ob er noch heftiger werden kann, sondern ich nehme nur diesen einen Moment.