Wichtig ist für mich der Such- und Findewille und die Fokussierung auf die Aufgabe.
Wenn ich mal ergänzen darf: der Wille, das RICHTIGE zu suchen. Gell, Casanova????
Fokussiert isser, Such- und Findewillen hat er auch. Bester Findehund der Welt. Nur: das Objekt seiner Begierde hat sich in den letzte zwei Trainings schlagartig geändert : is dem Deppen doch nach 3 Monaten Training aufgefallen, daß es im Wald außer UNS ja auch Wild gibt?? Mit eineinhalb?? Was soll denn DAS jetzt bitte?? Der Jagdterrier jagt! Zu Hülf.....
Verdammt.... Wär auch zu schön gewesen....
Mit ein bissel drauf rumkauen festgestellt:
- der Hund ist noch jung - meine Senioren sind 17, und Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Und is halt n Jagdterrier. Läßt sich net leugnen.
- woher soll er wissen, daß er kein Wild suchen soll, wenn ich es ihm bisher nicht wirklich gezeigt habe? Hatte einfach sein gezeigtes Desinteresse genutzt.
- der Rückruf funzt bisher nur bei minimaler Ablenkung und entspanntem Hund im Alltag, da liegt noch viel Arbeit vor uns
- der Hund ist sofort auf 180, wenn er nem andren Hunde begegnet, plärrt, hüpft, schreit - was sich im Training mit ner Truppe Hunde ziemlich schlecht vermeiden läßt. Sprich, der is schon auf 180, BEVOR er gearbeitet wird. Wie soll der Fokus da auf der Arbeit mit uns liegen?
Generell: zu viel zu schnell erwartet. Und Abi-Prüfungsvorbereitungsaufgaben gestellt, ohne dem Hund vorher lesen und schreiben beizubringen, geschweige denn die Grundrechenarten. Hab ja auch nur 15 Jahre Erfahrung in der Rettungshundearbeit, da kann man schonmal kleine Fehler machen *hust...... (so einfach drauflos "mal machen" und die wichtigsten Voraussetzungen einfach mal unter den Tisch fallen lassen...)
Ergo: erstmal Schluß mit lustig, und Basics in den Hund kriegen. Neuer Plan:
- Fokus auf Fraule (weiterhin)
- Anspannung und Terror bei Hundebegegnungen wegkriegen, damit er entspannt in die Arbeit gehen kann. Vorher GAR nixmachen, weil schlichtweg sinnlos. Wenn der Hund so aufgeregt ist, switcht der Jagdhund halt hilfsweise in Jagdverhalten, um den Streß loszuwerden - logisch. In der Situation braucht man nix mehr zu üben.
- Unterordnung samt Rückruf trainieren - weil parallel zur Rettungshundearbeit zeitlich für mich eh nicht gut machbar.
- Dann irgendwann Antijagdtraining gem. Anleitung meiner ehem. Staffeltrainerin (Spuren mit Tabu belegen, Wegtreue und so Kram)
- begleitend ab sofort: Funktionsfähiges Abbruchsignal etablieren und
- Superpfiff etablieren.
Vorher brauch ich in der Staffel nimmer zu trainieren, mach ich mir nur etwaige Chancen kaputt (wenn überhaupt welche bestehen).
OK - gesagt, in Angriff genommen. (warum ich das z.T. bisher nicht gemacht hatte? Erstmal hatte der mit dem Alleinsein und den Fremdhunden zwei Riesenbaustellen bei ihm, mußte damit erstmal irgendwie klar kommen und ein Level finden, mit dem ich leben kann, und dann bin ich, wenn ich allein was machen soll, mal hier, mal dort lustlos, und "ach, heut net, morgen wieder" und so - ich brauch nen strukturierten festen Trainingstermin, damit ich was mache, und jemanden, der draufguckt bei falschem Timing und so - und im Dez., als ich erstmals auf die Idee HuSchu hier vor Ort gekommen war, gingen alle in Winterpause. Und: ir war nciht bewißt, WAS da alles fehlt, weil er ist die ersten ca. 10 Wochen im Training echt voll bei der Sache gewesen. Auch mitten im Wald, auf Wildschweinbuddelstellen! Warum auch immer *gg Wollte mich bestimmt in Sicherheit wiegen
- und gekriegt hat er mich damit *schäm..... ).
Für den Rückpfiff hab ich mir schon Pfeife und Katzenfutter gekauft. Gibts etz immer mal unterwegs, damit er das verknüpft.
Für die Unterordnung und Entspannung in Hundebegegnungen war ich heute erstmals aufm lokalen Hundeplatz. Ziel: erstmal so weit bekommen, daß der Hund nicht auf 180 ist bei Hundesicht. Dann erst werden wir mit ihm arbeiten, egal, was. Kann aber dauern - egal. Eile mit Weile. Hund ist eineinhalb, wir haben Zeit.
Heute gemacht: alle (so 6-8 Teams) stehen auf der Wiese vorm Vereinsgelände (viiel Platz zum Ausweichen). Regel: Geplärre wird abgebrochen. Wir gehen mit viiel Abstand zueinander einfach geradeaus auf die andre Seite der Fläche, Hunde möglichst ruhig halten. Dann: alle stehn rum, jeweils einer geht mit dem Hund durch die andren Hunde durch, slalommäßig - ich nur außenrum um alle, nix Slalom, zwecks Abstand. Abstand immer daran orientiert, daß Hund nicht plärren muß. Recht aufgeregt isser trotzdem, quiekt ab und an, aber bleibt ansprechbar. Meine Aufgabe (während die andren laufen): ich soll beim Hund knien und Leckerlies geben, wenn ruhig. Geplärre abbrechen, und sofort bestätigen, wenn ruhig. Mit mir unten kniend scheint sich der Hund besser zu fühlen, wird ruhiger. So hat dann in der Runde jeder jeden auch mal auf Entfernung gesehen, abschätzen können. Waren so 10 Minuten oder so. Dann alle Hunde ins Auto. Außer - Casanova. Der mußte mit aufn Platz
. Aufgabe wieder: Ich knie mit ihm (ok, irgendwann hab ich mich gesetzt, war kalt fürn Hintern, aber lieber kalt am A... als aua im Knie) und gucke den Andren beim Üben zu. Hund ruhig halten, der soll möglichst sitzen und nicht plärren. Der Platz ist riesig, ich kann den Abstand selbst wählen - sehr gut! Füttern, wenn er ruhig ist. Korrigieren, wenn er plärrt. Ganz klar schwarz-weiß. Casanova braucht das, dann versteht er sofort. Klappt super - und im Gegensatz zu meiner HuSchu, wo ich mit Faro bin, hab ich hier im Verein ausreichend Platz (in der HuSchu wird derzeit noch in der Halle trainiert, weil Wiese matschig, und die Halle ist zu eng für ihn, da kann ich den Abstand nicht vergrößern zu den ganzen Hunden), und die Teams werden EINZELN gearbeitet, er muß sich also nicht gleich mit 12-15 Teams auseinandersetzen. Ein Team übt Unterordnung, während ein weiteres abliegt. Dann tauschen. Wenn fertig, nächste Paarung aufn Platz. Waren 1,5 Stunden dort, der Hund war dann irgendwann ruhig, weil Abstand groß genug, und weil ich selbst auch, da sitzend, mehr Ruhe reingebacht habe, und er auch gemerkt hat, die Hunde blieben auf Abstand bei ihren Haltern (das ist in meiner Hundeschule noch ein Problem, die sind noch nicht alle so weit und ab und an kommt halt einer neugierig frontal hergerast auf Nova zu - woraufhin der dann halt plärrend ausrastet - saublöd). Dann gingen die letzten beiden Teams vom Platz, und ich hab den Kerle schnell ins Auto gepackt, bevor ich am Boden festfriere. So, daß er halt ruhig bleiben konnte. Ziel: jedes Mal ruhiger starten aufm Platz, Abstand Schrittchen für Schrittchen verringern, sodaß Hund ruhig bleiben kann. Ich bin gespannt......
Fazit: ich bin gut 500 Gramm Wurst ärmer, und der Hund - schläft mit Kugelbauch komatös auf der Eckbank
Hehe.....
An dieser Stelle werden wir jetzt weiter arbeiten. Wenn das hinhaut wie geplant, versuch ich es sicher nochmal mit der Staffel. Die Unterordnung brauch ich ja dafür eh. Aber nicht auf Biegen und Brechen. Wird trotzdem mehr Arbeit sein als mit nem nichtjagenden Hund. Aber wenns nicht realistisch machbar sein wird, dann halt net. Aber so wie die letzten 2 Trainings macht es einfach keinen Sinn, ist Zeitverschwendung für die Trainer (und mich ja auch). Und: sollte man anschließend noch nen Versuch starten wollen - man macht sich ja alles kaputt, wenn der Hund jetzt, wo die Basics noch fehlen, erstmal losrennt auf einer Spur.... Das merkt der sich ja, daß er mal er die Möglichkeit hatte (gsd war er an der Schlepp gesichert, d.h. er rannte im Kreis mit Nase hoch hektisch herum, aber ist nicht abgehauen oder so, hat halt die Ausbilder einfach stehnlassen, die mit den Leckerlies lockten, hat gebellt auf Kommando, genau EIN Mal, dann wieder rumgerannt. So stinkefingermäßig.
Ich hatte dann jeweils selbst abgebrochen.)
Weiterer Vorteil des Hundeplatzes hier: er ist oben am Berg aufm Plateau, ringsum Felder und Wälder. Und viiiiele Hasen und Rehe..... Sprich, wenn wir erst mal dazu gekommen sind, da echt aktiv Unterordnung zu machen, wird er automatisch auch lernen, mit mir zu arbeiten, während es da und dort leeeeeecker duftet..... Impulskontrolle, sag ich nur.....
Achja, Impulskontrolle: neuen Futterbeutel gekauft, weil der alte verlorengegangen ist, mein bestes Stück. Hatte schon geschrieben: ist nimmer erhältlich
. Aber der Ersatz taugt auch. Den nehm ich etz zum Gassi immer mit mit n paar Frolics befüllt und dann darf er unterwegs 2-3mal absitzen, und wenn ich geworfen habe, apportieren. Boah, is das schwer, da sitzen zu bleiben..... *ggg Es zerreißt ihn fast, aber ich brauch bei jedem Versuch weniger Kraft, ihn zu halten, wenn er aufspringt. Noch müssen die Finger ihn am Geschirr festhalten, selbst bei "nur kurz geworfen". Aber hey, der Beutel is erst seit vorgestern da... 
Nichtsdestotrotz gibts unterwegs fürs Köpfchen bissel Arbeit. Mal paar Schritte mit Blick zu mir laufen, mal absitzen und sitzenbleiben, wenn ich paar Schritte weggehe und zurückkomme, die Bestätigung gebe und erst dann freigebe. Oder: Hund sitzt, ich geh einmal drumherum, ohne daß er aufspringt. Oder Rückrufspielchen. Kleinscheiß halt, den wir aber irgendwann für die Unterordnung werden gebrauchen können. Das mach ich aber nur, wenn niemand in Sichtweite ist, wegen der Ablenkung, und schon gar keine Hunde (wegen der Entspannung). Und schon gar nicht bei jedem Gang. Ihn freuts ganz doll, wenn er Aufgaben kriegt. 
Boah, wat n Roman... Sorry! Aber rigendwo mußte ich das jetzt mal niederschreiben - diente auch n bissel der Strukturierung meiner Gedanken. ;-) Hoffe, ich hab Euch nicht zu sehr gelangweilt damit.