Beiträge von BieBoss

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    Ok, sowas hab ich ;D Aber auf Dauer finde ich das langweilig :ops:

    hihi - da kann ich nur zustimmen...... was will ich mit nem Hund, der den ganzen Tag nur hinter mir herdackelt...... :hust:
    Auf den ersten Blick ist meine Kleine auch so - aber wenn man sie näher kennenlernt und ihr zuschaut, wie sie den Bossi unterwegs einfach mal ein bißchen zum Spaß anrempelt, jagt, ihm auflauert..... Oder wenn man in die Küche kommt, und die kleine Motte plötzlich neben dem stehengelassenen leeren Topf (in den sie locker reinpaßt) auf dem Eßtisch steht.... ("ichfasseesnichtdasistnichtmeinhund!!" *schäm....) Oder unterwegs der unschuldige "wie - hast Du was gesagt?"-Blick, wenn ich sie herrufe..... aber bei der Arbeit ist sie zu 100% dabei, da wird nicht rumgekaspert - vielleicht ist das eher so gemeint, daß der HF sich eben auf den Hund verlassen kann, wenn´s drauf ankommt, und da dann die gesamte Kommunikation so paßt, daß man sich (fast) wortlos versteht?
    Dann würd ich fast sagen, daß sich das doch im Laufe der Zeit ergibt: mit dem gemeinsamen Training und Zusammenleben wird doch das gegenseitig Verstehen und auch Zuarbeiten immer einfacher und selbstverständlicher. Und ich finde je schwieriger dieses "Sich-Zusammenraufen" anfangs war, desto schöner dann der Erfolg, desto besser die Bindung, wenn dann der Knoten geplatzt ist. Hab auch lange gebraucht, bis ich zu dem Großen das gleiche Verhältnis hatte wie zum Zwergi, aber heute könnte ich nicht mehr sagen, wen ich lieber hätte!
    LG,
    BieBoss

    Zitat

    .....Einen anderen Hund erst dazubringen wenn der Impfschutz vollständig ist.


    Im Gegenteil, ich würde GLEICH Kontakt zu anderen Hunden herstellen - ein gut sozialisierter anderer Hund kann dem Kleinen tausendmal mehr beibringen als Du, gerade in der wichtigen Prägungszeit.
    Um Gefahren durch Krankheiten auszuschließen, sollte halt dann der andere Hund komplett geimpft sein, ist doch kein Problem. Aus diesem Grunde werden bei uns im Verein auch alle Welpen aufgenommen - denn die Älteren Welpen und großen Hunde sind ja alle durchgeimpft, da kann auch den Kleinsten nichts passieren.
    Ansonsten: laß den Kerle erst mal ankommen, zeig ihm, daß ihm, bei Euch nichts passiert. Gib ihm sein normales Welpenfutter, damit er genug bekommt, stör ihn nicht beim Fressen, aber laß ruhig ab und an tagsüber einfach mal in Deiner Nähe ein kleines Leckerli fallen (frag mal den Doc, was die Kleinen kriegen dürfen, weiß net, ob Käsewürfel oder Wurststückchen z.B. in dem Alter schon angebracht sind) oder kullere es an ihm vorbei. Vielleicht steigt er ja nach ein paar Mal spielerisch drauf ein und jagt die kullernden Leckerli?
    Hast Du einen Garten, dann versuch, ihn mit Leckerli rauszulocken nach dem Fressen/Spielen, ihn einfach zu packen und mitzunehmen könnte ihn wieder erschrecken. Oder Du nimmst ihn einfach mitsamt der Box in den Garten raus (dann mußt ihn nicht packen) und machst einfach draußen mal die Türe auf - so mußt Du ihn nicht anpacken, und er kann sein eigenes Tempo bestimmen beim Erkunden des Gartens.
    Lionbonnies Tips sind gut: erst mal nicht direkt anschauen, könnte bedrohlich wirken, nicht frontal auf ihn zugehen, sondern von der Seite, geh in die Hocke, wenn Du ihn denn mal ansprichst, geh LANGSAM, wenn Du in seine Nähe mußt (z.B. weil er vor einem Schrank liegt, aus dem Du was holen willst), sprich leise und mit hoher Stimme vor Dich hin, wenn Du in die Nähe kommst, einfach damit Du einen freundlichen und ruhigen Gesamteindruck auf ihn machst.
    Das mit der Box wurde ja auch schon geschrieben, einfach als Rückzugsplatz anbieten, den er aufsuchen kann, wenn er unsicher wird.
    Sonst fällt mir nix ein, ich find´s toll, daß Du dem Kleinen helfen willst!
    LG,
    BieBoss

    HI, Lopeza,
    also, nach allem was ich hier gelesen habe, denke ich, das war einfach nur ein Kommunikationsproblem. Dein Kind hat irgendwas gemacht, der Hund zeigte, daß es ihm nicht paßt (das kann eine ganz winzige Geste gewesen sein!) - und schon fängt das Problem an: das Kind ist nicht in der Lage, die Körpersprache des Hundes (Lefzenhochziehen Kopfwegdrehen o.ä.) zu verstehen. Damit ist vorprogrammiert, daß die vom Hund gegebene Warnung ignoriert wird, und der Hund "muß" quasi die nächste Verwarnungsstufe anwenden - ein Schnappen/Knurren o.ä., wenn er sich wehren will. Das ist völlig normale hundliche Kommunikation.
    Das Einzige, was Du daraus lernen kannst: bring den Hund nicht in Situationen, in denen er vom Kind unkontrolliert "belästigt", erschreckt o.ä. werden kann, und das Kind nicht in Gefahr, indem Du es nicht im Blick hast. In einer kleinen Wohnung dürfte das ja kein Problem sein.
    Bist Du in der Küche, ist das Kind halt im Hochstuhl und schaut beim Kochen zu, gehst Du ins Bad, Kind mal kurz in Laufstall/Bettchen etc.
    Meine Schwester hat z.B. auch ein Türgitter für´s Kinderzimmer, wie so ein Treppen-Absperrgitter, halt nur für die Türe verwendet. Wenn sie gerade nicht nach Kind und Hund sehen kann, kommen die Kinder ins Kinderzimmer, das Türgitter davor und fertig. So geht der Hund nicht rein, und es kann nichts passieren.
    Würde aber trotzdem auf alle Fälle einen Hundetrainer konsultieren und mich mal mit dem Thema Kommunikation des Hundes ein bißchen auseinandersetzen, damit Du das auch dem kind beibringen kannst, wenn´s größer wird, damit du nich tIMMER schauen mußt, bzw. damit auch dann nichts passiert, WENN Du mal nen kleinen Moment abgelenkt bist.
    Ansonsten: das Thema Tierheim vergiß mal ganz schnell - der Hund hat nichts getan, was ihn als "unberechenbar" erscheinen läßt, im Gegenteil, in Hundesprache hat er sich klar und deutlich ausgedrückt, und ohne große Verletzungen gewarnt (immerhin mußt Du davon ausgehen, daß die ersten kleinen Warnungen unwissentlich vom Kind mißachtet wurden).
    LG,
    BieBoss

    Hi, Gabi,

    ich zitiermal:

    Zitat

    ...Dein Vorwurf an "uns Foris" ist deshalb nicht gerechtfertigt.

    War doch gar nicht als Vorwurf gedacht, ich hoffe bloß, das ist nicht falsch angekommen! Es war nur eine Idee von mir, mich wunderte es einfach, weil ich eben festgestellt hatte, daß doch bestimmt überall in Deutschland in jeder Ecke irgendwo ein Fori sitzen müßte, der ein bißchen Ahnung hat, und evtl. weiterhelfen könnte. Klar hat nicht jeder Zeit und Lust, "mal eben" ´nen Lehrgang zur Grunderziehung für Welpen zu geben, aber einfach wie geschrieben mal ein Blick von jemand anderem kann oft helfen, die Fehler, die sich im Alltag ganz unbewußt eingeschlichen haben, wieder (oder erstmals) bewußt zu machen, gerade bei einem Anfänger, dazu braucht´s keine großartigen Trainer-Bescheinigungen. War also jetzt nicht mal ausschließlich auf diesen Thread gemünzt.
    Abgesehen davon: wenn ich Fragen habe und als erstes damit konfrontiert werde, daß ich eigtl. alles falsch gemacht habe, was ich falsch machen konnte (auch wenn´s ja wahr ist *gg), ist doch klar, daß derjenige automatisch erst mal in der Verteidigungsstellung ist bzw. versucht, sich zu rechtfertigen - ich denk mal, genauso schnell wie ich hier mißverstanden werden kann, kann ich auch selbst mißverstehen - vielleicht war´s gar net bös gemeint von KurtPaul?
    Naja, egal - vielleicht liest er/sie gar nicht mehr mit, vielleicht liest aber auch ein anderer Hilfesuchender mal ein bißchen im Forum herum und diesem mag mein Beitrag oder ein Teil davon vielleicht weiterhelfen....
    Optimistische Grüße ;-), einen schönen Abend wünscht Dir noch
    BieBoss

    Hi,
    erst mal Glückwunsch zum Neuzugang!
    Das Zittern muß weder Angst noch Kälte sein - das kann auch einfach Aufregung sein, weil alles neu ist. Dann setzt ein Hund sich gern mal hin und läßt die vielen fremden Eindrücke auf sicch wirken. Wenn er dann ein bißchen Mut gewonnen hat, fängt er lagsam an, sich an interessante Stellen heranzutasten - wenn er die Zeit dazu bekommt.
    Und wenn mein Bienchen sich bei Nässe nicht ins Gras legen mag zum PLATZ, dann geh ich mal davon aus, daß dem hund mit Sicherheit nicht zu kalt ist, wenn er sich setzt - der würde stehenbleiben, wenn der Poppers zu kalt wird ;-)
    Sei mutig, ermutige Du vor allem den Kleinen zu ersten Abenteuern, nimm evtl. ein kleines Spielzeug mit, das ihn zur Bewegung animiert (Bällchen, das von ihm weggerollert wird) - und eben ein warmes Handtuch zum Einwickeln im Auto bzw. ne warme Decke, ein paar Leckerli zum Belohnen für jeden selbständigen Schritt beim Erkunden fremder Gegenden.
    Allerdings nicht überfordern, sprich nicht am Samstagvormittag in die Fußgängerzone oder gleich aufs Rockkonzert (Scherzle....) mitnehmen *gg - für den ersten Schritt ist eine Sonntgnachmittag-Fußgängerzone schon gut genug, da stört´s auch keinen, wenn mal ein Bällchen rumrollert.
    Das wird schon!
    LG,
    BieBoss

    Hi, KurtPaul,
    was mir auffiel, war hier die Frage: WARUM war der zweite Hund im Tierheim abgegeben worden? Viele Leute erzählen wer weiß was, warum der Hund so toll ist und nur leiiiider aus persönlichen Gründen abgegeben werden muß, und nach ein paar Wochen im neuen Zuhause zeigen die kleinen Teufel ihr wahres Gesicht - dann weiß man, warum der Hund abgegeben worden war - nur leider etwas zu spät.... Jetzt hat man zwei Optionen: auf- und den Hund wieder abgeben oder daran arbeiten. und was wäre das leben ohne neue Herausfordeungen?
    Ich würde Dir den Tip geben, erst mal ganz behutsam dem Neuen zu zeigen, wie´s bei Euch läuft. Wenn er nicht mit ins Bett soll, wird ihm sein Körbchen gezeigt, BEVOR Du ins Bett gehst, wenn er nicht drinbleiben möchte, machst ihm abends vorher (sprich, bevor er Dein Bett erobert, sodaß Du ihn gar nicht erst rauswerfen mußt, sodaß er kein negativerlebnis mit Dir verknüpft!) ne lange weiche Leine dran (bitte nur für 1-2 Mal, nicht jeden Abend!!), das andere Ende irgendwo fest (Schrank/Heizung) sodaß er lernt, nachts ist DAS sein Platz. (Allerdings frage ich mich: warum sollte der Hund nicht zu Paul ins Körbchen, wenn die beiden sich verstehen, und Paul damit kein Problem hat?? Meine beiden schlafen sehr oft im gleichen Körbchen, da misch ich mich net ein, die wissen besser, was sie für Bedürfnisse haben. Und wenn Paul das gerade nicht mag, wird er das deutlich zeigen, mit einem kleinen Knurren o.ä., und in der Regel versteht das der andere Hund und sucht sich dann einen neuen Platz).
    Es ist oft so, daß ein Hund im neuen Zuhause erst mal vorsichtig agiert, um herauszufinden, was er darf und was nicht - hier ist er darauf angewiesen, von DIR gezeigt zu bekommen, wie weit er gehen darf, von der ersten Minute an. Dann, nach ein paar Wochen, merken die, keiner tut ihnen was, alle Familienmitglieder sind noch auf dem Mitleids-armer-Tierheimhund-Trip - und dann passiert´s: da werden Grenzen ausgetestet, übertreten, da wird mal geknurrt, um zu sehen, wie weit man gehen darf etc., sprich erst dann wird so richtig "die Sau rausgelassen". ;-)
    Daher wäre ich in den ersten Wochen mit einem neuen Hund eher seehr streng (sprich, konsequent, aber RUHIG und FREUNDLICH, keinesfalls aggressiv, sondern durch die Konsequenz vertraueneinflößend!), damit er die Grenzen kennenlernt. Erst wenn er die Grenzen kennt und respektiert, kann man testweise das ein oder andere lockern, er darf MAL mit auf die Couch- und das so lange/ so oft, bis er evtl. Ansprüche anmeldet oder gar knurrt, wenn er runtersoll. Das ist der Punkt, an dem ich beschließen würde, der Hund verträgt auf-der-Couch-Sitzen nicht, da wird er "größenwahnsinnig". Verträgt er das Privileg, ohne dann zu meinen, er wäre der Chef, kann man an einer anderen Ecke was lockern. Aber zwischendurch immer wieder klarstellen, daß Du Chef bist. "HEUTE will ich das Sofa für mich" etc., immer wieder genau schauen, ob das Runterschicken vom Sofa etc. noch widerspruchslos akzeptiert wird. Wenn nicht: Privileg streichen, zumindest für ein paar Tage, dann erneut versuchen, wie reagiert wird beim runterschicken. Der eine Hund kann´s vertragen, ein anderer nutzt Privilegien, um dann Ansprüche zu stellen, das muß man vorsichtig austesten. Wieder ein anderer (z.B. der Terrier *hust....) wird´s halt ein paarmal öfter und zwischendurch auch immer wieder mal versuchen... *gg
    Und wenn ich einem neuen Hund einen Knochen o.ä. gebe, lasse ich ihm den. PUNKT. Ich mag ihn nicht haben, und ich vermeide einen offenen "Kampf" um das Teil. Ich möchte, daß der Hund lernt, mir zu vertrauen - dazu darf ich ihm nicht was wegnehmen, das ich ihm gerade gegeben habe! Das Wieder-Hergeben kann ich dann sukzessive langsam üben, wenn die ersten Monate vorbei sind und der Hund sich ein wenig akklimatisiert hat, im Tauschverfahren, sprich, der Hund lernt, er hat keinen Nachteil, wenn er was Gutes hergibt, da er was Besseres kriegt (dazu muß man z.B. seine Vorlieben kennen, deswegen erst nach einer gewissen Kennenlernphase in Angriff nehmen). Die Kennenlernphase braucht einfach ne Weile, um genau sehen zu können, wie der Hund in welcher Situation reagiert - man darf nicht einfach davon ausgehen, daß der am ersten Tag nett war, und daher immer so nett bleiben wird. Er kennt Euch nicht, Eure Reaktion nicht, weiß also noch nicht, womit er bei Euch rechnen muß. Laßt ihm einfach die Zeit, und vor allem: laßt Euch die Zeit, und vermeidet mögliche Konfliktsituationen. Was Konfliktsituationen sein könnte: Ressourcen wie Sofaplätze, erhöhte Plätze, Beute, Futter, Spielzeug, der spielende Hundehalter - wenn Du z.B. mit Kurt spielst und Paul kommt, KÖNNTE es passieren, daß Kurt Dich für sich beansprucht, und dem Paul das deutlich zeigt, eben generell Situationen, in denen der Hund etwas hat und nicht gerne hergeben möchte. Ich würde, wenn ich einem neuen Hund Knochen oder ähnliche besonders kritische "tolle Sachen" gebe, immer erst mal dem Hund ALLEINE geben und mich nicht nähern. Step 2: ich laufe in gewisser Entfernung dran vorbei, wenn er knabbert. Schritt 3: ich verringere die Entfernung etc. etc.! Irgendwann versuche ich, mit ihm zu sprechen, während ich danebenstehe und er knabbert. Wenn das völlig entspannt geht, mal kraulen - aber NICHTS wegnehmen. --> Vertrauen herstellen, aber auch AUSTESTEN, was der Hund akzeptiert, Stellen rausfinden, an denen man evtl. arbeiten muß. Und bei all dem IMMER ganz genau den Hund beobachten. Greift der Hund nach der Beute, wenn Du Dich näherst, und läßt sie nicht mehr aus, sondern bleibt liegen oder steht gar damit auf, oder unterbricht das Kauen auf dem Knochen, wirkt dabei angespannt, oder beschwichtigt gar (Kopf wegdrehen, langsames Wedeln) - dann Finger weg, das deutet Streß an. Dann zeigen, dem Hund passiert nichts, die von ihm gesetzten Grenzen akzeptieren, das fördert das Vertrauen. Generell: Kind (auch mit 12!) und Hund nicht alleine lassen, bis man nach einigen Monaten sicher ist, das Kind beherrscht den Hund kräftemäßig und kann adäquat reagieren (schwierig in dem Alter, außerdem zahlen manche Versicherungen nicht, wenn Kinder unter 16 mit dem Hund spazierengehen und es passiert was - also Versicherungsbedingungen checken!). Ganz wichtig: der Tochter zeigen (dazu mußt Du´s selbst erst mal wissen!!), was der Hund meint, wenn er dies oder das tut (Wedeln schnell/langsam, Knurren, Lachgesicht, Spielhaltung etc.). Das versteht man unter LESEN eines Hundes. Manche Signale setzt jeder Hund ein, natürlich individuell ausgeprägt, andere verwendet der Hund in dieser Situation anders als ein anderer. Das meine ich mit Kennenlernen. Der eine knurrst erst mal, der nächste schnappt gleich zu, weil er evtl. beim Vorbesitzer gelernt hat, daß das Knurren nicht akzeptiert wurde oder ignoriert wurde.
    Du kannst den Hund, wenn er was falsch macht, nicht bestrafen, indem Du an ihm rumzerrst oder gar ihn schlägst, wenn er doch noch gar nicht weiß, was er tun soll. Ein souveräner Hundeführer läßt sich (meist... - auch daran arbeite ich immer noch...) nicht aus dem Konzept bringen, Schreien und Gewalt vermitteln dem Hund ganz deutlich den Eindruck von Machtlosigkeit und Unberechenbarkeit - so gewinnt man kein Vertrauen (stell Dir vor, Du gehst in ne Fortbildung, und bei jedem zweiten Satz, den Du dort von Dir gibst, kriegst erst mal ´nen Satz "heiße Ohren". - Würdest Du dort gut lernen, oder dem Dozenten vertrauen?). Macht er was falsch, sag "NEIN", (gib ihm das STRENG, aber nicht gewaltsam zu verstehen), gib ihm eine Alternative, wollte er aufs Sofa, zeig ihm seinen Platz (vielleicht ein Sessel, der ihm gehören soll, oder ein Körbchen mit schönem Kissen) und gib ihm dort z.B. ein Leckerli oder einen Knochen, damit er dort bleibt, während er knabbert. Holt er was vom Tisch, sag "NEIN" und zeig ihm seinen Napf, leg evtl. bißchen was rein. Springt er an Dir hoch zur Begrüßung, sag "NEIN" und laß ihn stattdessen absitzen - so zeigst Du ihm, was er machen soll, das begreift jeder Hund, auch ein Terrier ;-) Ein Terrier versucht´s zwar vielleicht 3mal öfter auf dem Sofa, aber irgendwann merkt auch er, daß Du konsequent bist, und gehorcht (meist *gg). Macht er was von sich aus richtig, LOB IHN AUCH! Stell Dir vor, Du arbeitest irgendwo, und der Chef gibt immer nur sein Mißfallen zum Ausdruck, würde Dich nur selten bis gar nicht loben gemäß dem Motto "nicht gemeckert is genug gelobt"- hättest Du Lust, mit dem lange zusammenzuarbeiten? Was würde mit Deiner Arbeitsmotivation passieren?
    Füttern würd ich anfangs getrennt, also jeder sein Napf, jeder in einer anderen Ecke des Raumes, und nur in Anwesenheit von Dir, sodaß Du jedem Hund zeigen kannst, daß nur der eigene Napf zur Verfügung steht. Sprich, geht einer in Richtung des Napfes vom anderen Hund, unterbindest Du das mittels Befehl oder Körpersprache, wenn der Befehl noch nicht bekannt ist. Block den Hund dann einfach ab, stell Dich ganz groß (mit dem Rücken zum fressenden Hund!! Nicht, daß dieser sich bedroht fühlt von Dir!) vor den fressenden Hund und zeig dem anderen, der sich nähert, damit und mit den Händen, daß Du nicht möchtest, daß der andere gestört wird. So kannst Du viele Situationen händeln, die anders vielleicht Konfliktpotential bergen. Wichtig z.B. auch, wenn Du Besuch mit fremden Hunden bekommst: Du weißt nicht, wie Kurt auf Besuchshunde reagiert, am Ende verteidigt er noch seinen Spielgefährten Paul gegenüber dem Gasthund, und schon hast Du die schönste Prügelei - und das in der Wohnung...... (am besten Gasthunde draußen auf ner Wiese kennenlernen, die kein Hund als sein Revier beanspruchen würde, und dann gemeinsam in die Wohnung gehen - immer mögliche Konflikte vorhersehen und vermeiden).
    Wichtigster Punkt aber immer wieder: BEOBACHTE DEINE HUNDE, schau, was sie Dir mit ihrer Körpersprache sagen wollen, informiere Dich über Körpersprache, und laß Dir von dem Trainer zeigen, was der Hund mit welcher Geste gerad meint. Oft hilft es auch schon, einfach nur den spielenden Hunden zuzusehen und zu erklären (erklären zu lassen), was die gerade machen. Hunde kommunizieren unheimlich subtil, manchmal mit nur kleinsten Gesten (ein fast unauffälliges, für den unkundigen Menschen kaum wahrnehmbares Hochziehen der Lefzen z.B. als eine Warnung, ein Weggehen als Zeichen dafür, daß der hund jetzt genug hat vom Anderen etc.) und mit dem ganzen Körper! Ein Wedeln kann ein freundliches Begrüßen sein, aber ein LANGSAMES Wedeln Beschwichtigung, Unsicherheit sein, je nachdem, wie der Schwanz getragen wird, was der Gesichtsausdruck zeigt etc., das alles zusammen erst gibt ein Bild. Am besten geht das, wenn Du selbst mal Dich im Umgang mit einem/beiden Hunden auf Video aufnehmen läßt, und ein erfahrener Trainer zeigt Dir, was am Verhalten des Hundes Du beachten kannst (z.B. einfach beim Spielen filmen!), und erklärt Dir die Reaktion des Hundes auf Dein Verhalten ihm gegenüber. Da sieht man ganz oft Dinge und Gesten, die man gar nicht absichtlich so macht, der Hund aber falsch verstehen kann, oder man sieht plötzlich eine kleine Warnung oder Unsicherheit des Hundes, die man live gar nicht wahrgenommen hat und daher nicht darauf reagiert hat, wo man sich dann über eine möglicherweise heftige Reaktion des Hundes gewundert hat - klar, der Hund warnt, Du ignorierst es, dann wird er eben mal nachdrücklich und schnappt - spätestens jetzt kapiert´s jeder, aber die subtilen Signale zuvor werden zu oft ignoriert (aus Unwissenheit, mit Sicherheit nicht aus bösem Willen dem Hund gegenüber, das unterstellt hier niemand!!)

    So, vielleicht haben meine (wenn auch zugegebenermaßen langatmigen) Erklärungen ein bißchen gezeigt, worum es geht, ich hoffe, Du verstehst, in welche Richtung Du jetzt evtl. weitergehen kannst. Das mit dem Trainer ist eine gute Idee, am besten wär´s wenn er sich einfach das Zusammenleben daheim ansieht und dann erklärt, WARUM er WAS anders handhaben würde an Deiner Stelle. So lernt man am besten - und auch ich habe das, wie wahrscheinlich alle User hier, erst am eigenen Hund oder aus Seminaren/Lehrgängen etc. gelernt, aus Büchern alleine ist das nicht alles möglich, und keinem hier wurde sein Wissen/Umgang mit dem Hund so angeboren. Nichtwissen ist also keine Schande, und zwei Hunde im Umgang miteinander zu lesen, ist nochmal was anderes, als die Kommunikation eines Hundes mit MIR. Das, was wir wissen, wissen wir, weil wir uns mit dem Thema nicht nur in der Theorie auseinandergesetzt haben und vom Wissen anderer profitieren - sei es, vom Wissen eines Trainers, sei es, vom Wissen der anderen Foris, die die ein oder andere Situation schon erlebt haben, und warum das Rad neu erfinden, wenn sie schon wissen, wie man damit am besten umgeht?
    Also, nimm doch die Tips nicht alle nur als reine Kritik - was willst Du besser machen, wenn Du nicht siehst, wo Du was falsch gemacht hast? Ich kann nur besser werden, wenn ich meine Fehler sehe, wenn ich sie nicht sehe, freue ich mich, wenn mich wer anderes darauf aufmerksam macht - nur so kann ich besser werden.
    In diesem Sinne: viel Erfolg beim Lernen!!
    Liebe Grüße,
    BieBoss
    @an die anderen Foris: warum lese ich hier so oft den Tip, jemand soll zum Hundetrainer oder in die Hundeschule gehen, es gibt doch soo viele Foris, warum kann man nicht gegenseitig Hilfestellung leisten? Oft reicht schon einmalig ein fremdes Auge, um eigene Fehler zu identifizieren, die man in der alltäglichen "Betriebsblindheit" selbst nicht entdeckt hätte. Es gibt doch bestimmt überall in Deutschland Foren-Mitglieder, die sich mal mit einem Neuling treffen könnten? Ich war nur einmal bei einem lokalen Fori-Treffen dabei, aber selbst da habe ich schon etliche Leute kennengelernt, die in meiner Nähe wohnen. Nur so als Anregung, hab jetzt nicht geschaut, wo KurtPaul wohnt.....

    Hi, Moglie,
    hab hier länger nicht in den Thread geschaut, daher meine Antwort recht spät

    Zitat

    BieBoss, ein super Beitrag, vielen vielen Dank dafür :gott: Ich hab mich wirklich in vielem wiedergefunden.


    Ganz lieben Dank für das Kompliment! Es ist schön, zu wissen, wenn man ein bißchen helfen kann.

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    Das ist eines unserer Probleme: Ich halte ich schon auf dem Weg, das klappt auch ziemlich gut, ABER: dadurch rennt er einfach vorne weg... .....Ne Idee, wie ich ihm beibringe seinen Radius einzuhalten?


    Ich hab Bossi erst mal ein paar Monate nur an der Schlepp gehabt, damit er diesen Radius kennenlernt. Später, wenn dieser dann überschritten wurde, zurückgerufen und zur Belohnung für´s Kommen bespielt - das liebt er. War er recht "narrisch", den Radius kleiner gehalten, war er komplett verrückt und kannte keinen Namen mehr, LEINE dran. Oder dann eben die Richtung wechseln (blöd auf Wegen, aber gut auf freien Feldern), das Spieli in die Gegenrichtung werfen, plötzlich umdrehen und losrennen mit einem lauten Freudenschrei, oder plötzlich bücken und "oooooh - schaumal, ja tooooll" - und Leckerli hingelegt, ihm gezeigt, er durfte es haben --> "Frauchen findet tolle Sachen" --> Rückorientierung zu mir. Ansonsten: Sitz auf die Entfernung oder STOP trainieren. Letzteres heißt bei mir sofortiges Anhalten mit Hinsetzen, oder WARTE, da darf er stehenbleiben und vor sich hin schnuffeln, halt nur net weiterlaufen (Eintrainieren und Absichern über Schlepp).

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    ok, dann werd ich mich mal mit Fährtenarbeit beschäftigen... Das Problem mit Leckerli suchen ist dasselbe wie sonst auch: Manchmal kann man ihn damit nicht ködern... dann kann ich es gerade so durchsetzen, dass er das eine Leckerli sucht, an eine zweite Runde ist dann aber nicht zu denken.. Und das Problem ist, dass es sein kann, dass es am einen Tag auf Wiese X funktioniert, am nächsten nicht... es ist so unvorhersehbar...für mich...


    Hmmm - erst mal ne Runde toben mit dem Hund, erste Energie rauslassen, dann konzentrieren ist evtl. einfacher-probier´s mal aus. Oder wenn er Spielis mag, laß Spieli suchen und spiel wild mit ihm, wenn er´s gefunden hat? Oder bisserl hungern lassen (nachmittags füttern, spätestens am nächsten Mittag ist er dann hungrig genug *gg), oder gar NUR unterwegs Futter geben -- eben wenn er´s unterwegs findet. Oder nimm z.B. gekochtes Hähnchenfleisch oder ne Fleischwurst als Leckerli- dem kann er bestimmt nicht widerstehen, Trockenfutter ist recht langweilig. Aber leichter Hunger motiviert am besten, ich würde ne zeitlang nur noch unterwegs füttern, für´s Herankommen und Dableiben auf Kommando (keine Sorge, der verhungert net) oder eben beim Fährten. So kann er sich sein Futter eben erjagen, und das ist es ja, was er will und soll - nur eben kein lebendes Futter...

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    Hm ich hör öfter das Wort Unterordnungsübungen.. Beispiele? Ich such nachher mal


    Sitz und Platz & Co. Will er zu einem anderen Hund, muß er sich erst setzen, Du gibst ihn frei und er hat zur Belohnung genau das, was er in dem Moment haben möchte, sprich DIE situationsentsprechende Belohnung überhaupt. Will er rennen, muß er erst ein paar Schritte konzentriert Fuß gehen, dann darf er losdüsen. Will er spielen, muß er sich am Wegrand ablegen, Du joggst mal dran vorbei. Wenn er´s gutmacht, DARF er spielen. Also spielerisch aufbauen, immer mit DER Belohnung, die in dem Moment am besten zieht, aber er kriegt´s nur, wenn er mitmacht.
    Will er ein Bällchen geworfen haben, muß er stillsitzen, nachdem Du´s geworfen hast, vorher darf er es nicht holen - das Sitzenbleiben ist besonders für unsere Jäger superschwer und kostet Kraft ohne Ende.... Da kommen die förmlich ins Schwitzen.... ;-) Und die Begeisterung, mit der solche routinemäßig eigentlich langweiligen Übungen gemacht werden, ist sehenswert - plötzlich DARF der Hund Unterordnung machen, nicht er MUß ;-) Bossi sitzt plötzlich beim Stehenbleiben im Fuß total aufmerksam (könnt ja das Kommando zum Rennen oder ein Spieli kommen), schaut mich ganz begeistert an und bellt als Aufforderung, endlich was zu machen mit ihm: Rennen, Spielen etc.

    Zitat

    Tja, Moglie mag Leckerlis schon, aber nicht immer (: Spielen (Ball, Stöckchen etc) findet er totlangweilig, Wettrennen enden damit dass er einfach vorrennt und nicht auf mich achtet... ich bin vllt ziemlich unkreativ, aber mir gehen die Ideen aus... Ach ja, Streicheln ist doof draußen...


    Ja, siehe eben: situationsangepaßte Belohnungen, was der Hund grade will, ist der beste Verstärker. Wenn er rennen will, dann mach doch ein Fang-Wettrennen um Spielzeug, feuer ihn dabei an ("ich kriiiieg Dich" quietschen oder irgend so nen Blödsinn *gg), Bossi erkennt genau, daß das Spaß ist, und hat daher keine Probleme, wenn ich ernsthaft was von ihm will, dann auch wirklich zu mir zu kommen ohne Fangenspielchen und Dinge auch herzugeben! Tu so, als wolltest Du ihm das Teil wegnehmen, das er gerade von Dir bekommen hat, dadurch wird es gleich zehnmal interessanter. Und eben supertolle Leckerlies. Vielleicht ist ein Stöckchen oder Tuch oder Seil interessanter, wenn es "lebt": hin und her wackelt, langsam am Boden um den Hund rumkrabbelt, schnell "wegspringt" - was halt so ne lebende Beute machen würde, eher WEG vom Hund als auf ihn zu (also auch wenn Du dran ziehst z.B., Beutezerren ist ja auch jagdliches Handeln). Das macht die Beute interessant und begehrenswert. Oder Du machst sie daheim interessant: nimm nen Gegenstand und hab tierisch viel Spaß damit vor Hundi´s Nase (jubel damit, lach, renn rum damit etc.), räum ihn wieder weg. Irgendwann wird der Hund ganz heiß drauf sein, weil Du Spaß damit hast. Dann nimm´s mit und er darf es unterwegs zur Belohnung mal ne Minute haben (z.B. Quietscheschweinchen funktionieren so bei Bossi super). Dann sofort wieder wegpacken und daheim alleine Spaß damit haben.

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    Von der Leine darf er sowieso nie (: Aber ich hab mir jetzt auch vorgenommen, lieber kleine Runden zu laufen, dafür mal ein Weilchen auf der Wiese üben, und falls man merkt, Hund hört heute wieder mal nicht, lieber wieder umdrehen. Baut meinen Stress ab, wenn ich weiß ich habs nicht weit nach hause und dadurch übertrag ich denselben nicht auf ihn...


    Genau so. Habt Ihr keinen Garten, wo er mal laufen und toben darf? Bei Freunden? Platz in ner Hundeschule, der eingezäunt ist und den Ihr nutzen dürft? Je mehr Bewegung durch Toben, desto besser ausgelastet der Hund, desto ruhiger wird er daheim und desto konzentrierter kannst mit ihm arbeiten.

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    Wie, du hast das ausgetestet? Hast ihn zum jagen geschickt?


    Jepp *lach - allerdings net beabsichtigt. Aber er handelt nach dem Motto "wer schweigt, stimmt zu", sprich, alles was nicht von mir explizit verboten wird, darf er. Und wenn Frauchen net aufpaßt und ihn im Gebüsch schnüffeln und immer weiter reinlaufen läßt, weil sie quasselt.... - Pech gehabt... ;-) *klugeshundchen..... Wenn der in nen Garten reinwill, steht er davor, guckt nach mir. Sag ich nix, fängt er zu buddeln an und kriecht in Zeitlupe unterm Zaun durch (Blick dabei zu mir!), wenn ich ihn mit einem Räuspern und meinem "Ich-Krieg-Dich-Blick" stoppe, kommt er breit grinsend auf mich zugerannt und gehüpft (hihi, hab ich Dich wieder gefoppt, scheint er zu sagen), wenn ich nix sage, rennt er dann eben im Garten rum. Er ist zu jedem Zeitpunkt beim Durchkrabbeln und inzwischen auch danach abrufbar (wenn kein Rehlein dahinter steht im Garten, da bin ich nach wie vor ziemlich chancenlos, daher geh ich in der Dämmerung nie am Waldrand lang) - Aber wenn Fraule natürlich pennt..... . So war das eben auch beim Jagen- einfach net aufgepaßt und auf der Spur weiterlaufen lassen.

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    ich arbeite wirklich dran.. Im Haus ist es ja auch super und sonst, wenn ich mich verstecke, sucht er auch eifrig und man sieht richtig "scheiße scheiße, sie ist weg" aber darauf würde ich mich nicht verlassen, wenn er was tolles sieht... für ne Maus würde mich der Lump verkaufen, das weiß ich... aber das braucht wohl auch seine Zeit...


    Ja, das dauert ein bißchen. Wird immer tagesformabhängig bleiben, daher drauf achten, wie der Hund losdüst - erweist er sich schon morgens als beratungsresistent, bleibt er an der Leine, bis ich in umzäuntem und wildfreiem Gebiet bin.
    Ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben - ist halt ein Jäger, wenn ich damit net leben kann, darf ich mir sowas net zulegen. Aber wir können versuchen, das Risiko zu minimieren - eben mit Aufpassen, Situationen richtig einschätzen, Hund kennen und lesen etc. - halt arbeiten auf allen Fronten. Daran mußte ich mich erst gewöhnen - die Kleine dackelt mir halt hinterher, und wenn ich weiterlaufe, während sie schnuffelt, rennt sie los, um den Anschluß nicht zu verpassen. Da ist ein Jäger halt ein ganz anderes Kaliber, täglich eine neue Herausforderung - aber nie hätte ich so viel über Hunde gelernt wie an meiner kleinen "Herausforderung" ;-) Man muß immer die positiven Seiten sehen *hust.....

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    ok, dann informier ich mich mal über die Reizangel, kenn ich nämlich nicht...


    Ist eben Impulskontrolle, sprich, der Hund lernt, erst dann seinen Impulsen nachzugeben, wenn Du es erlaubst. Das geht auch mit dem, was ich oben schrieb: Hund muß sitzenbleiben, während Du einen Gegenstand wirfst, den Nachbarn begrüßt etc., halt im Alltag. Aber: gestellte Situationen mit Reizangel kannst halt DU beeinflussen und kontrollieren und bist nicht davon abhängig, ob der Nachbar beim Plausch Zeit oder Verständnis hat, zu warten, bis Du den Hund getadelt und wieder zurück ins SITZ gebracht hast, sollte er aufstehen und nicht widerstehen können, den Nachbarn ungefragt zu begrüßen. Insofern ist es mit Reizangel anfangs sicherlich einfacher, und später dann unterwegs mit Unterordnungsübungen o.ä. wie beschrieben, dann brauchst kein "Werkzeug" mitzuschleppen.

    So, ich hoffe, ich konnte Deine Fragen halbwegs hilfreich beantworten, ist halt schwierig, weil ich Deinen Hund nicht kenne, nicht weiß, was er mag. Aber das weißt ja dafür Du, und kannst das dann entsprechend für Deinen Hund anpassen, sodaß es wirkt. Da muß man halt manchmal austesten, was am ehesten "zieht".

    Also, viel Spaß noch mit Deinem Jägerli,
    liebe Grüße
    BieBoss

    Hi,
    bei nochmaligem Durchlesen fiel mir noch was auf: das LANGSAM gehen nach der Jagd würd ich persönlich mal als Beschwichtigung interpretieren - immerhin hat er Dein Rufen ignoriert, und auch das Schnüffeln hinterher dürfte eine Übersprungshandlung sein - also, eigentlich will er kommen, aber er merkt, daß Du in dem Moment sauer bist und versucht, Dich zu beschwichtigen.
    Künftig einfach etwas weitsichtiger spazierengehen, gerade jetzt im Winter kann man doch auf abgeernteten Feldern recht weit sehen und Hasen VOR dem Hund entdecken. Dann herrufen, anleinen oder solange beschäftigen mit Spiel, bis Hasi wieder weg ist.
    Ansonsten zum Thema Schutzdienst: Basis eines anständigen Schutzdienstes ist eine gute Unterordnung, d.h. wenn Du auf einen Platz gehst, auf dem Schutzdienst RICHTIG trainiert wird (Arm als Beute, keine Strafen o.ä., sondern Aufbau übers Spiel), lernst Du als allererstes die Unterordnung richtig. Du darfst eh zu keiner Schutzdienst-Prüfung antreten, bevor Du die BH nicht hast (ist das bei Euch genauso?) - und kein guter und verantwortungsvoller Trainer wird das mit Dir trainieren, bevor die Unterordnung nicht richtig sitzt und das Verhältnis Hund-Halter stimmt. Insofern: gut, wenn Du jetzt NOCH keinen Schutzdienst machen willst, vollkommen zu Recht - aber auf einem SchutzdienstPLATZ die Unterordnung zu trainieren ist sicher nicht unbedingt ein falscher Weg.
    Ansonsten, wie gesagt, gesunden Menschenverstand einsetzen, cool bleiben ;-)
    Liebe Grüße,
    BieBoss

    Zitat

    ..............
    Ich hab hier (in anderen Threads) schon die dollsten Sachen gelesen, nach der Devise: Wenn mein Hund mich anknurrt, weil ich ihm ein Spieli, Kauknochen etc. abnehmen will akzeptiere ich das, immerhin hab ichs ihm ja gegeben und es ist seins. Das kam von Leuten, die angeblich moderne Erziehungsmethoden für sich gepachtet haben, durch diese Aussage aber dem Hund erfolgsorientiertes Lernen absprechen.


    Warum soll ich mich in der Situation beißen lassen?? Ich lasse dem Hund lieber das Spielzeug/die Beute und trainiere künftig daran bzw. umgehe diese Situationen erst mal wie beschrieben mit Ablenkung etc.! Wenns bei diesem EINMALIGEN Erfolg für den Hund bleibt - ok, das nehme ich hin. Wichtig ist, daß ich aus DIESER Situation HEIL herauskomme, und daß der Hund KÜNFTIG keine weitere Gelegenheit mehr bekommt zum Erfolg! Will heißen, wenn ich weiß, in einer bestimmten Situation reagiert er evtl. aggressiv, DANN gehe ich hin, schütze mich entsprechend, und provoziere die Situation mit Hilfe eines Trainers und nach gründlicher Überlegung, wie ich wann reagiere - und in DIESER Situation zeige ich dem Hund dann, daß das die FALSCHE Reaktion ist. WENN ich dies denn will.
    Aber: warum soll ich solche Faxen machen, wenn ich auch nach dieser einmaligen Situation einfach besser am AUS arbeiten kann - herausfinden, was der Hund lieber möchte, und über Tauschen aufbauen; und bis das sitzt, solche Situationen nicht mehr provozieren, will heißen, alles, was er nicht haben darf, wegräumen, alternativ ablenken oder NICHT reagieren, wenn er dann eben doch mal was erbeutet hat, um ihm eben nicht die Chance zu geben, daß er lernt, er kann sich aggressives Verhalten leisten. Da stimme ich vollkommen zu, er darf NICHT nochmal sehen und dabei lernen, daß dieses Verhalten OK ist, aber ich gehe lieber den Weg, ihm nicht die Chance zu geben, das Verhalten zu zeigen, als den Hund zu einer aggressiven Handlung zu provozieren und es darauf ankommen zu lassen, wer der Stärkere ist. Kommt also auf den Hund an - beim Yorkie vielleicht, beim Rotti mit Sicherheit nicht, also ICH würds zumindest nicht drauf ankommen lassen...... ;-)
    Meine Trainerin hat das mal mit einem seeehr renitenten Australian Silky gemacht, so etwa Yorkie-Größe, der hat nach allem geschnappt, was ihn zu irgendwas zwingen wollte: Herrchen will den Hund vom Sofa - schnapp. Herrchen will mich zum Platzmachen an der Kruppe antippen - schnapp. Das Ganze daheim als Welpe spielerisch erlernt und verstärkt durch monatelange "Erfolge". Hier hat meine Trainerin ganz gezielt echt mal den Hund IN so einer Situation gepackt und trotz des Schnappens NICHT losgelassen und ist einfach ganz cool in der Stellung stehengeblieben, bis der Hund wieder losließ und tatsächlich ins Platz ging (der Blick des Hundes dabei war sehenswert....). Die Trainerin hatte zwar dann ein paar Hauerchen in der Hand (Handschuh wär vielleicht vorteilhaft bei sowas *gg) - aber der Hund hat´s kein zweites Mal versucht. Genau so wie er gelernt hatte, daß Herrchen zurückschreckt beim ersten Schnappversuch, so hatte er dann gelernt, daß das Schnappen plötzlich wirkungslos ist. Heute, nach langer Arbeit daran, macht er super, was Herrchen von ihm will, und Herrchen hat gelernt, zu zeigen, daß er ein Kommando ernst meint. Aber wie gesagt - bei einem Rotti würd ich diese Methode eher NICHT zur Nachahmung empfehlen...
    Ich glaube nicht, daß es viele Hunde gibt, die einen Tausch gegen einen tollen Knochen, ein tolles Spielzeug o.ä. NICHT machen würden, oder nicht jede Beute stehen und liegen lassen würden, sobald ich eine Leine in die Hand nehme zum Rausgehen - warum also kompliziert, wenn´s auch einfach geht. Ideal wäre jetzt noch, wenn die Halterin den ersten Biß auch entsprechend quittiert hätte - mit einem Schubs oder Anranzer (damit der Hund eben GLEICH sieht, daß die Rektion nicht gutgeheißen wird vom Halter) - aber nicht immer ist man in so einer Situation dazu in der Lage, die Überraschung ist meist zu groß.
    Also, wie gesagt, man KANN schon so reagieren wie Du sagst, gleich beim ersten Mal, aber das würde ich echt vom Hund abhängig machen, und die ungefährlichere Variante ist die andere, vor allem bei einem Hundeanfänger und ganz besonders bei größeren Hunden, die einem körperlich überlegen sein könnten. Denn wenn der Hund bei sowas dummerweise auch nur EINMAL erleben sollte, daß er dem Hundeführer körperlich überlegen ist, brauchst nicht mehr viel zu trainieren, er macht mit Dir, was er will (und da brauchst das bloß mit nem Kleinhund durchzuführen, über den Du am End noch stolperst und plötzlich angreifbar vor ihm liegst mit verknackstem Fuß und Dich nicht wehren kannst im ersten Moment - wenn´s ganz blöd kommt *ok - ich seh immer alle Gespenster, ich weiß.....).
    Und noch was: wenn ich meinem Hund einen Knochen gebe, dann gehört er dem Hund auch, den nehm ich ihm tatsächlich nicht weg (wozu auch, ich mag die Dinger nicht, und wenn Kinder / Fremde da sind, dann gibt´s nichts, was eine Reaktion des Hundes provozieren könnte, keine Leckerli oder Knochen, die er verteidigen müßte) - aber wenn er sich ungefragt was nimmt (und wenn´s das Steak aus der Pfanne wäre), dann hat er dieses schon auf Befehl wieder herzugeben. In so ner Situation würd ich meine Zwerge dann schon packen - aber sie kennen mich, ich sie, und ich weiß, daß sie MIR in so einer Situation nichts tun würden - jemand anderem würd ich das nicht raten, denn auch Zwergpudelzähnchen funktionieren - und die sind verda.... spitz, die kleinen Dinger..... ;-) Und wer sich mit ´nem Terriertier freiwillig anlegt, ist selbst schuld... *gg
    Also, nochmal viel Erfolg beim weiteren Training, laß Dich nicht entmutigen. Sei konsequent, vermeide brenzlige Situationen und trainiere mehrfach am Tag das AUS, ganz nebenbei, - und vor allem, finde doch mal heraus, WAS Dein Hund am liebsten mag - wenn er auf Spielchen nicht steht, wirst Du ihm einen Knochen übers Spiel nicht entlocken können, wenn er eher ein Spielhund ist, kannst mit nem halben Schwein locken, er wird die Beute nicht hergeben. Mach Dir ganz bewußt, womit Du den Hund in welcher Situation "kriegst", mein Terrier z.B. reagiert in der Wohnung oder während der Unterordnung schon auf ein Leckerli - weil grad nichts Interessanteres da ist. Aber bei Beute, und vor allem draußen, zeigt er mir da eher die Mittelkralle, egal was ich an Leckerli biete, da muß ich schon mit nem Spielzeug rüberkommen, wenn er was auslassen soll. Wenn ich versuchen wollte, ihm eine Beute über Leckerli zu entlocken, würde er nur müde lächeln.
    Und damit kannst Du dann auch üben: laß was "zufällig" rumliegen, das ihn nur wenig reizt, grad so, daß ers nehmen mag, weil ihm grad langweilig ist, laß es Dir geben und dafür bietest Du etwas, das er lieber mag, ein Leckerli, Bällchen werfen o.ä. Wenn das klappt, mal einen interessanteren Gegenstand liegenlassen, aber wieder gegen etwas NOCH besseres Tauschen lassen. Erst wenn das im Haus exzellent klappt, draußen mit wenig Ablenkung testen, wiederum mit selbst "verlorener" Beute - bei der weißt Du nämlich, wo die plaziert ist, und kannst rechtzeitig den Tauschgegenstand bereithalten und den Hund abrufen. Aber in der Zeit KEINEN Ernstfall, d.h., selbst wenn der Hund unterwegs Sch.. findet und frißt, dann frißt er sie eben - keinen Befehl (AUS) geben, solange Du nicht ganz sicher bist, daß er ihn auch wirklich befolgt - sonst hat er wieder seinen Kopf durchgesetzt und lernt, daß er nicht zu gehorchen braucht.
    Apportiert der Hund gerne? Dann kannst das mit Apportieren verbinden: egal, was es ist, der Gegenstand wird apportiert, und er kriegt was Tolles dafür. So wird er das Abgeben auch noch mit Spaß verbinden, und deswegen künftig zuverlässig durchführen.
    Liebe Grüße
    BieBoss

    Hi,
    hab jetzt nicht alles durchgelesen und kenne die Vorgeschichte nicht, aber in meinen Augen liegt hier der Fehler bei Dir: der Hund dreht den Kopf weg, beschwichtigt Dich damit und Du greifst trotzdem zu, seine Kommunikation völlig ignorierend. Was soll der Hund noch tun, um Dir zu zeigen, daß er das Teil nicht hergeben möchte? Klar ist das Ziel, daß er es irgendwann auf Kommando hergibt - aber so lang das nicht funktioniert, würd ich die Kommunikation mal so hinnehmen.
    Ich würde das künftig anders handhaben, solange das AUS mittels Tauschen trainiert wird, aber noch nicht sitzt:
    wenn Du dem Hund was wegnehmen willst, lenk ihn ab: kaper rum mit ihm, zeig ihm was Tolles, zauber ein Spielzeug hervor oder ein Leckerli und lock ihn zu Dir, z.B. auf Deine rechte Seite, wenn er dann kommt und das Teil liegenläßt dafür, greif es Dir mit links (mußt Dich halt entsprechend platzieren, sodaß Du zwischen Hund und "Beute" stehst), leg es unauffällig irgendwo weg, während die rechte Hand noch mit dem Hund kaspert oder füttert und Du weiter mit ihm sprichst.
    Wie hast Du denn reagiert nach dem Biß? Hast wenigstens entsprechendes Feedback geben können im Eifer des Gefechts, daß der Hund sieht, das Beißen war jetzt nicht der Hit? Sprich, hatte der Hund jetzt Erfolg mit seinem Tun? Hmmmm..... Dann einfach noch etwas genauer auf seine Körpersprache achten, dreht er den Kopf weg, wird er plötzlich ganz steif und angespannt, steht der Schwanz kerzengerade in die Höhe, das sind bei meinen Monsters so die Zeichen, daß jetzt aber genug ist. Nächste Stufe ist dann das Schnappen - schon ausprobiert.... bin also auch erst durch Erfahrung so "klug" geworden... :roll:
    Viel Erl´folg noch beim Weitertrainieren, nicht aufgeben!
    Liebe Grüße,
    BieBoss