Bossi und ich trailen schon etwas länger. Allerdings hatten wir in der Staffel angefangen - dort ging´s aber irgendwann nicht mehr, weils eigentlich ne reine Flächenhunde-Staffel ist, und Bossi auch zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einmal nur noch das Jagen und lauter Unsinn im Kopf hatte, außerdem läßt er sich immer noch zu leicht ablenken.
Haben dann nach einer 6monatigen Pause erneut angefangen mit einem Seminar, dann privat weitergemacht, und ab Jan. 2012 waren wir in einer Hundeschule, wo wir alle 2 Wochen trainieren. Dazwischen mache ich privat weiter.
Ich setze den Hund jetzt anders an als vorher (nicht mehr mit Anreizen etc. - da dreht er so hoch, daß er nimmer denken kann....*gg), er arbeitet schön konzentriert so. Im September hatte ich mal wieder ein Seminar eingebaut.
Geschirr ist ein ganz normales Blaire-Führgeschirr, da hat er kein Problem mit. Im Alltag gibt´s nur Halsband. Als Leckerli verwenden wir Katzen-Naßfutter, das findet er ultra-toll, und gibt´s auch nur beim Trailen (naja, einmal hab ich es noch gebraucht: um den Rückruf-Pfiff zu konditionieren).
Das mit dem kurz anriechen kenne ich von Bossi auch. Aber mir hat ne Trainerin mal gesagt, der Hund holt sich schon, was er braucht an Geruch. Ich mein ja auch, wenn ein Hund eine Person aus einer Entfernung von 50-100 Metern locker wahrnehmen kann (je nach Windrichtung!), warum sollte er dann den GA 20mal rundherum abschnüffeln müssen.... und ich habs dann mal genauer beobachtet: es stimmt, hat er unbekannte VPs, riecht er deutlich aufmerksamer. Bei Bekannten geht´s nur: "Achja - die ist das, weiß Bescheid." ;-)
Wir sind allerdings nur bei Strecken von ca. 300 Metern, und üben da eben alles, was so anfällt: Geruchspools, IDs, Ps, Kreuzungen ausarbeiten, Abbiegungen, Trails am Wasser entlang, unterschiedliche Untergründe, Ablenkungen (seeehr beliebt: Katzen...... *gg), backtracks, unterschiedliche GAs, Pausieren mitten auf dem Trail mit anschließendem konzentrierten Weiterarbeiten, etc., was mir halt so einfällt, ich schau mir die Strecken meist vorher auf Goo..e Maps an. Als nächstes würde ich gerne mal die Strecken etwas verlängern.
Anzeige für Bossi ist Absitzen. Anspringen möchte ich nicht, weil er das eh schon viel zu gerne bei freundlich grüßenden Passanten tut, und Bellen - naja, er bellt gerne, wenn er hochgedreht ist, und wenn er zum Spiel auffordern möchte, aber bei der Anzeige kommt das nicht immer so spontan raus, und ich hätte auch Angst, daß er sich mit der Bellerei wieder hochpusht. Und das braucht´s bei dem Hund net ;-)
Wir trailen nur zum Spaß, aber ich denke, irgendwann mal ne Sport-Prüfung über das nächstgelegene K9-Suchhundezentrum ist nicht ausgeschlossen.
Bezüglich der Warterei im Auto finde ich, die Hunde brauchen das, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, und vor allem das eben neu Gelernte! Wenn ich den hinterher spielen lassen würde, würde sich das Gelernte nicht so gut "setzen", um später wieder abrufbar zu sein. Außerdem - wenn Du in der Zwischenzeit mit anderen Hundeführern mitgehst, kannst Du sooo viel lernen, ganz besonders was das Lesen von Hunden betrifft, das Leinenhandling, aber auch, wie andere Hundeführer Kreuzungen ausarbeiten o.ä., um dies dann später auch beim eigenene Hund richtig interpretieren zu können. Ist ja net nur der Hund, der was lernen soll.... Ist doch beim Menschen auch nciht anders: wenn ich in der Schule was lerne für eine Ex am nächsten Tag (ok, zugegeben, ist bei mir ein paar Jährchen her.... *hust...), dann hab ich das immer am Abend gemacht, und im Schlaf hat sich das Ganze hinterher im Hirn so sortiert, daß es am nächsten Tag abrufbar war. Hört man nebenbei Radio, der Geschirrspüler läuft und die Schwester telefoniert nebenbei, oder man geht nach dem Lernen erstmal Party machen, ist die Lernerei weniger effektiv.
Außerdem wirst Du ja zwischendurch als Versteckperson gebraucht von anderen Hundeführern.
Und, last but not least - ich erwarte nicht von einem ausgebildeten K9-Trainer (hast mal geschaut, was die Ausbildung kostet, und wie lange die dauert?), daß er mir für 20,- Euro eineinhalb Stunden lang oder sogar mehr (die zählen die Minuten bei uns nämlich net) persönlich hinterherrennt.... *gg (in der HuSchu zahlte ich auch nur unwesentlich weniger, und die hielten sich strikt an die max. eineinhalb Stunden). Und die anderen wollen ja auch was tun. Wenn ich nen Privattrainer will, muß ich ein bisserl mehr investieren. Ist aber aus den bereits genannten Gründen (Verarbeiten des Gelernten; Konzentration beim Hund ist ja anfangs auch erstmal noch gering) nicht nötig. Mein Hund ist nach 2 300 Meter-Trails mit ein paar Herausforderungen für den Rest des Tages sehr gechillt.....