[quote="Cookie2012"......
Dann standen wir 45min im Kreis, wir mussten dabei auf die Leinen der Hunde treten und einen Wortschwall der Trainerin anhören. Es ging darum, dass Hund ohne Leckerlis sowieso nichts lernt.
Ich wollte es ohne Leckerlis versuchen (als einzige) und musste mich fragen lassen, was und ob ich arbeite, und weil nein, ob ich mir das erlauben kann (kann ich) , ob ich Eis esse , Cappucino trinke........[/quote]
Erstmal hallo ;-)
Naja, daß man erstmal was erzählt kriegt, ist doch klar - ich zumindest habe in meinen Stunden immer erstmal bisserl was über uns erzählt, oder was wir machen werden, etc. Kann doch net einfach mal loslegen, ohne mich vorzustellen o.ä., oder irgendwelche Grundregeln zu erklären (z.B. am Platz bitte Häufchen entfernen o.ä. in nem neuen Kurs.)
Daß sie dabei auch erklärt, warum sie mit Leckerli bestätigt, ist ja gut und schön - und daß der Hund etwas lieber macht, wenn er dafür belohnt wird, steht ja außer Frage. Aber wenn sie nichtmal DEN Horizont hat, daß es außer Leckerli auch noch andere Bestätigungen gibt (Streicheln, Spielen, Rennen, Laufenlassen, was auch immer eben der hund gerade gerne mächte), und daß dies beim selben hund in unterschiedlichen Situationen variieren kann - dann beantwortet sich Deine Frage "ist das gut" wohl schon von alleine.... ;-)
Abgesehen davon hört sich das mit "postivie hundeschule" verdächtig danach an, daß ALLES mit Leckerli gemacht wird. Also auch bei Fehlverhalten erstmal auf Alternativen gewartet wird, die man dann bestätigen kann, statt dies zu unterbrechen oder von vornherein gar nicht dazu kommen zu lassen. Und ALLES kriegt man damit halt net geregelt. Wenn ich warten wollte, daß mein Jagdi mal angesichts eines Rehs stehenbleibt, damit ich ihn dafür bestätigen kann, daß er nicht jagen möchte, hätt ich schon längst Wurzeln geschlagen..... *gg (und er dazu zigmal Erfolg damit gehabt, was noch viel schlimmer ist). Oder wenn ich warten wollte, bis Biene den Topf fertig ausgeleckt hat, damit ich "Nicht aus dem Topf essen" bestätigen kann - naja..... *gg Ich übertreibe bewußt, aber ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Bei allem "positiv", das auch so sein sollte, wenn der Hund etwas lernt - ALLES kriegt man halt ohne Abbruchkommando nicht hin (leider...).
Generell kann man den Hund auf tausend verschiedene Arten bestätigen, je nach Hund, Situation, Ort (meiner nimmt draußen weniger gern Leckerli, da spielt er lieber - ist einfach eine Frage der Prioritäten) etc. Wenn Deiner gern kuschelt oder gestreichelt wird, kannst auch DAS als Bestätigung nehmen (Ich gehe davon aus, daß Du nix gegen Bestätigung hast, sondern nur nicht ausschließlich mit Leckerli arbeiten möchtest). Zur Situation: meiner liebt das Zerrspiel. Aber wenn ich ihn während einer Arbeit bestätigen möchte, und er hinterher ruhig bleiben oder konzentriert weiterarbeiten soll, dann nehme ich eben nur die in seiner Prioritätenliste zweit-/drittbeste Bestätigung, da er beim Zerren z.B. total hochdreht, und mir das eben nicht passen würde. Beim prompt befolgten Rückruf hingegen gibts immer wieder ein Lob, Leckerli oder Spielchen, wel mir der beim Jagdhund gerade extrem wichtig ist. Also Bestätigung abhängig von Situation, Erwartungen, und auch letztlich dem bekannten Verhalten es Hundes wie dem hochdrehen durchs Spielen. Es kann auch ne super Belohnung sein, wenn der Hund grad bei 30 Grad im Sommer ne Runde gerannt ist, hechelt und Du schickst ihn zur Belohnung für den umgehend befolgten Rückruf ins nächstgelegene Wasser zum Planschen (ein andere fände das doof - Iiii, Wasser, naß.... *gg). Oder er läßt sich problemlos aus dem Spiel abrufen, und Du schickst ihn nach verbalem Lob zurück zu den Hunden zum Weiterspielen. Da hat jeder Hund seine eigenen Prioritäten, und das Wichtigste war mir immer, daß die Hundebesitzer jeweils herausfinden, wann sie am besten mit welcher Bestätigung arbeiten können, und was überhaupt eine Bestätigung für ihren Hund darstellt.
Zum Thema Nachhaken: ich hab in den Stunden damals kein Problem damit gehabt, wenn jemand nachgefragt hat, ob er mit Leckerli arbeiten muß o.ä., ich habe einfach erklärt, warum ICH das tue. Es ist schließlich jedem selbst überlassen, meine Erklärungen an seinen Hund anzupassen und abgewandelt anzuwenden. Mitdenken kostet nix extra, und mich hats gefreut, wenn einer verstanden hat, um was es ging, und das für seinen Hund passend angewendet hat , statt alles 1 zu 1 zu übernehmen. Das ist es doch, worum es in der Huschu oder im Verein geht bzw. gehen sollte: lernen, wie MEIN Hund tickt, und wie ich mit ihm umgehen kann.