Beiträge von BieBoss

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    ....
    Ich hab' nen 30kg Hund. Wenn die Schleppleine springt, halt' ich die mit Sicherheit nicht mehr fest, ohne von den Füßen zu fliegen.

    Sorry, übersehen..... Dann erstmal ne normale Leine, dann 3 Meter, etc., schrittweise verlängern, um auch herauszufinden, wie weit Dein Einfluß in dem Moment reicht, wieviel Abstand zu Dir sie verträgt, OHNE eben gleich in die Leine zu rennen.

    So ne "Kleinigkeiten" vergesse ich immer - meine haben nur zwischen 5 und 9 Kilo, die kann ich selbst einbeinig noch halten.... *gg

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    Ich habe schon das Gefühl, das Maja sich deutlich entspannt, wenn sie merkt das es nicht zu den Kaninchen hin geht. Ihre Haltung wird ruhiger, sie fiept nicht mehr und schaut desinteressiert in die Gegend, konzentriert sich viel mehr auf mich etc.pp.
    Zum Schleppleinentraining: Wäre nicht das Problem, wir haben mehr als genug Schleppleinen und auch schon Erfahrung im Training.
    Nur: Wie baue ich das mit Wild am Besten auf?
    Ich hab' nen 30kg Hund. Wenn die Schleppleine springt, halt' ich die mit Sicherheit nicht mehr fest, ohne von den Füßen zu fliegen.


    Klar guckt sie vermehrt zu Dir: sie wartet auf die Freigabe, losrennen zu dürfen..... Fixieren des Wildes ist bereits die erste Stufe zum Jagen, d.h. Du gibst ihr damit Gelegenheit, das Wild zu fixieren, wenn Du mit ihr stehenbleibst oder sie evtl. ablegst, und festigst damit ein Element der Verhaltenskette "Jagen". Ich würde lieber weitergehen mit locker-flockigem "Weiter!" und leichtem Beschleunigen des Schritts, um ihre Aufmerksamkeit zu Dir zurückzuholen. ("Hupps, was rennt die plötzulich so?")

    Wie Seleipnir sagt: Schleppleine dran, bis das mit dem Kommando WEITER funktioniert.

    Dein Hund wird jetzt langsam auch im Kopf erwachsen mit eineinhalb, daher kommt jetzt der Jagdtrieb raus, zudem kennt sie so viele Kaninchen nicht, das ist natürlich aufregend.

    Kannst an der Impulskontrolle arbeiten (Ball werfen, während Hund liegenblieben soll, zur Belohnung darf er ihn apportieren o.ä.), oder Heranrufen, mitten im Lauf mit PLATZ stoppen und wieder laufenlassen etc.

    Weiterhin STOP oder PLATZ-Kommando festigen, einen Pfiff aufbauen (meine Schiedsrichterpfeife ist weiter hörbar und durchdringender als jede Stimme, daher wird die meist besser befolgt als das verbale Rückrufkommando bei meinem Jäger).

    Und eben das WEITER-Kommando als Alternative zum Fixieren der Karnickel... Wenn der Hund den kleinsten Ansatz macht, von sich aus weiterzugehen, bevor du auch nur das KOmmando gibst, umgehend Party und bestätigen.

    Evtl. selbst Leckerli/Spieli mitnehmen für unterwegs, damit Du interessant bist, weil das den Rückruf sehr erleichtert, wenn der Hund gerne zurückkommt, weil er weiß, bei Dir gibt´s evtl. ein Spiel oder Leckerli beim Zurückkommen.

    Keine Übungen machen, die den Hund hochdrehen. Je weiter er hochgedreht ist vom Spielen, desto eher wird er Dir angesichts der Karnickel "abgehen", weil die Reizschwelle dann eh schon niedriger ist, wenn der Hund auf 180 ist. Also weniger ein Zerrspiel, als ruhiges Apportierenlassen oder Leckerlisuche unterwegs.

    Wichtig: keine Chance geben, Fehler zu machen, daher die Schlepp. Wenn sie einmal gemerkt hat, daß sie abhauen KANN, wird sie´s wieder probieren.... Würdest Dir also damit das Leben nur erschweren.

    Und: jetzt NICHT dieses Gebiet meiden. Denn dann lernt sie nicht, damit umzugehen, und wird dann vielleicht an einer anderen Ecke auch mal ein Kaninchen sehen, und dann damit nicht umgehen können. Was Besseres zum Üben gibt´s eigentlich nicht, wenn man ein Gebiet hat, in dem mit Sicherheit dauernd Wild rumläuft, und dieses weiß! Solche Gebiete suche ich dann gezielt auf mit meinem Jägerli - aber nur, wenn ich in der Verfassung bin, mit ihm zu üben, d.h. immer zu gucken, ob was kommt, immer ihn in der Nähe von mir haltend (ohne Leine), immer ihn im Auge haben, immer wieder abrufend, um zu testen, wie weit er durch Wildgerüche schon "hochgefahren" ist. Spätestens wenn er sich mit dem Befolgen des Rückrufs zunehmend schwerer tut (besser: vorher!), leine ich ihn umgehend an, dann war´s mehr als genug Üben für den Tag, und verlasse das Gebiet.

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    ...Das mit Leckerlies zu versuchen bringt nichts. Das ist Bestechung und wie du ja merkst zieht das auch nicht wirklich bei ihm. Er gibt bei euch das Kommando an und sieht dich nicht als Rudelführer. Das du in einer Hundeschule bist ist ja schonmal super und ich denke das mit dem Fuß laufen, das kommt noch und eigentlich auch noch nicht so wichtig. Er ist 5 Monate, erwarte nicht zu viel. Dein Ziel sollte sein das er locker an der Leine läuft und das schaffst du nur indem du es schaffst das er dir folgt und nicht du ihm. ;) Wie du an dieses Ziel gelangst hängt von deiner Einstellung und der Methode deiner Hundeschule ab. Da gibts kein Allheilmittel für.

    Hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber: sorry, das ist in meinen Augen ausgemachter Blödsinn. Ein 5monatiger Junghund gibt keinen Ton an, sondern zeigt einfach das, was er bisher gelernt oder eben nicht gelernt hat! Deswegen versucht er noch lange nicht, die Weltherrschaft an sich zu reißen!

    Und Leckerlis sind auch keine Bestechung, wenn man sie richtig anwendet, auch in dem Punkt widersprech ich Dir mal ;-) Mach Dich mal schlau drüber.....

    An die TE: wenn die Hundeschule bis zum 5. Monat des Welpen noch nichts zum Thema Leinenführigkeit beigetragen hat, würde ich mir auch überlegen, ob das der Partner ist, miit dem ich meinen Hund zusammen ausbilden möchte..... Das ist doch eins der Basics..... Liegt allerdings auch am Hundefüährer, wenn er das bisher in den Stunden nicht angesprochen hat ;-) Dafür ist doch ne gute Welpenstunde da: um Fragen zu beantworten und Tips für den Alltag mitzugeben. Nicht nur, um die Hundis miteinander "toben" zu lassen..... Also: nur Mut, frag mal nach!

    Bei uns hat´s gut geklappt, wenn ich immer stehengeblieben bin, sobal Zug auf die Leine kam, evtl. sogar einige Schritte rückwärts gegangen bin, um die Aufmerksamkeit des Hundes wieder zu kriegen. Und wenn Hundi vollkommen "plemplem drauf" war, hab ich auch das mit dem kreuz-und-quer-gehen auf der Wiese gemacht: sobald der Hund unaufmerksam wurde, Richtung gewechselt. Das 2 Minuten, und Du hast auf einmal die volle Aufmerksamkeit Deines Hundes. Achtung: nicht 10 Minuten am Stück üben, irgendwann läßt die beste Konzentration nach, besonders beim Junghund, für den noch die ganze Welt sooo interessant ist! Am besten, Du nimmst ein Halsband für´s Training der Leinenführigkeit, und ein Geschirr für sonst, damit der Hund lernt, zu unterscheiden, wann er "anständig" laufen muß, und wann er "herumdödeln" darf.... Dann fällt ihm die Unterscheidung leichter, als wenn er mal 5 Minuten anständig laufen muß am Geschirr, dann wieder ziehen darf. Das würde ihn nur verwirren. Und mit der Zeit kannst immer längere Strecken "anständig" laufen mit ihm.

    PS: ein Rudel besteht aus lauter Hunden, ergo kann ich als Mensch gar nicht der "Rudelführer" sein......

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    ...... ich würde meinen Hund nie von jemanden trainieren lassen, (Ironie) der schlechter frisiert ist, strähnig/ fettig/ vorne zu kurz/ hinten zu lang, als mein Hund !


    :lachtot: :lachtot: :lachtot:
    *zustimm..... Das reicht schon, um sich das Niveau des Menschen in etwa vorstellen zu können. Man sollte ja echt keine Vorurteile pflegen - aber oft genug spiegelt das Äußere eines Menschen ihn halt doch wider.

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    .....Ihre Lücke, die sie nutzt, ist genau da, wo ich eventuell, vielleicht oder auch nur heute (?) es nicht ernst meinen könnte. Denke, dass nicht nur die gescheiten Pudels das können, oder?

    Ha - Du sprichst mir aus der Seele. Meine Pudeline läßt da nämlich auch manchmal "den Terrier" raushängen... *gg Nur, daß die Pudels das auf die charmante Art und Weise machen, wie von Dir beschrieben (und denken, Fraule merkt´s net...), der Terrier Dir dagegen schlichtweg mal die Mittelkralle zeigt *gg Die sind da halt etwas direkter.... *hust....

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    Schlecht ist nicht gleich falsch :ka: Nur ich persönlich fänd's nervig, wenn ich Kommandos überhaupt wiederholen MÜSSTE, damit der Hund das gewünschte tut. Ich bin auch kein Wattebauschwerfer, was auch immer das sein soll, aber Strenge (selbst nur in der Stimme) ist mir noch nie in den Sinn gekommen :???:

    Das bringt mich zu der Frage: was ist Strenge überhaupt? Doch nichts anderes als wenn man stimmlich deutlich macht, daß man es ernst meint. Also etwas nachdrücklicher/lauter sprechen, vielleicht etwas deutlich, um zu signalisieren - "jetzt aber zackig". Das ist doch nichts, was nen Hund irgendwie psychisch schädigen würde....

    Und ja, es ist nervig, ab und an ein Kommando ein zweites Mal geben zu müssen - geb ich gerne zu. Aber wer sich nen Terrier anschafft und nicht damit rechnet, daß der mal ein Kommando hinterfragt, hat glaub ich eh schon verloren.... *gg Und gerade bei meinen ist es ja nun wirklich so, daß sie im Normalfall echt gut gehorchen, was mir auch hier von befreundeten Hundehaltern immer wieder bestätigt wird. Wenn ein Hund aus dem Spiel im Park abrufbar ist, dann Bossi. Biene "klebt" eh immer an mir. Wenn jemand seinen Hund ruft und der kommt nicht, fragen sie meist, ob ich meinen mal heranrufen könnte, weil ihre dann immer mit herkommen :headbash: Insofern sieht es ja nicht so aus, daß ich hier jedes kommando hundertmal wiederholen muß, damit die Hunde gehorchen, sondern das sind eher Ausnahmesituationen, in denen der Hund gerade nicht in der Lage ist, das sofort umzusetzen. Und damit kann ich gut leben. Auch ein gut erzogener/ausgebildeter Hund, wei es mit Begleithundeprüfung wie meine beiden oder als Rettungshund wie Biene, ist keine Maschine....

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    Beides benötigt ein gehobenes Maß an menschlicher Aggression, beim ersteren kommt nur noch ein "Hilfsmittel" zur Anwendung. Ergo ist's für mich dasselbe. Warum STRENGER werden? Der Hund versteht doch das "Sitz" nicht besser, nur weil man lauter, strenger, deutlicher wiederholt?! Und MUSS ich erst strenger werden, damit der Hund spurt, hab ich "im grünen Bereich" schlecht trainiert - meine Meinung!

    Grundsätzlich hast natürlich recht, daß das Verhalten erstmal gekannt werden muß, hatte ich ja auch geschrieben. Aber mein Hund kennt "sitz" und das wird normalerweise korrekt und umgehend ausführt von ihm, aber in dem Moment einfach zu aufgedreht ist, weil er ein Reh sieht o.ä., holt ihn meine etwas lauter aufgedrehte Stimme wieder ins JETZT zurück und erinnert ihn daran, daß da doch was war... Hat also nichts mit "im grünen Bereich schlecht trainiert" zu tun - denn dort sitzt das sitz ja - schöne Wortspiel.... *gg und wie sollte man dies in schwierigen Situationen üben, wenn nicht so: indem man das dann durchsetzt, auch wenn der Hund abgelenkt ist. Natürlich wird das dann auch entsprechend bestätigt, sobald durchgeführt, klar, und das mit superfreundlichem Tonfall (aber nicht zu qietschend, das dreht ihn wieder hoch...).

    Nen Liebesbrief schreiben ala "lieber Hund, ich steh hinter Dir und warte auf Ausführung meines Kommandos, Dein Fraule" hilft bei dem in solchen Situationen nimmer, weil er dann in dem Momant einfach "vergißt", was hinter ihm steht, und nicht in der Lage ist, das umzusetzen, weil er mich gar nicht mehr wahrnimmt als extremer Jäger, der er nunmal ist. Könnte auch alternativ mit der Hand anstupsen oder an der Leine ziehen (Letzteres mag ich aber z.B. net, weil ich die Leine nicht als Erziehungsinstrument nutzen möchte, sondern nur zum Sichern, angeleintsein soll Spaß machen und net rucken.)

    Unr einen strengeren oder nachdrücklicheren Tonfall (muß ja net schreien sein....) verbinde ich eigentlich nicht mit Aggression meinerseits. Eher Konsequenz. ;-)

    Also, zur Wattebauschfraktion gehöre ich nun auch wirklich net - da hätt ich wohl auch verloren beim Terrier...*gg

    Solange die Methoden eines HH für den Hund berechenbar, nicht übertrieben heftig (also angemessen in ihrer Stärke) sind, ist das für mich ok. Vorausgesetzt, der HH hätte keine weniger einwirkende und trotzdem funktionierende Methode gefunden. Also, wenn z.B. ein nicht befolgtes Sitz mit Ruck am Stachel durchgesetzt wird, sowas geht gar nicht, da reicht auch ein strenges Wiederholen des Kommandos oder so, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Schmerzen für den Hund gehen nicht (also kein Stachel als Allheilmittel o.ä.), falsches Timing von Strafen oder tierschutzrelevante Dinge. Wobei mir da auch eine tierschutzwidrige Hundehaltung mehr am Herzen liegt als mal ne etwas übertriebene Reaktion des HH auf ein Verhalten in Situation XY, oder ein einmaliger Ausrutscher, weil der HH grad etwas im Streß ist und aufgebracht ist.

    Ich verstehe allerdings nicht, warum hier immer "körperlich werden" mit Gewalteinwirkung gleichgesetzt wird. Immerhin ist der Hund von Natur aus ein Wesen, das über Körpersprache kommuniziert. Und dazu gehört auch mal ein Abdrängen durch einen Dritten, wenn zwei sich "kabbeln", oder ein Rempeln oder was auch immer. Warum sollte dann die kleinstmögliche körperliche Einwirkung, die sinnvoll eingesetzt wird (also nicht einfach drauflosprügeln oder sowas, sondern als Reaktion auf z.B. Nichtbefolgen eines in dem Moment wichtigen Kommandos oder ein absolut unerwünschtes Verhalten), unter Gewalteinwirkung fallen? Dies kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn mein Hund zum hundertsten Mal mit den Vorderfüßen am Tisch hochsteigt (oder gar auf den Tisch zu klettern droht!), irgendwann nehm ich ihn dann halt mit der Hand und schieb ihn auf die Seite oder schnapp ihn mir und setze ihn mit einem "Schluß jetzt" runter, fertig.

    Wenn mein Hund unterwegs ewig schnüffelt oder wegen läufiger Hündin an jeder Ecke markieren möchte, und ich möchte heute noch ankommen, dann rufe ich ihn 1-2 Mal zu mir. Wenn er dann nach der hundertsten Markierung immer noch pieseln und schnüffeln möchte, tun es auch mal 2-3 Schritte auf ihn zugegangen, oder ein Abdrängen, damit er sieht, daß es jetzt reicht. Ist das Gewalt?

    Wenn er meint (wie beim letzten DF-Spaziergang in der Fränkischen), einen Hund, der in den Graben gerutscht ist und der von nem anderen Hund gerade angemacht wird, auch noch mitmobben zu müssen (er nutzt gern die Gelegenheit, da mit draufzugehen), wird er erstmal sehr streng und laut abgerufen, und sollte er dann aber nicht umgehend geflogen kommen (ist er aber in dem Fall), wird er notfalls sogar von Hand aus dem Knäuel gepflückt (meist kann ich ihn dann nur am Rücken/Nacken erwischen, aber das ist mir in dem Moment wurscht - sowas geht ja gar net), und kriegt dann ein 4-Augen-Gespräch.... ;-) (mit Gespräch meine ich verbal - nur, damit da keine Mißverständnisse aufkommen...) Naja, geflüstert is was anderes *gg - aber Gewalt? Eher nicht....

    Aber generell sollten solche eher "handgreiflichen" Aktionen nur dann stattfinden, wenn es denn wirklich notwendig ist, nicht, um sich selbst am Hund abzureagieren, auch nicht, weil ich zu faul bin, ein Kommando zu geben, sondern eher, um in brenzligen Situationen Kommandos umgehend durchzusetzen, wenn keine Zeit ist, ne "Diskussion" anzufangen, ob er nu kommt oder net (von der Wiese Richtung Straße unterwegs, oder im Ansatz zum Jagen), ob er nen anderen Hund nun losläßt oder net etc., und das auch nur im unbedingt notwendigen Ausmaß.

    Bin jetzt also nicht jemand, der dauernd an seinem Hund rumgrabbelt oder fummelt oder schubst. Wenn das SITZ mal nicht gleich klappt, dann gibt´s halt ein Räuspern, und er machts, mehr ist da nicht nötig. Rückruf funktioniert sowieso musterhaft (auch aus dem Spiel oder im Anlauf auf nen anderen Hund zu), weil mit viiiiel Spiel und Leckerli aufgebaut, wird heute noch oft bestätigt.

    Und aufgebaut wird auch bei mir grundsätzlich positiv, solche körperlichen Aktionen kommen echt nur dann, wenn ich weiß, der Hund weiß es besser/kann es (das ist mir wichtig) oder wenn er gerade so hochgedreht ist (bei Wildsichtung oder mobben eines anderen Hundes im obigen Beispiel), daß Kommandos schlichtweg ignoriert werden bzw. ich gar nicht wahrgenommen oder ignoriert werde in dem Moment.

    Und wenn ich körperlich werde, dann auch nicht gleich mit der Holzhammer-Methode, sondern ich nutze die kleinste mögliche körperliche Einwirkung, wie eben z.B. wenn der Hund nach dem 2. Rufen nicht weitergeht, ein auf-ihn-zugehen und Abdrängen, oder ein Wegschieben vom Tisch. Bei solchen "Lappalien" gleich mit im-Nacken-Packen oder Auf-den-Rücken-legen zu kommen, finde ich überaus verfehlt, genauso wie Prügel oder auch "nur" ein einzelner Schlag, sowas gibt´s bei uns net. Ganz gemäß dem Motto: so viel wie gerade nötig, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, aber so wenig wie möglich.

    Und wenn jetzt einer kommt mit dem Argument, ich wär kein Hund, mein Hund verstünde das gar nicht, weil ich ein Mensch bin - der hält meine Hunde für dümmer als sie sind. Hunde sind Meister im Lesen von Körpersprache, und mein Abdrängen oder sowas wissen sie sehr gut zu interpretieren und laufen dann fröhlich und unbeeindruckt weiter. Selbst oder gerade Frieda, die ja die Körpersprache nicht sehen kann, reagiert auf Abdrängen oder wenn sie gerade auf einen anderen Hund zusprinten und den fressen möchte, auf mein Hinter-Ihr-Hertrampeln und bleibt stehen, obwohl sie das Abrufen vorher ignoriert hatte. Oder versteht es, wenn ich die Pfötchen im Café vom Tisch runterschiebe (nachdem mein "runter" vorher ignoriert wurde) oder sie auf die Seite schiebe, wenn sie dort auf die Bank zu klettern versucht. Wobei ich bei ihr eher auch Körpersprache einsetze, wenn sie sich aufregt, weil ein Hund kommt. Meine flache Hand seitlich an ihrem Körper scheint da beruhigend zu wirken und ihr zu signalisieren, daß ich da bin und sie nichts selbst regeln muß, oder um ihr die Laufrichtung zu zeigen, wenn sie ohne Leine unterwegs ist (antippen auf der Seite, zu der sie laufen soll). Also weniger als Erziehungs-Mittel.

    Dieses körperlich werden ist für mich generell keine "Methode" zur Erziehung, sondern einfach Kommunikation. Generell steh ich nicht auf "Methoden", wo man sagt, ich arbeite nur mit der xy-Methode, oder nach Herrn YZ. So möchte ich mich nicht einschränken, ich suche mir überall was raus, das zu mir und den Hunden paßt. Sprich, was beide Parteien verstehen und ich verantworten kann. Daher kann ich gar nicht so pauschal sagen, was ich als "Methode" akzeptiere/toleriere und was nicht. Ich mag halt nichts, was das Vertrauen zum Hund kaputtmachen würde (und dazu gehören übertrieben heftige oder vom Hund nicht vorhersehbare, nicht angekündigte Reaktionen), und wobei ich kein gutes Gefühl meinem Hund gegenüber mehr hätte, weil ich ihn unnötig drillen müßte. Meine Hunde sind immer noch Lebewesen, sie dürfen mal ihren Kopf haben, und ich muß immer damit rechnen, daß ein Tier mal unvorhergesehen reagiert - nur in gefährlichen Situationen muß ich halt eingreifen, um sie oder andere nicht zu gefährden, und das dann eben umgehend und ohne vorherige Diskussion. Bisher können sie alle gut damit leben, und wir haben ein superschönes Verhältnis zueinander, mit Vertrauen (weil ich berechenbar bin, wenn ich was will, dann soll´s auch durchgeführt werden, darauf bestehe ich), und so lang das so ist, kriegen sie alle Freiheiten der Welt, vom Sofa übers Bett bis zum Freilauf.

    in die Erziehung anderer HH bei uns häng ich mich nur insofern rein, wenn ihre Hunde meine nerven/belästigen, oder ich sehe, daß ein Russel einen Hasen ungehindert hetzen darf.....

    Keine Ahnung, wie´s kommt, aber meine werden auch unruhig, sobald ich in der Stadt angekommen bin, in der meine Eltern wohnen. Schon etliche Straßen vorher werden die ganz hektisch, egal von welcher Seite her ich anfahre.

    Wenn ich nach Hause fahre, ist es auch so. Aber da liegt´s wohl daran, daß die Hunde schlafen, solange wir auf der Autobahn sind, und sobald ich runterfahre von der Autobahn und langsamer werde, haben wir nur noch 5 Kilometer, und ich schätze, die haben einfach verknüpft, daß kontinuierliches Fahren bedeutet, daß sie noch ne Weile chillen können, und Stadtverkehr anschließend bedeutet, daß man gleich irgendwo ankommt. Immerhin, man fährt dann langsamer, biegt öfter mal ab, steht an Ampeln etc. Dazu kommen mit Sicherheit irgendwelche Gerüche, die sie mit dem eigenen Kaff verbinden oder so, schätze ich mal. Und daß die besser hören (Hundeplatz in der Nähe) und riechen als wir, wissen wir ja.... Und der Orientierungssinn ist auch besser als unserer. Ein Wunder ist es also sicherlich nicht, aber schon recht faszinierend..... ;-)

    Wollte das mit dem Heimgehen oder Auto finden von unterwegs aus auch schon mal austesten, kam aber noch net dazu. Aber Deine Frage hat mich wieder mal daran erinnert, vielleicht komm ich demnächst dazu, das mal aufzubauen. Stell mir das so vor, daß ich erstmal 50 Meter vom Auto weg bin und dann eben sage: "Geh mer zum Auto" oder sowas, das verstehn die schon relativ bald, denke ich, und dann in größeren Entfernungen. Dürfte recht einfach sein. So ohne zu üben würde das aber glaub ich nicht klappen, weil ich denen ja erstmal klarmachen muß, was ich mit diesen Worten meine.