Zitat
Finde den DJT jagdlich ja wirklich super faszinierend! Da sind sie halt ganz anders als die anderen
Aber kenne sie kaum im Alltag und für mich liest sich der Text so als sein sie gar nicht für den Alltag geeignet und würden schon völlig ausflippen, wenn es mal eine Woche nicht auf die Jagd geht. Trifft das zu? Es hört sich an als kann der Hund zu Hause nur mal Ruhe geben, wenn er vorher 8Std. auf der Jagd war und Familiengeeignet ist er ja laut Text auch so gar nicht. Das könnt ihr wirklich so unterschreiben?
Für mich liest sich der Text so als sei der DJT wirklich nur ein Jagdwerkzeug und kein Familienmitglied.
Ich kenn das Ding.....Also, ich mußte schon sehr lachen, als ich das gelesen hatte..... Eine tolle Beschreibung, aber ich bin sehr zwiegespalten. Einerseits habe ich den DJT ganz anders kennengelernt. Andererseits bin ich mir dessen bewußt, daß es tatsächlich so aussehen kann, wenn sich die falsche Person mit ihm einläßt. Gerade diese Geschichte schreckt vielleicht den ein oder anderen ungeeigneten Halter vom DJT ab, was ja an sich begrüßenswert ist. Andererseits ist es schon fast gemein, was man den armen Kerlen in der Geschichte nachsagt... Und vielleicht kostet auch genau diese Beschreibung den ein oder anderen super verträglichen familienfreundlichen Jagdi den Platz für den Rest des Lebens, weil die Halter Angst bekommen, nicht mit ihm fertig zu werden, und das Wagnis nicht eingehen möchten. Wo soll denn ein Jagdi noch hin, wenn er z.B. nicht reinrassig ist (in Bayern brauchst mit nem Mix nicht zur Brauchbarkeit anzutreten), oder einfach im Tierheim gelandet ist und keiner sich für den anscheinend davongelaufenen Jagdhelfer interessiert? Wer lastet den Hund dann aus? Muß ich Interessenten für einen Jagdhund, die sich offenbar gut informieren wollen (sonst würden sie nicht auf ausgerechnet dieser Website landen) gleich so verschrecken?
Der DJT IST anders als andere Rassen, er HAT Temperament, und er gehört definitiv nicht in jeden Haushalt, weil er Führung benötigt. Aber andererseits habe ich ihn als super menschenfreundlichen Hund kennengelernt, mit dem auch Kinder umgehen können (wenn er "sauber" ist vom Charakter her), der in der Beziehung eine sehr hohe Reizschwelle hat und nicht so schnell bei einem versehentlichen Pieks zuschnappt oder so, der supergerne arbeitet (wir trailen mit beiden). Und ich fände es superschade, wenn jemand, der sich z.B. gezielt zum Trailen einen kleinen Hund anschaffen möchte (weil er Rückenprobleme hat oder nur in der Wohnung kleine Hunde halten darf), der der nötigen Trieb mitbringt, um auch in der Rettungshundearbeit erfolgreich zu sein, diesen Hund nicht bekäme, nur weil er keinen Jagdschein besitzt und der Züchter seine Welpen pauschal "nicht an Nicht-Jäger" vergibt.
Der DJT ist ein richtig toller Hund, der arbeiten WILL - und wenn er gearbeitet wird, absolut umgänglich. Mein Bossi braucht nicht jeden Tag ne Sau, oder jeden Tag einen Trail (Frieda schon gleich dreimal nicht, sie ist fast 12 und blind - nichtsdestotrotz superfit! Aber macht durch ihre Blindheit ja eh jeden Tag viiiel Nasenarbeit.). Wir sind etwa einmal die Woche unterwegs zum Trailen, und das reicht Bossi (Frieda ist noch am Anfang, hat bisher 3 Jahre ohne Extra-Arbeit gut gelebt und war sehr gut beherrschbar und ist nicht ausgeflippt oder so). Beide liegen daheim vollkommen entspannt im Eck. Unterwegs rennen beide viel, ja - da muß halt der Rückruf sitzen. Bossi tobt auch gern mal mit anderen Hunden, der braucht die Bewegung und Action. Aber beide sind definitiv genausowenig Hunde, die dreizehn Stunden am Tag Beschäftigung brauchen, wie z.B. ein Border oder Aussie. Auch meine beiden mußten erstmal Ruhe daheim lernen, und wenn sie draußen adäquat ausgelastet werden (also nicht bespielt von früh bis spät!), dann ist das überhaupt kein Problem.
Klar, wenn ich mal krankheitsbedingt (zuletzt: Armbruch) 3 Wochen nichts mache mit Bossi, wird er anstrengend - dann kommt er mit seinem Zerrseil und will von mir bespielt werden. Dann wird sein Radius draußen größer. Dann fängt er an, an der Leine verstärkt zu pöbeln - irgendwo will die Energie raus. Und die Gefahr besteht, daß er sich, wenn er sich langweilt, unterwegs dann selbst Beschäftigung sucht: Spuren verfolgen bis zum Wild, und dieses dann hochmachen. Aber wenn ich den Hund nur ein wenig lesen kann, merke ich, wie der "drauf" ist am jeweiligen Tag, und sichere ihn dann eben. Oder reagiere adäquat, indem ich ihn dann eben spätestens jetzt wieder beschäftige.
Aber es ist keinesfalls so, daß der Hund dann umgehend unbeherrschbar wird, sozusagen von heute auf morgen.
Vielleicht habe ich auch ausgerechnet zwei Exemplare dieser angeblich nicht existierenden Art erwischt *ironieon....:
Zitat: Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. *ironieoff.... Die Wahrscheinlichkeit, daß dem so ist, kann sich jeder selbst an einer Hand abzählen...
Ich liebe meine beiden "Triebtäter" (Zitat aus dem Artikel), und ich werde mir jederzeit wieder so ein Exemplar holen - ich bin ihnen seit 5 bzw. 4 Jahren rettungslos verfallen..... *gg Und für den nächsten (in hoffentlich viiielen Jahren erst) suche ich mir einen Züchter, von dem ich den Jagdi schon als Welpen bekomme, sodaß noch keine Erfolge mit Weglaufen etc. vorhanden sind, und der Hund rechtzeitig auf das Suchen von menschlichen Fährten geprägt werden kann. Das vereinfacht die Ausbildung sicherlich erheblich ;-)
Und zu diesem Kommentar aus dem Artikel
Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf Null gedreht.
kann ich nur eines sagen: ist dasselbe, wie wenn man nen Border mit Agility auslastet, und dem Halter sagt, "ich zeig dem Hund mal, was ein Schaf ist, dann wird Dir klar, daß Agility dem Hund sch..egal und Deine Erziehung für die Katz ist......" Das ist für mich kein Argument. Zumal Trailen sicherlich am natürlichen Jagdtrieb eher noch näher dran ist als Agility für den Border am Hüten und meines Erachtens nach den Hund adäquat auszulasten vermag. Denn unter diesem Aspekt dürfte kein "Privatmensch" irgendeinen Hütehund halten oder einen Schäferhund (woher kommt denn der??), oder einen Wachhund oder was auch immer, ohne selbigen arbeiten zu lassen. WO will man da die Grenzen setzen? Klar würde der Border lieber hüten als über nen Platz gehetzt zu werden, und klar würde der Jagdi lieber Schweine jagen als Menschen - und ich würde lieber den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und mir gebratene Tauben in den Mund fliegen lassen..... Das Leben ist kein Wunschkonzert, und ich lebe auch gut, wenn ich für die gebratenen Taubern erstmal arbeiten muß...... ;-)
PS: zum Thema Eignung als Familienhund: meine Frieda war zum Sitten bei ner Freundin. Deren Enkeltochter (nicht mal 2 Jahre alt) war an dem Tag da, und die beiden sind dort echt den ganzen Tag miteinander durch die Wohnung gedackelt (geterriert? *gg). Irgendwann war alles verdächtig ruhig, und die Freundin sah nach den beiden: sie fand ein schlafendes Duo vor, das Kind mit dem Kopf auf dem Hund liegend....... 