Zitat
........
wenn es in der wohnung und im garten super klappt aber draussen probleme gibt durch gerüche von fremden hunden, tiere, usw
wo ist der ort wo ich trainieren soll jetzt ? nach garten ist draussen ja die nächste stufe.
und da er sich meistens festriecht muß man ja oft leicht rucken damit er weiter läuft sonst kommt man ja kaum voran, er riecht und markiert ja jeden baum, strauch, pfosten usw
Dann nimm halt net das "Draußen" direkt vor der Gartentüre, wo schon 20 Hunde hingepinkelt haben, sondern such Dir ein Gebiet (Feld oder was auch immer), wo nicht so viele Leute mit Hunden hingehen, damit´s nicht so interessant riecht. Abgesehen davon ruf ihn draußen zunächst in einfachen Situationen ab: Hund guckt Dich draußen an, Abruf. Hund läuft eh grad in Deine Richtung, Abruf. Hund bleibt vor Dir stehen und wartet auf Dich, Abruf. NICHT als Erstes draußen abrufen, wenn Hund gerade am Rennen ist, nen Hasen in die Nase gekriegt hat, oder gerade auf irgendwelche Leute zustürmt, um diese zu begrüßen - das ist nämlich dann schon höhere Schule...... ;-) Du kannst also auch draußen durch die Wahl der Situation einfache und schwierige Momente haben für das Training Deines Abrufs.
Ansonsten: wenn der Hund sich festriecht, kann man rufen, ungewöhnliche Geräusche machen (Schlüsselklimpern, in die Hände klatschen, pssssssst sagen, was auch immer, sodaß er sich halt genötigt sieht, nachzugucken, was da so komisch tut), man kann auf ihn zugehen und ihn körperlich dort "wegschieben" (berührungslos), indem man direkt auf ihn draufzulaufen scheint, notfalls hilft´s auch, z.B. ein Balli dabeizuhaben, und das mit einem vorher eingeübten Geräush nach vorne zu werfen (wenn Hund sich hinter Dir festgeschnüffelt hat). Wenn ich meinem Hund was werfe, dann passiert das meist mit einem begeisterten: "Heyyyyyy! Hols Dir!" - wenn er schnuppert und mag net kommen, dann sag ich plötzlich ganz leise (auch ne Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu kriegen - LEISE werden statt schreien, Spannung mit der Stimme schaffen) "heyyyyyy - guckmal!" - und sobald er guckt, fliegt Balli. Oder Du bringst dem Hund ein Kommando für´s Fressen bei, indem Du das täglich vorm Füttern sagst, und kannst das dann in so ner Situation nutzen, um die Aufmerksamkeit zu kriegen - mußt dann natürlich auch mit Futter belohnen, klar.... ;-) Bei Bossi hilft inzwischen sogar, wenn ich mich einfach rumdrehe und in ne ganz ander Richtung gehe (möglichst abbiegen, sodaß er Dich aus den Augen verliert). So sehr er sich festschnüffelt - der kriegt schon mit, wenn ich gehe, glaub mir..... ;-) Es gibt ungefähr ne Million Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit des Hunes zu errigen - da braucht´s m.E. nach keinen Leinenruck.....
Wenn er auch an der Leine markiert (ich find das voll mies, an Gartenzäune, Häuser und Pfosten markieren zu lassen), dann sage ich zu meinem Bossi nach dem Abbruch gleich "WEITER", sodaß er weitergeht. Anfangs natürlich nur an der Leine üben, indem Du das NEIN schon sagst, BEVOR er das Bein hebt (vorausgesetzt, Du erkennst das an der Körpersprache, wenn nicht, solltest Du Dich auf alle Fälle damit nochmal beschäftigen!), und dann sofort weitergehst - auf keinen Fall stehenbleiben, denn damit signalisierst Du ihm, Du gibst ihm die Zeit zum Markieren. Daher IM LAUFEN schon WEITER sagen, evtl. auch Tempo etwas beschleunigen (auch ne Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu gewinnen - Tempowechsel!), sodaß er keine Zeit hat zum Beinchenheben, weil er Dir hinterher muß.
Zum Rückruf: Du rufst den Hund zu 99% nur deswegen zu Dir, weil Du ihm was Tolles geben willst oder mit ihm was Tolles machen möchtest! Wenn Du ihn zu oft einfach nur anleinst nach erfolgreichem Abruf, dann vermiest Du ihm den Rückruf, weil er dann lernt, daß Abruf gleichbedeutend ist mit "der Spaß ist jetzt zu Ende"! Also: Abruf, Leckerli. Abruf, Zerrspiel. Abruf, weiterschicken zum Schnuppern. Abruf, verbales Lob, Freigabe zum Laufen. Ganz selten zwischendurch mal kurz (!) an die Leine nehmen, nach 5 Schritten wieder ableinen, als Bestätigung, und zum Zeigen, daß mit Abrufen nicht immer sofort der Spaß für ewig beendet ist.
Je eher der Hund mit dem Abruf was Tolles verknüpft, das bei Dir stattfindet, desto eher wird er auch bei Ablenkung darauf reagieren! Gilt auch generell auf dem Spaziergang - je langweiliger der Hundeführer unterwegs ist, desto weniger Veranlassung hat doch der Hund, sich an dem zu orientieren, und geht natürlich dann lieber seinen eigenen Interessen nach. Passiert aber bei mir ab und an was Spannendes (und wenns nur ne simple Unterordnungsaufgabe ist, die mit Leckerli bestätigt wird), dann guckt mein Hund ab und an von sich aus nach mir (könnt ja was Tolles passieren bei mir!), und reagiert prompter, wenn ich ihn anspreche.