Hallo sylvi!
Du bist nicht zu blöd, Chandro ist nicht zu blöd. Ich sag einfach nur willkommen unter den Flegelnasen-Geplagten und unter denen die es besonders gut machen wollen und dann erst recht scheitern. 
Bleib' Deiner sanften Linie treu - auch wenn das die nächsten Monate schwer fallen mag.
Guck' nicht auf die anderen in der HuSchu, guck auf Euch! Wenn das für die anderen oder die Trainerin ein Problem sein sollte wechsle die HuSchu!
Das Problem mit dem genervt sein und dann Loben vergessen, kann ich auch gut nachvollziehen. Man ist dann nur genervt und vergißt, dass der Hund ja eigentlich noch nicht so sicher sein kann. Ist mir auch schon so gegangen.
So setze ich Kommandos bei Finn durch:
EINMAL Hörzeichen und dann das zugehörige Sichtzeichen solange halten, bis er es umgesetzt hat und dann Loben. Wenn er dabei die Ausführung des Kommandos sehr lange hinauszögert, dann fällt das Lob halt nicht gar so freudig aus, macht es sofort freuen und loben wie :irre: .
Das mache ich so bei Kommandos, wie STEH, SITZ und PLATZ.
Und wenn Finn einen auf Ignorant macht, dann dauert die tatsächlich Ausführung schon mal bis etwas 2 Minuten. Aber letztlich führt er es immer aus.
FUSS mach ich bei ihm auch regelmäßig aber nicht dann, wenn es keinen Zweck hätte. Das ist noch zu schwer. Grundsätzlich kann er schon sehr gut FUSS laufen auch ohne Leine, aber nicht dann wenn es drauf ankommt oder anders ausgedrückt nicht unter Ablenkung. Das verlange ich aber auch noch nicht und probier es dann in solchen Situationen auch nicht.
Leinenführigkeit mach ich mittlerweile nicht mehr über die Stehen-Bleib-Methode. Hab' es - wie von sara empfohlen - mit STOP Kommando probiert, aber das ist auch noch nicht so richtig ausgereift.
Generell habe ich ihn jetzt besser im Auge wenn er vorne läuft. D.h. zeigt er in irgendeiner Form Aufmerksamkeit (z.B. Schlappohr leicht liften, von selber langsamer werden, oder sogar freiwillig umdrehen) dann wird er immer schön gelobt. Das hatte ich anfangs teilweise übersehen.
Geht mal absolut nichts und er zieht doch an der Leine und auch STOP oder HEY werden ignoriert, dann schüttel ich die Leine solange bis er Aufmerksamkeit zeigt. Also nicht rucken, sondern die Leine einfach ganz leicht aber möglichst schnell schütteln. Das hilft dann spätestens. Danach wechsle ich dann die Richtung öfters, damit er wieder etwas aufmerksamer werden muß. WICHTIG: Diese Richtungswechsel nicht genervt oder mit Aggression gegen den Hund durchführen - das fällt praktisch besonder schwer, wenn man total angenervt ist. Aber bei uns verhält es sich so, dass er mehr mitmacht, wenn man das ganze mehr oder weniger souverän druchführt. Jaja... anspruchsvoll sind die Rotznasen dann auch noch. :motz:
Das mit dem richtig neben ansitzen vor dem FUSS laufen kam bei uns in der HuSchu auch schon vor. Wir üben das aber völlig ohne Streß, d.h. aller höchstens 5 mal pro "Übungseinheit" und dann ist auch gut. Wir sind jetzt etwa soweit, dass er so langsam versteht was ich von ihm will. 
Bei dieser Übung ist er aber noch vollständig auf Leckerli-Führung angewiesen, d.h. ich muß ihn mit dem Leckerli vor der Nase um mich rumführen - das ist der leichte Teil - und dann im richtigen Moment das Leckerli nach hinten oben ziehen, dass er dann automatisch neben mir auf dem Popo landet - das ist der schwierige Teil.
Hier zieht es ihn nämlich wie magnetisch in die Sitzpostion vor mir, ist er ein mal vorne in dieser Position, dann ist es auch schwer ihn in die richtige Position zu korrigieren.
Auch wenn das noch nicht super klappt hab' ich bei der Übung gelernt, wie wichtig es ist, den Hund exakt zu führen. Anfangs hab' ich die Hand viel zu schnell um mich geführt, was dazu führte, dass Finn ziemlich hektisch um mich rumgeschossen kam. Damit war ein exaktes absetzen völlig unmöglich.
Nun führe ich das Leckerli langsam und ruhig um mich rum und versuche es exakt auf einer Höhe zu halten bis ich es eben langsam - ganz wichtig - nach hinten oben ziehe so dass er in Sitz muß.
Achja die ganze Prozedur wird von einem langezogenen FUUUUUSSSS begleitet, so haben wir das gelernt in der HuSchu.
Achja noch was zur Alterseinordnung: Finn ist jetzt gut 8 Monate alt, und seit etwa 2 1/2 Monaten bei uns. Als er zu uns kam war er stubenrein - immerhin - und sonst konnte er nix - naja Fressen schon.
So ist jetzt ein bisschen lang geworden, aber ich wollte Dir halt zeigen, dass andere an den selben Baustellen arbeiten und auch das mitgeben, was bei uns bisher praktisch gefruchtet hat.
Vielleicht ist ja das ein oder andere dabei, was Du so noch nicht probiert hast.
Mein bisheriger Gesamteindruck von den ersten Pflegel-Momenten:
Ich bin mir sicher, dass ich am Ende der Pflegelpahse reif für ein Schauspieldiplom sein werde. Denn was ich in so mancher Situation an Ruhe und Gelassenheit glaubwürdig vorspielen muß, ist absolut Hollywood-tauglich. 
Ich wünsch Euch weiter viel Spaß und Erfolg!
Martin