Beiträge von Finnchen

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    Wenn ich es aus Tierschutzgründen ernst meine, dann kommt also laut diesem Thread nur ein älterer, Handicap-Tierheimhund (ein guter Deutscher, muss es sein...) oder ein Tier aus einer seriösen Zucht in frage. Alles andere ist dann nicht mehr aus Tierschutzgründen. O.k... damit kann ich gut leben.


    Aha... in deutschen Tierheim sitzen dann nur alte, gehandicapte Hunde. Dann war ich bisher wohl in den falschen Tierheimen.




    Zitat

    Ganz genau darüber wollte ich Dir die Augen öffnen - Leid ist Leid - ganz egal, wo es passiert. Und nur ich entscheide für mich, wo ich aktiv werde, wem mein Mitleid gehört etc. Keiner aus diesem Thread oder von sonstwo hat das Recht, sich darüber ein Urteil zu bilden, wie ich zu diesem oder jenem Thema stehe.



    Hmm... warum wolltest Du MIR die Augen öffnen? Wo habe ICH denn behauptet, dass Leid ungleich Leid ist??? Die Aussage Leid in Deutschland ist ungleich Leid in Spanien wurde vom Themenstarter aufgeworfen...


    Wo habe ICH behauptet, dass DU DIR keinen Hund aus dem Ausland holen darfst?


    Und ICH habe sehr wohl das Recht mir ein Urteil zu bilden - ICH habe aber nicht das Recht Dir etwas vorzuschreiben. Ich weiß aber auch nicht wo ich das getan haben soll.


    Auch sonst konnte ich keine Vorschreibungen im Thread finden - sondern nur Meinungsäußerungen - manche mehr, manche weniger emotional. Ist doch normal, dass bei so einem Thema viele Meinungen geäußert werden. Ich dachte immer, dass sei das Wesen eines Forums und einer Demokratie im übrigen auch.


    Warum Du jetzt aus der Diskussion aussteigst verstehe ich nicht.
    :???:


    Ich finde gerade die Themen mit vielen unterschiedlichen Meinungen sehr interessant. Das animiert zum gründlichen Reflektieren der eigenen Position. Das ist doch eine Bereicherung!



    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Naja, da wundert es mich dann aber nicht, wenn der Hund wieder zurückgegeben wird.


    Ähm... niemand wird gezwungen sich einen Hund aus dem Tierschutz zu holen. Entweder ich meine es mit dem Tierschutz ernst und dann weiß ich auch, dass ich eventuell nicht meinen Traumhund bekomme, oder ich hol mir eben einen Hund aus anderen aber eben nicht vordergründig Tierschutz-Gründen.


    Zitat

    Wenn man über den Tellerrand sieht, dann MUSS man sich das meiner Meinung nach auch sagen. Die Deutschen jammern auf sehr hohem Niveau - aber man muss dann auch Existenzminimum mit Existenzminimum vergleichen (Mir ist es lieber, ich habe weniger Geld, als dass in meinem Land Krieg herrscht).


    Hast Du schon mal UNTER dem Existenzminimum gelebt? Das hat mit dem üblichen jammern auf hohen Niveau nichts zu tun. Davon allein habe ich gesprochen.


    Ich muß dann also mit meinem Leben glücklich sein, weil ich nicht in einem Krieg lebe, den ich gar nicht mitbekomme, während man gleichzeitig in meinem Lebensraum nicht weiß, wohin mit dem Überfluß?


    Im übrigen bedeutet Existenzminimum in jedem Land das gleiche: Man lebt unterhalb der landesüblichen Verhältnisse, die ein Überleben unter den örtlichen Gegebenheiten ermöglichen.


    Gruß,
    Martin

    Ich hab noch was vergessen:


    Zitat

    Haben es Hunde in deutschen Tierheimen nicht besser?


    Definitiv nein. Ich muß das doch mit der Situation vergleichen, aus der der Hund kommt und nicht mit der weltweit schlechtesten und wenn ein Hund schon ein "glückliches deutsches Familienleben" erlebt hat, dann ist TH im Vergleich dazu ein Qual.


    Sonst müßte sich auch jeder hier in Deutschland unter dem Existenzminimum lebende sagen lassen, dass es ihm gut geht, weil ja anders wo Krieg herrscht.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Leute!


    So... hab' mich nun auch durch den Thread gelesen. Erst mal zur eigentlichen Frage des Themenstarters oder besser der dort genannten alten Dame:


    Zitat

    Und sie meinte : Das ist nun mal so deswegen kann man doch nicht alle Hunde aus dem Ausland hier her holen . Und ließ mich stehen .


    Was sagt man dazu ?


    Ich sage dazu, die Frau hat - rein wörtlich genommen - Recht. Man kann faktisch nicht jeden Hund der im Ausland leidet nach Deutschland holen. Wie gesagt ich meine das erst mal rein wörtlich genommen.


    Desweiteren bin ich der Meinung, das gut gemeinte Vorsätze nicht automatisch zu richtigen Handlungen führen. Umgekehrt bedeutet das aber nicht, dass alle mit guten Vorsätzen falsch handeln.


    Für mich bedeutet verantwortungsvolles und sinnvolles Helfen daher, dass man es immer in einen Gesamtkontext stellen muß. Dazu ein paar Gedanken:


    Ich finde z.B. den Begriff des Tierschutzes schon irreführend. Das was hier gerade reflektiert wird ist genau genommen "Hundeschutz". Oder werden die Hunde ausschließlich von Tieren ernährt, die eines natürlichen Todes gestorben sind? Bitte nicht falsch verstehen, ich werfe niemanden vor, dass er sich für das Leid von Hunden engagiert. Allerdings ist das für mich dann kein gesamtheitlicher "Tierschutz".


    Ich finde es auch problematisch, wenn man als ausländische Organisation in ein Land geht und dort einen Teilbereich regeln will. Das muß zwar nicht grundsätzlich problematisch sein, man sollte sich das aber vor Augen halten, dass nicht in allen Ländern die gleichen Ansichten und Sitten herrschen. Das rechtfertig zwar nicht jegliches Verhalten, aber man sollte dies doch respektieren.


    Hier wurde schon mehrfach erwähnt, dass sich Engegament auf jeden Fall lohne, wenn dadurch die Tötung eines Hundes verhindert werden kann. Das sehe ich nur dann so, wenn man dem geretteten Leben auch ein würdevolles Weiterleben ermöglichen kann. Andernfalls kann der Tod bei gesamtheitlicher Betrachtung druchaus eine denkbare Alternative sein.


    Ich sehe grundsätzlich - nicht nur im Hundeschutz - das Problem des völlig unkoordinierten Handelns. Aktuelles Beispiel: Wir machen uns in Deutschland gedanken darüber, wie wir unsere Geburtenrate erhöhen können. Soll das - für sich alleine genommen - auf einem Planeten der insgesamt unter einer explodierenden Bevölkerung leidet sinnvoll sein? Das wäre es meiner Ansicht nur dann, wenn der Bevölkerungszuwachs weltweit kontrolliert würde.


    Was ich damit aufzeigen will ist, man kann an sich durchaus an einer Stelle etwas Gutes tun, was in einem Gesamtkontext gesehen aber eher schädlich ist.


    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich es grundsätzlich ablehne Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, ich schließe mich aber nicht der Auffassung an, dass Töten verhindern ein Engagement automatisch gutheißt. Im Gegenteil manche "Hilfe" - bei weitem nicht jede - schadet sogar.


    Das ganze gilt natürlich nicht nur für den Auslandstierschutz, sonder läßt sich auch auf den hiesigen Tierschutz übertragen.


    Zur Kritik an den Tierheimen, die ja keine Hunde vermittlen wollen:
    Ich habe drei Jahre lang für ein Tierheim Hunde ausgeführt. Anfangs kamen mir die dortigen Mitarbeiter auch auf die schon beschriebene Weise arrogant vor.


    Wenn man allerdings regelmäßig mitbekommt, was bei der Vermittlung des Tieres alles versprochen und mit welchen lapidaren Begründungen Tiere dann wieder abgegeben werden, dann kann ich dieses Verhalten gut verstehen.


    Einen Hund aus dem Tierschutz zu holen ist meiner Meinung nach daher zu Recht ein sehr komplizierter Vorgang. Die Aussage man bekäme ja gar keinen Hund aus dem Tierschutz, kann ich daher so nicht stehen lassen.


    Ich möchte damit niemanden vorwerfen, dass er sich einen Hund woanders holt. Aber bitte nicht behaupten, man bekäme beim Tierschutz keine Hunde. Man bekommt vielleicht nicht den Hund den man will, aber man bekommt einen, wenn man ernsthaft interessiert ist.


    Ausnahmen bestätigen dabei - wie immer - die Regel.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Mareike!


    Also erst mal finde ich es normal, dass man so wie Du, mit großer Begeisterung an die Sache ran gehst.


    Ich hoffe das kommt jetzt nicht zu moralisch rüber: :???:
    Vergiß das mit dem Zeitplan. Was bringt Dir das im Endeffekt? Im schlimmsten Fall entsteht Druck oder Frust und das wäre nicht förderlich.


    Lerne jeden Tag mehr Deinen Hund zu beobachten, so dass Du ihn nicht überforderst. Die Sozialisierungspahse ist so wichtig und so schnell vorbei, dass da genug auf dem Tagesprogramm stehen sollte. Ganz ohne die Kommandos.


    Natürlich ist es nicht schädlich mit dem Hund zu üben, wenn Du ihn dabei nicht überforderst. Aber als Anfänger ist man gerne zu übermotiviert.


    Bis ein Kommando richtig sicher sitzt - also in jeder Situation - dauert seine Zeit und geht über Welpen- und Junghundalter hinaus. Dabei ist es in der Regel so, dass Welpen wegen ihrer hohen Fixirung auf Herrchen oder Frauchen scheinbar recht schnell ein Kommando "beherrschen".


    Das ist aber fast immer nur ein Schein, der mit der Junghundphase endet und dann meist zu erheblicher Frustration führt. Stöber dazu mal hier im Forum. ;)


    Darüberhinaus gibt es natürlich noch individuelle Unterschiede.


    Mach Euch also keinen Stress.




    Gruß,
    Martin

    @ Scherbenstern:


    Naja... ich meinte das eigentlich noch mehr so, dass man den Hund gar nicht lockt - auch nicht durch interessanter machen. Der Hund kommt schon wenn er will, egal, ob Du dann in der Nase bohrst oder mit tollem Spielzeug spielst.


    Aber groß widersprechen wollte ich ja auch gar nicht, nur sagen, dass Passivität meist einfacher umzusetzen ist, als aktives Handeln, bei dem man den Hund bei aller Vorsicht am Anfang leicht verschrecken kann.


    Sollte aber jetzt auch nicht so klingen, als sei Locken grundsätzlich falsch, sondern war mehr als weitere Alternative gedacht.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Cuyahogas!


    Bei einem sehr ängstlichen Hund, der zudem noch nicht lange bei Euch ist, würde ich ihm nichts aufdrängen. Dein Freund sollte einfach nur mit im Raum sitzen und gar nicht versuchen aktiven Kontakt herzustellen.


    Laßt den Hund das erledigen. Früher oder später kommt er von selbst zu Deinem Freund. Dann auch nicht gleich aktiv streicheln sondern den Hund machen lassen - vielleicht mal das Bein an den Hund lehnen - mehr aber zu Anfang nicht.


    Meine Erfahrung ist auch, dass sich die Hunde scheu gegenüber Handbwegungen zeigen, zur Not den ersten Kontakt dann über den Fuß herstellen. Das kann allerdings auch umgekehrt sein, wenn der Hund früher mal getreten wurde. Dann eher mit der Hand als mit dem Fuß.


    Grunsätzlich ist aber der Fuß bei Hunden beliebter.


    Ich weiß, das hört sich jetzt nach einem Monate langen Prozess an. Ist es aber meist nicht. Wenn der Hund die Möglichkeit hat selber zu entscheiden, geht das mit der Bindung meist schneller als es zunächst den Anschein hat.


    Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von Scherbenstern an! :gut:


    Ich wünsche Euch viel Erfolg!
    Martin

    Hallo sylvi!


    Du bist nicht zu blöd, Chandro ist nicht zu blöd. Ich sag einfach nur willkommen unter den Flegelnasen-Geplagten und unter denen die es besonders gut machen wollen und dann erst recht scheitern. :p


    Bleib' Deiner sanften Linie treu - auch wenn das die nächsten Monate schwer fallen mag.


    Guck' nicht auf die anderen in der HuSchu, guck auf Euch! Wenn das für die anderen oder die Trainerin ein Problem sein sollte wechsle die HuSchu!


    Das Problem mit dem genervt sein und dann Loben vergessen, kann ich auch gut nachvollziehen. Man ist dann nur genervt und vergißt, dass der Hund ja eigentlich noch nicht so sicher sein kann. Ist mir auch schon so gegangen.


    So setze ich Kommandos bei Finn durch:


    EINMAL Hörzeichen und dann das zugehörige Sichtzeichen solange halten, bis er es umgesetzt hat und dann Loben. Wenn er dabei die Ausführung des Kommandos sehr lange hinauszögert, dann fällt das Lob halt nicht gar so freudig aus, macht es sofort freuen und loben wie :irre: .


    Das mache ich so bei Kommandos, wie STEH, SITZ und PLATZ.


    Und wenn Finn einen auf Ignorant macht, dann dauert die tatsächlich Ausführung schon mal bis etwas 2 Minuten. Aber letztlich führt er es immer aus.


    FUSS mach ich bei ihm auch regelmäßig aber nicht dann, wenn es keinen Zweck hätte. Das ist noch zu schwer. Grundsätzlich kann er schon sehr gut FUSS laufen auch ohne Leine, aber nicht dann wenn es drauf ankommt oder anders ausgedrückt nicht unter Ablenkung. Das verlange ich aber auch noch nicht und probier es dann in solchen Situationen auch nicht.


    Leinenführigkeit mach ich mittlerweile nicht mehr über die Stehen-Bleib-Methode. Hab' es - wie von sara empfohlen - mit STOP Kommando probiert, aber das ist auch noch nicht so richtig ausgereift.


    Generell habe ich ihn jetzt besser im Auge wenn er vorne läuft. D.h. zeigt er in irgendeiner Form Aufmerksamkeit (z.B. Schlappohr leicht liften, von selber langsamer werden, oder sogar freiwillig umdrehen) dann wird er immer schön gelobt. Das hatte ich anfangs teilweise übersehen.


    Geht mal absolut nichts und er zieht doch an der Leine und auch STOP oder HEY werden ignoriert, dann schüttel ich die Leine solange bis er Aufmerksamkeit zeigt. Also nicht rucken, sondern die Leine einfach ganz leicht aber möglichst schnell schütteln. Das hilft dann spätestens. Danach wechsle ich dann die Richtung öfters, damit er wieder etwas aufmerksamer werden muß. WICHTIG: Diese Richtungswechsel nicht genervt oder mit Aggression gegen den Hund durchführen - das fällt praktisch besonder schwer, wenn man total angenervt ist. Aber bei uns verhält es sich so, dass er mehr mitmacht, wenn man das ganze mehr oder weniger souverän druchführt. Jaja... anspruchsvoll sind die Rotznasen dann auch noch. :motz:


    Das mit dem richtig neben ansitzen vor dem FUSS laufen kam bei uns in der HuSchu auch schon vor. Wir üben das aber völlig ohne Streß, d.h. aller höchstens 5 mal pro "Übungseinheit" und dann ist auch gut. Wir sind jetzt etwa soweit, dass er so langsam versteht was ich von ihm will. :D


    Bei dieser Übung ist er aber noch vollständig auf Leckerli-Führung angewiesen, d.h. ich muß ihn mit dem Leckerli vor der Nase um mich rumführen - das ist der leichte Teil - und dann im richtigen Moment das Leckerli nach hinten oben ziehen, dass er dann automatisch neben mir auf dem Popo landet - das ist der schwierige Teil.


    Hier zieht es ihn nämlich wie magnetisch in die Sitzpostion vor mir, ist er ein mal vorne in dieser Position, dann ist es auch schwer ihn in die richtige Position zu korrigieren.


    Auch wenn das noch nicht super klappt hab' ich bei der Übung gelernt, wie wichtig es ist, den Hund exakt zu führen. Anfangs hab' ich die Hand viel zu schnell um mich geführt, was dazu führte, dass Finn ziemlich hektisch um mich rumgeschossen kam. Damit war ein exaktes absetzen völlig unmöglich.


    Nun führe ich das Leckerli langsam und ruhig um mich rum und versuche es exakt auf einer Höhe zu halten bis ich es eben langsam - ganz wichtig - nach hinten oben ziehe so dass er in Sitz muß.


    Achja die ganze Prozedur wird von einem langezogenen FUUUUUSSSS begleitet, so haben wir das gelernt in der HuSchu.


    Achja noch was zur Alterseinordnung: Finn ist jetzt gut 8 Monate alt, und seit etwa 2 1/2 Monaten bei uns. Als er zu uns kam war er stubenrein - immerhin - und sonst konnte er nix - naja Fressen schon.


    So ist jetzt ein bisschen lang geworden, aber ich wollte Dir halt zeigen, dass andere an den selben Baustellen arbeiten und auch das mitgeben, was bei uns bisher praktisch gefruchtet hat.


    Vielleicht ist ja das ein oder andere dabei, was Du so noch nicht probiert hast.


    Mein bisheriger Gesamteindruck von den ersten Pflegel-Momenten:
    Ich bin mir sicher, dass ich am Ende der Pflegelpahse reif für ein Schauspieldiplom sein werde. Denn was ich in so mancher Situation an Ruhe und Gelassenheit glaubwürdig vorspielen muß, ist absolut Hollywood-tauglich. :D


    Ich wünsch Euch weiter viel Spaß und Erfolg!
    Martin

    Zitat

    Weiß ja nicht wie ihr das seht, aber wo kein Beamter vom ordnungsam, da kein Leinenzwang.


    Solange Du dabei niemanden provozierst und im Zweifel klein bei gibst sehe ich das auch so (s.o.).


    Gruß,
    Martin