Ich habe eine Sicherheitsfirma.
Es gibt keinerlei allgemeingültigen Vorschriften zu Diensthunden, es gelten nur die Landeshundeverordnungen die ja für jeden Hundehalter auch gelten.
Ein Diensthund muss KEINE Ausbildung haben.
Die Firma kann jemanden benennen der innerhalb der Firma Diensthunde und deren Hundeführer ausbildet. Nach eigenem Gusto.
Es gibt ein paar Unfallverhütungsvorschriften nach denen ein Hund ähnlich einer Waffe zu händeln ist, bezieht sich besonders auf die Übergabe des Hundes an einen anderen Hundeführer usw. - also diese Vorschriften dienen der Unfallverhütung der Arbeitnehmer dieser Sicherheitsfirma.
Missachtet die Firma die Vorschriften zahlt evtl. die Berufsgenossenschaft nicht wenn es einen Unfall gab.
Die Berufsgenossenschaft bietet ein kostenloses Seminar an - daran hat mein LAG teilgenommen, ich bin mitgefahren und habe die Woche als Urlaub genutzt.
Das Seminar ist theoretisch, es werden teilweise längst überholte "Weisheiten" verbreitet - und man geht davon aus das eine Sicherheitsfirma eine Zwingeranlage mit Diensthunden hat und diese Hunde immer wieder von verschiedenen Hundeführern zum Dienst geholt werden.
Die Realität schaut anders aus: jeder der Teilnehmer hatte privat einen Hund und nahm den mit zum Dienst, Ausbildung hatten weder die Menschen noch die Hunde - stattdessen konnten allerdings haarsträubende Geschichten von den wilden Bestien berichtet werden (jeweils der eigene Hund). Es gehen auch nur bestimmte Rassen - mit was anderem braucht man sich dort nicht blicken lassen!
Wir wurden für verrückt erklärt, als wir sagten wir hätten unseren Hund während des Frühstücks allein im 4-Sterne-Hotelzimmer.
Fakt ist auch, das weder bei Menschen noch bei Hunden irgendwie die vorgeschriebenen Dienstzeiten eingehalten werden, es wird grenzenlos ausgebeutet - ohne Rücksicht auf Verluste.
Eine Beschwerde ist relativ aussichtslos. Vielleicht bekommt die Security-Firma eine Reklamation vom Kunden (der Bahn), dann wird sicher Besserung gelobt.
Wenn sich die Beschwerden häufen, wird irgendwann die Firma gewechselt. Weil sich aber an den Arbeitsbedingungen nichts ändert bleibt letztlich alles beim Alten.
Es lebe die freie Marktwirtschaft mit nach unten offenen Preisdumping - der Kunde ist ja fein raus aus der Verantwortung.
Ich würde privaten Securitys - insbesondere mit Hund - einfach so weit wie möglich aus dem Weg gehen.