Zitat
Wieder mal eine kleine staffy-Shoppy Fehde, ummantelt von 5673 anderen Beiträgen,
in denen jeder mit seinem Kangal, Schnauzer, Beagle, DSH, Neufundländer
oder sonstnochwas (Rasse beliebig austauschbar) rumprollt und
erzählt (und davon auch noch überzeugt ist), wie toll er ist und wie gut nur er alles im Griff hat.
Methode ist hier doch mittlerweile völlig egal.
Sorry, aber das seh ich vollkommen anders.
Es geht um die Methode - und darum geht es nicht nur Staffy und Shoppy sondern wohl auch den meisten der anderen Mitschreiber, die schreiben sicher nicht um anschließend als Ummantelung bezeichnet zu werden.
Ganz sicher gehts es hier nicht darum nen lehrreichen Beitrag zu schreiben oder gar Kundenaquise zu betreiben. (was nebenbei ja auch gegen die Forenregeln verstoßen würde)
Vielleicht gehts auch darum zum eigenen Denken anzuregen - man soll die Hoffnung dazu ja nie aufgeben.
Zur eigentlichen Frage:
Ich tät das "Pferd" dann mal von hinten aufzäumen wenn ich darf.
Warum also nutze ich nicht (mehr) irgendwelche Angreifungen (völlig wertfrei formuliert, der Begriff "ruppig" scheint ja Verwirrung zu stiften) um meinem Hund zu erziehen/trainieren?
Ganz einfach - weil es nicht funktioniert, jedenfalls nicht bei meinem Hund. Das hab ich ausprobiert (früher, leider)
Mein HSH-Mix hat leider keinen unsichtbaren Schalter im Nacken den ich nur anfassen muss damit er versteht ....
... meinen Hund beeindrucken auch Tritte in den Hintern nicht dergestalt, das er versteht das ich sein Verhalten ändern möchte, und zwar bitte nachhaltig und dauerhaft.
Einen kurzfristigen Verhaltensabbruch kann man so bewirken, ja - und tatsächlich auch ohne zerfleischt zu werden obwohl er ein HSH-Mix ist.
Und als Notfallmaßnahme würde ich auch immer noch Angreifungen anwenden.
Mein LAG, der dieses Experiment wohl deutlich öfters durchgeführt hat bei meinem Hund kann allerdings inzwischen bestimmte Dinge nicht mehr machen ohne Zähne zu spühren.
Ich hätte möglicherweise mit Ruppigkeit zum Erfolg kommen können wenn ich deutlich ruppiger, gewalttätiger und vielleicht sogar grausam geworden wäre. Vielleicht aber auch nicht. Ich weiss es nicht.
Denn irgendwann in dieser Phase, diesen meinem Lernprozess hab ich mir die Frage gestellt wozu ich mir eigentlich einen Hund gewünscht und geholt hab. Und meine Antwort war: "Ganz sicher nicht um den nach Stich und Faden zu vermöbeln"
Ich tue es also nicht, weil es
a) nicht funktioniert
und nach meinem Lernprozess weil
b) ich es nicht tun will.
Ich würde auch letztlich verlieren wenn ich mich ernsthaft auf eine körperliche Auseinandersetzung mit meinem Hund einlassen würde.
Ein selbsternannter Hundetrainer (Musher übrigens - mir wurden in den letzten Tagen so vieles klar) hat dies mal versucht, da war mein Hund 8 Monate alt und der Ausgang dieser Rangelei war damals unentschieden
Ich kann nur gewinnen wenn ich mein Köpfchen einsetze - damit bin ich zumindest in unserer menschlichen Umwelt und unter menschlichen Lebensbedingungen überlegen.
Inzwischen hab ich auch weitere Hunde bei denen ich möglicherweise mit Angreifungen scheinbar gewisse Trainingserfolge erzielen könnte. Die sind vielleicht nicht so hart im Nehmen, gehen nicht über Schmerz um ihren Willen durchzusetzen und sind mir auch aufgrund ihrer Rassemixe ehr körperlich unterlegen (naja, jedenfalls wäre das Verhältniss nicht ganz so krass im Ungleichgewicht).
Dennoch - warum sollte ich?
Es geht doch auch anders.
Und - da wiederhole ich mich: Hunde untereinander erziehen und trainieren sich nicht gegenseitig. Die spielen ggf. ruppig miteinander, und die kommunizieren auch ggf. ruppig miteinander - aber die versuchen nicht einen dauerhafte Verhaltensänderung in Richtung "weniger Hund und besser an menschliche Ansprüche angepaß"t zu erreichen.
Gewissermaßen vergleicht man da dann auch Äpfel mit Birnen.