Wir hängen jetzt zwar schon ziemlich im OT - aber es ist eine ebenfalls spannende Frage, daher ...
Warum können denn diese Vermehrer so ein gutes Geschäft machen?
Meiner Meinung nach gibt es einen riesigen Bedarf an nett und freundlich aussehenden, ruhigen, lieben, verspielten Familienhunden.
Dann gibts noch einen Bedarf an großen Hunden die durch ihr mehr oder weniger imposantes Äußeres einen gewissen Schutz ausstrahlen, diesen aber bitte im Alltag nicht in die Tat umsetzen sondern sich ebenfalls wie Familienhunde benehmen sollen.
Leider gibt es überhaupt keine Hunderasse die all diese Attribute erfüllen könnte, und manche die dem recht nahe kommen sind ziemlich aus der Mode.
Ein verantwortungsvoller Züchter kann diesen Bedarf also überhaupt nicht abdecken; ein Vermehrer nur indem er falsche Erwartungen weckt.
(in diesem Sinne können auch VDH-Züchter Vermehrer sein...)
Dann passen Werbeversprechen, Erwartungen des Käufers und das "Produkt" nicht zusammen und Mensch geht - da sich die Vermehrer ja geschickt aus der Verantwortung stehlen - in die "Werkstatt", sprich Hundeschule oder Trainer.
Dieser soll dann nun aus dem wilden Mix das ersehnte lebendige Kuscheltier machen, möglichst schnell und mit möglichst wenig Arbeit für den Kunden.
Nein, Sport wollte man eigentlich nicht machen - dafür geht man doch ins Fitness-Studio.
Nein, man wollte auch nicht das Jagen lernen - schließlich liebt man doch Tiere.
Nein, man schult auch nicht zum Wanderschäfer um und Schafe werden ebenfalls nicht angeschafft.
Nur deshalb gibt es all diese modernen Hundesportarten, all diese Ersatzbeschäftigungen und Umlenkungen, all die Hundeschulen und Trainer und eben auch das Phänomen, das rassetypische Trieblagen nicht ausgelebt, genutzt und gefördert werden sondern unterdrückt werden.