Hallo,
Filou ist ein spanischer Mischling ( Vermutlich Bordercollie und irgendetwas)
Er ist im August 07 geboren und nun um die 8 bis 9 Monate alt.
Bekommen haben wir ihn im Dezember 07(da war er dann so um die 4 bis 5 Monate alt).
Er war sehr ängstlich Menschen und auch Gegenständen gegenüber. Das haben wir relativ schnell in den Griff bekommen.
Er vertraut mir und fremde Menschen werden seit Kurzem auch nicht mehr angebellt oder angeknurrt. Besuch wird heute herzlich in Empfang genommen. Dies war vor 4 Wochen noch undenkbar.
Er bleibt mittlerweile alleine, trotz enormen Trennungsängsten zu Beginn.
Er macht nichts kaputt, ist im Haus ein super angenehmer Hausgenosse.
Er ist ein sehr willensstarker Hund, der gerne die Kontrolle über alle möglichen Abläufe in unserem Haushalt hätte. Gezeigt hat er dies durch niederlassen an strategisch gut überschaubaren Plätzen (Treppenaufgang, Flur zur Haustür, wo jeder vorbei muss um aufs Klo zu gehen usw). Spielzeuge gehörten ihm und wurden gehortet.
Fazit nichts mehr zur freien Verfügung
Futter wurde verteidigt. Abhilfe hat hier die Handfütterung und Tauschgeschäte geschafft.
Dies alles haben wir so weit in den Griff bekommen.
Ich habe noch eine Bordercolliehündin die im August 10 Jahre alt wird. Sie ist ein Engel und Resourcen verteidigen kennt sie nicht.
Wäre Filou mein erster Hund, hätte ich mit Sicherheit schon einen kleinen Tyrann hier zu Haus. Er braucht eine sehr konsequente Führung, mit ganz klaren Regeln.
In der letzten Woche hat er viermal versucht Ronja anzugreifen, weil sie sich dem Wohnzimmertisch/bzw meiner Freundin nähern wollte. Ronja wurde letzten Dienstag geschoren (sie hat extreme Schwierigkeiten wenn es warm ist und das scheeren hilft ihr ungemein) und da fing das Ganze dann an. Sie ist nun auch kleiner als er.
Resourcen verteidigen dulde ich nicht und so bin ich auch vehement dazwischen. Bei den ersten drei Malen konnte ich den Grund nicht wirklich ausmachen, da ich die Situation nicht genau sehen konnte. Beim vierten Mal habe ich dann ganz genau gesehen was da bei dem kleinen Spanier abgeht!Diesmal wurde ich so sauer, dass er wirklich aufhorchte und seitdem keinen Angriff mehr gestartet hat. Wir "vertreiben" ihn nun auch in dem wir ihn zwingen aufzustehen und uns aus dem Weg zu gehen. Nach zwei Tagen hat er das verstanden und sucht vermehrt seinen Platz auf um dort in Ruhe zu dösen.
Das ist aber nicht mein Problem, denn das bekomme ich auch in den Griff.
Es dient nur dazu Euch ein Bild von ihm zu machen!
Mein Problem ist das Jagen:
Angefangen hat es so richtig nachdem er 14 Tage bei uns war. Er brachte mir einen toten Hasen. Daraufhin habe ich ihn nur noch mit Schleppleine laufen lassen um ihm keinen Erfolg zu verschaffen.
Filou hat bei mir also noch nie die Möglichkeit einer Jagd gehabt.
Ich habe das typische Schleppleinentraining gemacht/mache es immer noch: Abrufen geübt, Verhalten umlenken usw.
Erfolg: auf dem Hundeplatz lässt er sich sogar im Spiel zuverlässig abrufen!
Egal was ich beim spazieren gehen mache/versuche, sobald er aus dem Auto ist, bin ich uninteressant.
-Spielzeug interessiert ihn nicht!
-mich verstecken interessiert ihn nicht!
-Futter (selbst Leber und Pansen) interessiert ihn nicht!
-Echtfellattrappen interessieren ihn nicht! (im Garten ganz heiß drauf)
-Fährte interessiert ihn nicht! (im Garten sehr wohl)
-Dummyarbeit interessiert ihn nicht! (im Garten macht apportieren Spaß)
Mittlerweile sieht er Hasen auf eine Entfernung, da bräuchte ich schon ein Fernglas für. Vorrausschauend laufen unmöglich!
Er ist nur noch ein Bündel Adrenalin. Hängt jaulend, bellend, schäumend in der Schleppleine, völlig unansprechbar! Spaziergänge sind der Horror schlecht hin. Entspannung gleich null!
Selbst Ronja zeigt nach 8 jagdlosen Jahren wieder Interesse an Wild!
Da ich selbst mit Hunden arbeite und so ziemlich mit meinem Latein am Ende war/bin, habe ich ein paar Hundetrainer gebeten, sich das Ganze mal anzuschauen.
Fazit:
Bindung ist gut, Trieb ist extrem stark und mit herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen!
Zwei meinten immer an der Leine lassen (für mich undenkbar), eine empfahl mir ein Sprayhalsband! (ich überlege ernsthaft)
Habt ihr noch Tipps?
Er ist im Rockeralter, das ist klar!
Wir wohnen hier zwar ländlich, aber egal wo ich spazieren gehe, innerhalb von drei Minuten hätte ein jagender Hund entweder eine Autobahn oder eine Bundesstraße erreicht!
Hasen sind überall vertreten, Rehe und Fasane auch! Egal ob Feld oder Wald, selbst neben meinem parkenden Auto sitzen Hasen!
Ich zähl nachts schon Hasen anstatt Schafe 
Liebe Grüße
Steffi
PS: aufgeben gibt es bei mir nicht! Wäre doch gelacht wenn wir den Kerl nicht alltagstauglich kriegen würden!
Bin Optimistin!