Hallo,
bis vor kurzem (ca eine Woche) habe ich auch noch so gedacht wie ihr.
Resourcen werden vom Mensch verwaltet.
Der Spanier zu meinen Füssen hat mich eines Besseren belehrt.
Man muss immer schauen, was es für ein Hund ist, wie ist seine Vergangenheit, was hat er erlebt bevor er zu mir kam.
Filou kam mit 4-5 Monaten zu mir.
Spielzeug war super toll und alles musste sofort im Korb deponiert werden. Auch musste man immer aufpassen, ob sich eventuell eine Katze, oder vielleicht sogar Ronja dem Korb und somit dem Spielzeug näherte.
Ihm fiel es generell schwer etwas herzugeben, von Anfang an verkrampfte er sich wenn er ein Spielzeug, oder einen Kauknochen hatte.
Wir machten Tauschgeschäfte. Gab er mir seinen kleinen Knochen, so bekam er einen größeren.
Spielzeug (immer drei oder vier Stück, also keine Unmengen und zum Ronjatraining)lag bei mir auch herum, denn Ronja war nie so und ich schicke sie oft los mir das ein oder andere bestimmte Spielzeug zu holen. Sie macht keine kaputt und spielt nur mit mir, aber nicht alleine.
Filou war da eben wie erwähnt anders, aber Sachen verteidigen gibt es bei mir nicht. Ich bin aber nun auch niemand, der dem Hund jeden Tag den Knochen wegnimmt, nur um ihm meine Macht zu demonstrieren. Nur damit da kein falsches Bild aufkommt.
Spielzeug gab es von da an immer nur wenn wir zusammen gespielt, oder trainiert haben. Zwar schon öfter am Tag, aber nur für bestimmte Zeit eben. Ab und an bekam er auch mal was überlassen, aber letztendlich wurde es immer irgendwann eingetauscht. Meist gegen etwas anderes tolles (Ochsenziemer, Schweineohr, Pansen, oder einen Baumwollstrick zum nagen), aber dennoch eingetauscht=weg.
Seit einer Woche liegt hier überall das ganze Spielzeug rum.
Was soll ich sagen:
Am ersten Tag war Filou abends total müde vom ständigen "Spielzeug in den Korb tragen" müssen.
Am zweiten Tag hörte er nach der Hälfte auf und legte sich erschöpft dazu.
Am dritten Tag wollte er dann nur noch das Spielzeug haben, welches Ronja gerade hatte. Logisch...
Seit gestern ist es ihm völlig egal wer mit was und warum und überhaupt spielt.
Er hortet sie nicht mehr und seit heute apportiert er sie und spuckt sie mir vor die Füsse wenn ich aus sage. Vor allem das erste Mal richtig freudig.
Ich habe halt mal versucht um die Ecke zu denken und hatte damit Erfolg.
Sein Verhalten hat sich um 180° gedreht.
So kam ich auf meine Überflussmethode.
Sicher nicht für jeden Hund anwendbar.
Für einen Hund aber, welcher schon Hunger gelitten hat und gelernt hat, dass er Fressen oder besondere Sachen verteidigen muss, da sie ansonsten unwiederbringlich weg sind, einen Versuch wert.
Liebe Grüße
Steffi