Hallo,
ich finde es schön, dass Du das Tagespensum runterfahren willst. Allerdings wirst Du in den drei oder vier Tagen keine Veränderung merken. Du wirst eher eine Verschlechterung feststellen bei Peggy.
Sie wird erstmal dagegen rebellieren und weiterhin versuchen Dich um den Finger zu wickeln.
Eine Änderung wirst Du frühestens in 14 Tagen feststellen, da sich erst alles einspielen und Peggy kapieren muss, dass es so wie sie möchte nunmal nicht mehr weiter geht.
Das dauert.
Du hast hier schon viele Tipps bekommen und ich würde für mich die Tipps raussuchen, die ich für gut halte.
Diese musst Du dann aber auch konsequent durchsetzen und nicht nach einer Woche aufgeben und zu der nächsten Methode wechseln, denn das bringt nichts.
Meiner Meinung nach solltest Du wirklich zuhause damit anfangen.
Das Alleinebleiben sollte geübt werden.
Das Runterkommen sollte geübt werden.
usw.
Wenn es zuhause nicht klappt weil Peggy zu unsicher ist, dann wird es draußen erst recht nicht klappen.
Du kannst auch an dem Problem Verlassensangst arbeiten und auch an dem Problem Kennel.
Ich sage das nicht einfach so daher, sondern mit der richtigen Rangehensweise wird auch Deine Peggy die Box betreten. Davon bin ich überzeugt.
Filou ist jetzt 10 Monate alt und kommt aus einer Tötungsstation in Spanien. Er wurde mit dem Transporter in einer Box mit einem anderen Hund 16 Stunden lang und ohne Licht transportiert.
Er hatte extreme Verlassensängste (blutige Pfoten, uriniert, gespeichelt, usw) und auch Probleme mit der Box, logischerweise.
Ich habe eine Box und dort gab es immer Superleckerlis. Diese lagen da einfach drin rum und er musste die Box nur betreten um sich das Leckerli zu holen. Das dauerte, aber er schaffte es.
Den Kong liebt er und es war nicht schwer ihm klarzumachen, dass der Kong nur in der Box gefressen wird. Wenn er mit dem Kong beschäftigt war, konnte ich die Box für kurze Zeit zumachen. Die Zeit wurde immer weiter verlängert und schließlich blieb er drin ohne zu murren.
Das Alleinsein kannst Du auch üben.
Ganz langsam und Schritt für Schritt. Bring ihr bei auf einem festen Platz zu bleiben und sei konsequent. Sie muss dort liegen bleiben. Klappt das während Du im Raum bist und sie Dich noch sehen kann, dann verschwinde für einen Bruchteil aus ihrem Sichtfeld.
Irgendwann wirst Du auch an den Briefkasten gehen können und so nach und nach wird sie merken, dass ihr nichts passiert wenn Du weg bist.
Das dauert und es ist nicht von heute auf morgen machbar.
Ich habe nach 5 Monaten Arbeit einen Hund, der problemlos mal 5 Stunden oder länger alleine bleibt. Der ruhig ist und auch keinen Stress hat. Die Box bräuchte ich nicht mehr, hab sie aber zur freien Verfügung noch stehen.
Er kann sich im ganzen Haus frei bewegen, zu Beginn hätte ihn das gnadenlos überfordert.
Ich möchte Dir damit nur Mut machen und Dir zeigen, dass es machbar ist. Auch mit einem Hund, der eine äußerst schlechte Vergangenheit hatte und keinerlei Sozialisierung.
Natürlich haben wir noch genügend andere Baustellen an denen es zu arbeiten gibt. Stück für Stück geht es voran und der Zeitaufwand ist enorm, aber es lohnt sich.
Lass die Blutwerte testen und mach Dir dann Gedanken über die weitere Vorgehensweise.
Ich wünsche Dir ganz viel Durchhaltevermögen und Erfolg, denn Du machst mir den Anschein als wolltest Du etwas verändern, weisst aber gerade nicht wie und wo weil es zu viele Baustellen sind und Du überfordert bist.
Liebe Grüße
Steffi