Hallo,
die Fragen kann ich jetzt nicht so detailiert beantworten, aber ich schreib mal was dazu:
ich schließe mich Saskia an. So ähnlich mache ich das auch. Ich arbeite vorwiegend und wenn möglich "nur" positiv.
Wichtig ist sich zu belesen und viele verschiedene Bücher von verschiedenen Autoren zu lesen. Sich selbst eine Meinung zu bilden und manchen fachmännischen Tipp auch mal zu überdenken.
Einfach gesagt: Interesse an Hunden haben.
Man kann aus jedem Verhaltensbuch, egal wie alt oder neu es ist, irgendetwas für sich rausziehen.
Nicht alles was "alt" ist ist schlecht, aber auch nicht alles was "neu" ist ist gut. Für mich macht es die Mischung, und vor allem die Umsetzung des Menschen, aus.
Man sollte nicht für ein Problem einfach eine XY-Methode anwenden, denn fast immer ist es eine feine Mischung aus verschiedenen Methoden.
Wenn es um schwerwiegende, oder gar gefährliche Aktivitäten wie "Das Jagen" geht, dann wird der erste Ansatz bei mir schon negativ geahndet (z.B.Wurfkette).
Handelt Hundi das nächste Mal richtig, dann wird diese Aktion sofort belohnt! Je öfter er dann richtig handelt, um so öfter wird er belohnt. Die häufigen positiven Ausgänge, lassen das Negative (z.B. geworfene Wurfkette) verblassen und überdecken es irgendwann gänzlich.
Wenn er z.B. auf einen Pfiff gelernt hat, dass es immer ein Hühnchenherz gibt wenn er sofort abdreht und aufhört zu jagen, dann wird er auch kommen (sofern er für Hähnchenherzen sterben würde). Zuverlässig klappt das nur wenn der Hund das Herz aber nur und vor allem "immer" bei dem Pfiff bekommt.
Meist läst es bei uns Menschen aber irgendwann nach mit den Herzchen, klappt ja schließlich schon so toll...
Dann wird Hundi irgendwann, nicht beim ersten und auch nicht beim zweiten Mal, aber spätestens wenn es dann eine zeitlang gar keine Herzchen mehr gibt, nicht mehr ganz so zuverlässig kommen.
Ein Hundetrainer sollte weit gefächert sein, sich ständig weiterbilden (braucht in meinen Augen dafür aber nicht tausend theoretische Seminarnachweise, sondern praktische und jahrelange Erfahrung mit Hunden) und natürlich über das nötige "Feingefühl" verfügen. Calming Signals sind für mich die Grundvoraussetzung, aber nicht weil man sie gelesen hat, sondern weil man diese Signale schon von Kindesbeinen an, beim Anblick eines Hundes gefühlt hat und dadurch gewusst hat, was in dem Hund vorgeht und was er einem sagen will.
Das kann man nicht erlernen.
Auch sollte er den Besitzern nicht sagen was an ihrem Hund alles verkehrt ist und was er "persönlich" machen würde, sondern er solle auf die "Belange/Probleme" der Besitzer und des "Hundes" eingehen können.
Er sollte eine Methode finden, die auch zu den Besitzern passt und eine, die diese vor allem auch umsetzen können. Es bringt z.B. nichts wenn man einem Besitzer vorschlägt er solle seinen Hund ignorieren und der Besitzer kann den Hund aber einfach nicht ignorieren. Ignorieren ist etwas was nicht jeder kann.
Auch Körpersprache ist etwas was nicht jeder kann.
Ist nunmal so und wird sich auch nicht ändern.
Lernen sollte generell für beide Seiten (Mensch und Hund) Freude bringen. Ich muss was finden was den Hund motiviert und wofür er gerne arbeitet. Auch muss ich über das Lernverhalten Bescheid wissen.
Lernen ist nicht zu einer vorgegebenen Uhrzeit vorgeschrieben, sondern den ganzen Tag über. Ich muss immer wenn ich mit dem Hund unterwegs oder zusamman bin, auf den Hund achten und ihn im richtigen Moment loben. Das kann man nicht in vorgeschriebenen 30 Minuten Übungszeit machen. Hier kann ich lernen wie es funktionert, aber üben muss ich selbst und vor allem überall.
Die meiste Zeit brauch ich in den ersten eineinhalb Jahren. Da ist das ein Fulltimejob und sollte bezahlt werden
Nach diesen eineinhalb Jahren hab ich dann einen Hund, welcher in den meisten Situationen richtig reagieren wird. Diese Intensivität in diesen ersten Jahren wird leider von vielen unterschätzt.
Macht man das nicht, dann werden sich negative Sachen einschleifen und festigen. Die Probleme werden größer werden und dann kann es mit unter länger als 1,5 Jahre dauern bis das Problem händelbar ist.
Manchmal wäre ich auch froh wenn es eine Bedienaneilung für Hunde geben würde, dann würde man sich sehr viel Zeit sparen.
Auf der anderen Seite wäre es doch auch ziemlich langweilig wenn alle gleich wären....oder?
Liebe Grüße
Steffi, die die Individualität toll findet