Beiträge von Steffi E.

    Hallo,

    wie lange ist denn Blacky jetzt wieder bei Dir?
    Ich gehe mal davon aus noch nicht allzu lange.
    Er muss sich ja auch erstmal an die Wohnung, die neuen Geräusche und eventuell Nachbarn gewöhnen.
    Das dauert seine Zeit. Zum anderen wird er sehr unsicher sein und nicht verstehen was da gerade mit ihm geschieht.

    Kannst Du Dir nicht ein paar Tage Urlaub nehmen und mit ihm alles von vorne üben? (Sitz, Platz, Alleinesein)

    Wenn er so dermaßen aus der Tür stürmen würde, dann würde ich die Tür direkt vor seiner Nase wieder zumachen. Das würde ich so lange machen bis er sitzen bleibt und wartet. Wenn es ne halbe Stunde dauert, dann dauert es halt so lange.
    Dafür wirst Du in eine paar Tagen entspannt aus der Tür können.

    Wenn er alleine bleiben konnte, dann wird er es nach der Eingewöhnung bei Dir auch wieder können.

    Gib ihm Zeit und übe mit ihm. Wirst sehen, es wird besser werden.

    Liebe Grüße

    Steffi

    Hallo,

    die Fragen kann ich jetzt nicht so detailiert beantworten, aber ich schreib mal was dazu:

    ich schließe mich Saskia an. So ähnlich mache ich das auch. Ich arbeite vorwiegend und wenn möglich "nur" positiv.
    Wichtig ist sich zu belesen und viele verschiedene Bücher von verschiedenen Autoren zu lesen. Sich selbst eine Meinung zu bilden und manchen fachmännischen Tipp auch mal zu überdenken.
    Einfach gesagt: Interesse an Hunden haben.
    Man kann aus jedem Verhaltensbuch, egal wie alt oder neu es ist, irgendetwas für sich rausziehen.
    Nicht alles was "alt" ist ist schlecht, aber auch nicht alles was "neu" ist ist gut. Für mich macht es die Mischung, und vor allem die Umsetzung des Menschen, aus.
    Man sollte nicht für ein Problem einfach eine XY-Methode anwenden, denn fast immer ist es eine feine Mischung aus verschiedenen Methoden.

    Wenn es um schwerwiegende, oder gar gefährliche Aktivitäten wie "Das Jagen" geht, dann wird der erste Ansatz bei mir schon negativ geahndet (z.B.Wurfkette).

    Handelt Hundi das nächste Mal richtig, dann wird diese Aktion sofort belohnt! Je öfter er dann richtig handelt, um so öfter wird er belohnt. Die häufigen positiven Ausgänge, lassen das Negative (z.B. geworfene Wurfkette) verblassen und überdecken es irgendwann gänzlich.

    Wenn er z.B. auf einen Pfiff gelernt hat, dass es immer ein Hühnchenherz gibt wenn er sofort abdreht und aufhört zu jagen, dann wird er auch kommen (sofern er für Hähnchenherzen sterben würde). Zuverlässig klappt das nur wenn der Hund das Herz aber nur und vor allem "immer" bei dem Pfiff bekommt.
    Meist läst es bei uns Menschen aber irgendwann nach mit den Herzchen, klappt ja schließlich schon so toll...
    Dann wird Hundi irgendwann, nicht beim ersten und auch nicht beim zweiten Mal, aber spätestens wenn es dann eine zeitlang gar keine Herzchen mehr gibt, nicht mehr ganz so zuverlässig kommen.

    Ein Hundetrainer sollte weit gefächert sein, sich ständig weiterbilden (braucht in meinen Augen dafür aber nicht tausend theoretische Seminarnachweise, sondern praktische und jahrelange Erfahrung mit Hunden) und natürlich über das nötige "Feingefühl" verfügen. Calming Signals sind für mich die Grundvoraussetzung, aber nicht weil man sie gelesen hat, sondern weil man diese Signale schon von Kindesbeinen an, beim Anblick eines Hundes gefühlt hat und dadurch gewusst hat, was in dem Hund vorgeht und was er einem sagen will.
    Das kann man nicht erlernen.

    Auch sollte er den Besitzern nicht sagen was an ihrem Hund alles verkehrt ist und was er "persönlich" machen würde, sondern er solle auf die "Belange/Probleme" der Besitzer und des "Hundes" eingehen können.

    Er sollte eine Methode finden, die auch zu den Besitzern passt und eine, die diese vor allem auch umsetzen können. Es bringt z.B. nichts wenn man einem Besitzer vorschlägt er solle seinen Hund ignorieren und der Besitzer kann den Hund aber einfach nicht ignorieren. Ignorieren ist etwas was nicht jeder kann.
    Auch Körpersprache ist etwas was nicht jeder kann.
    Ist nunmal so und wird sich auch nicht ändern.

    Lernen sollte generell für beide Seiten (Mensch und Hund) Freude bringen. Ich muss was finden was den Hund motiviert und wofür er gerne arbeitet. Auch muss ich über das Lernverhalten Bescheid wissen.

    Lernen ist nicht zu einer vorgegebenen Uhrzeit vorgeschrieben, sondern den ganzen Tag über. Ich muss immer wenn ich mit dem Hund unterwegs oder zusamman bin, auf den Hund achten und ihn im richtigen Moment loben. Das kann man nicht in vorgeschriebenen 30 Minuten Übungszeit machen. Hier kann ich lernen wie es funktionert, aber üben muss ich selbst und vor allem überall.

    Die meiste Zeit brauch ich in den ersten eineinhalb Jahren. Da ist das ein Fulltimejob und sollte bezahlt werden :lachtot:
    Nach diesen eineinhalb Jahren hab ich dann einen Hund, welcher in den meisten Situationen richtig reagieren wird. Diese Intensivität in diesen ersten Jahren wird leider von vielen unterschätzt.
    Macht man das nicht, dann werden sich negative Sachen einschleifen und festigen. Die Probleme werden größer werden und dann kann es mit unter länger als 1,5 Jahre dauern bis das Problem händelbar ist.

    Manchmal wäre ich auch froh wenn es eine Bedienaneilung für Hunde geben würde, dann würde man sich sehr viel Zeit sparen.
    Auf der anderen Seite wäre es doch auch ziemlich langweilig wenn alle gleich wären....oder?

    Liebe Grüße

    Steffi, die die Individualität toll findet

    Hallo,

    also ich kann beide Seiten verstehen.
    Ich clickere und arbeite aber auch immer wieder ohne Clicker. Wenn ich den Clicker raushole, dann wissen sie, dass sie mir etwas anbieten sollen.
    Alles Neue wird geclickert.

    Später, oder ohne Clicker warten sie auf Befehle, führen ihn dann aus und warten bis der nächste kommt. (das ist die Endphase wo Filou auch noch hinwill, es aber noch nicht so wirklich weiss.) *lach*

    Wenn ich einem Hund das Bellen auf Kommando beibringe, dann bringe ich ihm auch praktischerweise das Aufhören auf Kommando bei.

    Wenn hingegen ein Junghund anfängt wachsam zu werden und beim Türklingeln bellt, dann lobe ich ihn für das Melden, sage das Bellstoppkommando und lobe für das Stillsein wieder.
    Bellt er weil er einfach irgendetwas gehört hat und meint er müsse da jetzt bisschen auf wichtig machen, dann mache ich überhaupt nichts.
    Dieses Bellen ist dann für mich keinerlei Beachtung wert.

    Hm, ich drück mich heut glaub ich auch bisschen komisch aus, hoffe ihr wisst was ich meine. :???:


    Liebe Grüße

    Steffi

    Hallo,

    wo kommt denn Dein Hundi her, also was hat er denn für eine Vergangenheim?

    Ich frage aus dem Grund, weil das für mich ausschlaggebend für die Vorgehensweise ist:

    Unser Zweithund kommt aus dem Ausland und hat eine sehr schlechte Vergangenheit hinter sich. Er war in einer Tötungsstation und im Alter von 4 bis 5 Monaten hat er sich nicht gegen die anderen durchsetzen können und musste daher oft seine Beute abgeben.

    Kauknochen waren ganz, ganz schlimm. Da knurrte er schon wenn man sich ihm auf zwei Meter näherte. Auch hatte er extremen Stress wenn man ihm den Knochen gab. Man konnte förmlich die Angst in seinen Augen sehen.
    Auch er verzog sich unter den Tisch und sobald sich jemand näherte wurde geknurrt was das Zeug hielt. Er hechelte extrem und die Augen kreisten ständig im Raum. Es gab ab da jeden Tag eine Kauknochen und diesen durfte er ohne irgendwelche Störungen fressen. Er wurde etwas ruhiger, aber das Knurren lies er nicht wenn jemand an ihm vorbeilief.
    Mir war das zu gefährlich und so brachte ich ihm bei, dass die Kauknochen im Korb gefressen werden sollen. Dort hat er auch die absolute Ruhe und keiner nimmt sie ihm weg.
    Das hat er schnell verstanden und fraß auch ruhig seinen Knochen.
    Nach einigen Wochen habe ich mich ihm dann schrittweise genähert. Ihn nicht beachtet wenn er knurrte und irgendwann konnte ich mich direkt neben ihn setzen.
    Da hab ich mich dann mit einem anderen, größeren Knochen vergnügt.
    Dieser war irgendwann interessanter und er wollte ihn haben.
    Unser Tauschspiel sah dann so aus:
    gib mir deinen kleinen Knochen und Du bekommst den größeren Knochen.
    Heute ist es so, dass er immer etwas besseres bekommt wenn ich ihm etwas wegnehme.
    Das Problem hat sich sehr gebessert, dauerte aber Wochen und ging nicht von heute auf morgen.Auch ist es wichtig, dass der Hund seine Knochen auch mal ohne irgendwelche Störungen fressen darf.

    Auch Spielzeuge hortete er und war total nervös wenn Ronja eines hatte. Er konnte nicht abwarten bis sie es liegen lies und er es sich holen konnte.
    Ich habe für kurze Zeit die Spielsachen alle weggeräumt und nur noch als besondere Belohnung verteilt.
    Das war der falsche Weg. Die Dinger wurden noch interessanter. Ist ja eigentlich auch logisch.

    Also habe ich "alle" Spielsachen (normalerweise sind es immer nur 3 oder 4) im kompletten Haus verteilt. Das waren extrem viele und er wusste gar nicht wie er die denn alle horten sollte? Nach drei Tagen gab er auf, anscheinend wurde ihm klar, dass es diese Resource im Übermaß gab und man sie daher nicht verteidigen braucht.
    Seit dem gibt es keinen Krach mehr um Spielzeuge.

    Von daher kann ich immer nur sagen, schaut wo euer Hund her kommt und versucht den Grund zu finden. Denn in viel zu vielen Büchern steht drin, dass man bei Resourcenverteidigung einfach keine Resourcen zur freien Verfügung stellen soll, sondern selbst verwalten soll.
    Das ist bei ganz vielen Hunden auch richtig, aber eben nicht bei allen.

    Liebe Grüße

    Steffi

    PS: wegen des Quitschis:hol Dir doch noch ein oder zwei identisch aussehende Quitschis und spiel mit diesen vor den Augen Deines Hundes. Er wird das haben wollen, welches Du hast.
    Gib es ihm und nimm das andere und mache genau so weiter.
    Irgendwann wird er es höchstwahrscheinlich nicht mehr als verteidigungswürdig ansehen.

    Hallo,

    Filou hatte auch Angstverhalten, aber auch Kontrollverhalten.
    Egal was auch immer es war in diesen Situationen, sein Verhalten war untragbar für mich und daher musste ich handeln.

    Unsicherheit ist schlimm, aber man kann sie nur unter Kontrolle bekommen wenn der Hund lernt, dass von fremden Menschen keine Gefahr ausgeht.
    Durch das Bellen wurden viele erst aufmerksam auf ihn und versuchten dann natürlich mit ihm zu sprechen und auf ihn einzugehen. Das war grundverkehrt, aber egal was ich sagte, die Menschen konnten ihn nicht einfach ignorieren.

    Seit er ruhig ist, sprechen ihn die Menschen auch viel weniger an (komisch, aber ist so. Vielleicht liegt es auch an der schwarzen Farbe), auch weil er keinen Kontakt sucht und sie ignoriert.

    Liebe Grüße

    Steffi

    Hallo,

    Filou machte das auch, aber ich hab da auch null drauf reagiert.
    Ich vermute, dass sie etwas hören was wir nicht hören können und ihren Unmut kundtun.

    Auch reagiere ich nicht wenn er einfach mal so losbellt. Das hat er früher bei jedem noch so kleinen Geräusch gemacht.
    Heute kommt das so gut wie gar nicht mehr vor.

    Liebe Grüße

    Steffi

    Hallo,

    verkürzt Du die Leine wenn euch jemand entgegen kommt? Wenn dem so ist, dann machst Du sie erst auf den entgegen kommenden Menschen aufmerksam.
    Meist verkrampft man sich ohne es selbst zu merken und nimmt die Leine deutlich kürzer in die Hand.

    Versuch mal einfach weiterzugehen. Lass sie vorher schon Fuß gehen wenn sie den Menschen noch gar nicht gesehen hat und verkürze unbemerkt die Leine. So sollte es Dir möglich sein, sie bei einem Sprung nach rechts, durch einen schnellen Schritt mit dem linken Bein abzuhalten(auflaufen lassen).

    Ein Kommando braucht ich dabei nicht mehr, denn Filou hat mich sehr verdutzt angeschaut und lief brav neben mir weiter.
    Das Ganze hat er noch zweimal versucht und dann war Ruhe.
    Kein Rüberhüpfen oder Pöblen mehr.
    Ich habe ihm auch keinerlei Beachtung geschenkt wenn er an mein Bein prallte. So, als wäre überhaupt nichts gewesen.

    Wenn sie dann das erste Mal vorbeiläuft ohne Terz, dann lobe sie ausgiebig.

    Wegen des Anbellens von Menschen, so habe ich ihn anfangs ignoriert. Das half aber nicht. Auch ein scharfes Nein half nicht wirklich.
    Was mir geholfen hat war das Anbinden an einen in der Nähe stehenden Laternenpfahl. Ich hab ihn da angebunden und die Frau gebeten sich mir zu nähern. In dem Moment wo er anfing zu bellen hab ich mich von ihm entfernt. Das Bellen hörte auf und ich trat wieder zu ihm. Das haben wir einige Male wiederholt und Ruhe war. Ob das bei Deiner Hündin auch klappt weiss ich nicht, denn alle sind individuell unterschiedlich. Bei manchen reicht halt schon ne klare Ansage und bei anderen eben nicht!

    Mittlerweile hat er gelernt, dass er sich hinter mich stellt wenn er Angst bekommt und seit dem kann ich mich auf der Straße mit jedem unterhalten ohne Rumgebelle. Klar, hat er in den folgenden Monaten auch das Vertrauen zu mir aufgebaut und weiss, dass ich selbst auf mich aufpassen kann und ihn dazu nicht brauche.

    Vielleicht kannst Du ja mit dem ein oder anderen etwas anfangen.

    Liebe Grüße

    Steffi

    Hallo,

    vielleicht ist sie die Gesellschaft von Menschen einfach nicht gewöhnt und musste bisher alleine klar kommen.

    Die Tipps, die Du bekommen hast sind super.
    Ich würde sie auch nicht bedrängen, oder sie mit Aufmerksamkeit überhäufen. Sie soll von sich aus auf Dich aufmerksam werden.

    Hast Du sie denn schon mal an die Leine genommen?
    Wenn ja, wie verhält sie sich denn da?
    Folgt sie Dir oder bleibt sie stoisch liegen?

    Vielleicht könnte Dir nämlich die Leine helfen sie abends ins Haus zu holen ohne sie dabei tragen zu müssen. Natürlich nur wenn sie keine Angst vor der Leine hat.
    Über Futter kann man auch sehr viel erreichen. Gib ihr das Futter aus der Hand und verlocke sie damit zum Aufstehen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute mit der Großen. Ich hatte auch so ein traumatisiertes Hundeelend hier. Nach zwei Monaten sah die Welt dann auch in seinen Augen viel schöner aus als gedacht.

    Liebe Grüße

    Steffi