Hallo,
wenn man in ein verwüstetes Wohnzimmer kommt und den Anblick sieht, dann reagiert man anders als sonst.
Man bleibt stehen, sagt vielleicht so etwas wie: "Oh nein" oder zieht vielleicht einfach nur die Luft scharf ein und hält sie einen Moment an.
Dies alles sind Sachen, die unseren Hunde auffallen.
Normalerweise kommt man vielleicht heim, geht kurz ins Wohnzimmer, wieder raus, zieht sich um oder sonstiges.
Dies macht man nach dem Trümmerplatzanblick nicht.
Hunde spüren, dass wir jetzt sauer sind, oder dass etwas anders ist und beginnen zu beschwichtigen.
Das würden sie auch tun wenn man beim Heimkommen den Schlüssel vor Zorn in die Ecke wirft. Dies hat dann ja aber absolut nichts mit dem Hund zu tun, sondern eher was mit dem Pfosten den man übersehen hat. 
Mag sein, dass ein Hund ein "schlechtes Gewissen" hat wenn er grad eben frisch in das Bad gemacht hat, weil er Durchfall hatte und nicht anders konnte.
Auch an den Hasen kann er sich erinnern, weil er ihn noch in der Nase hat am nächsten Tag. Er kann den Hasen noch/wieder riechen. Wir vergessen leider viel zu oft die Sinnesorgane unserer Hunde (Tiere im Allgemeinen).
Dann würde ich noch einen Unterschied machen zwischen Sachen, die ein Hund für wichtig erachtet und Sachen, die wir für wichtig erachten.
Für einen Hund ist doch ziemlich egal ob die Couch ein Loch hat oder nicht.
Es ist ihm wichtig nach Beute ausschau zu halten, denn die braucht er zum überleben.
Auch ist es ihm wichtig seinen Platz sauberzuhalten, aber ob der Haufen jetzt im Garten oder im Bad liegt, dürfte ihm egal sein.
Uns aber nicht!
Von daher glaube ich auch nicht an mutwilliges Verhalten unserer Hunde, sondern vielmehr haben sie noch nicht verstanden, dass manche Sachen für uns nicht so prickelnd sind. Wir müssen es ihnen zeigen.
Wenn sie es aus Ängsten heraus machen, dann müssen wir ihnen die Ängste nehmen.
Wenn sie kapiert haben, dass sie dies und jenes nicht dürfen, weil es "uns" wichtig ist, fügen sie sich gerne ein. Vorausgesetzt ihre Bedürfnisse werden gestillt (Futter, Wasser, Schutz, Schlafen, Beschäftigung, usw) und wir zeigen ihnen wie sie sich verhalten sollen, auf eine Weise, die sie auch verstehen.
Hunde sind eben Hunde und haben andere Privilegien als wir.
Das sollte man nicht vergessen, dann wird einem einiges klarer und man kann mit seinem Hund ganz anders arbeiten.
Treten Probleme auf, dann sind irgendwelche Bedürfnisse des Hundes nicht erfüllt, oder es handelt sich um angstgesteuertes Verhalten (Tierheimhund, Straßenhudnund, Secondhandhund) diesen sollte man auf den Grund gehen.
Liebe Grüße
Steffi