Ich würde es nicht machen. Oder nein: Ich habe es nicht gemacht.
Zu meiner Senorin die letztes Jahr im stolzen Alter von 17,5 Jahren gestorben ist, habe ich keinen anderen Hund dazu geholt.
Ich finde, du hast eine falsche Herangehensweise an das "Problem", dass dein Hund bald sterben könnte. Du solltest nicht immerzu daran denken, sondern solltest dich an jedem Tag und jeder Minute mit ihm erfreuen. Er spürt, dass du dir solche Gedanken machst. Dein Hund war so lange Zeit die Nummer eins, und jetzt soll er zurückstecken? Gerade jetzt, wo ihn das Zipperlein plagt? Ohne Zweifel wird nämlich der neue Hund den Hauptteil deiner Aufmerksamkeit beanspruchen, das ist ja ganz normal. Erziehung und Eingewöhnung steht dann an.
Aber gerade im letzten Lebensabschnitt hat es jeder Hund verdient, die absolute Nummer Eins zu sein. Umhegt und gepflegt zu werden.
Nein, "vorsorglich" einen zweiten Hund anzuschaffen, damit es nicht so schmerzt wenn der alte stirbt ist nicht richtig. Das mindert den Schmerz nicht. Es wird so oder so schrecklich weh tun und du wirst trauern.
Ich weiß, jeder Mensch geht anders mit Trauer um. Aber mir hat es geholfen, zurückblicken zu können und zu wissen, jede Sekunde voll ausgekostet zu haben, miteinander gelebt zu haben. Und mit diesem Gefühl konnte ich mich auf einen neuen Hund vorbereiten, der auch sehr bald wieder eingezogen ist. Aber ich hatte dann nie das Gefühl "Ersatz anzuschaffen", sondern ich habe das Gefühl der Gemeinsamkeit mitgenommen und darauf die Beziehung zu meinem neuen Hund aufgebaut.