Ein Thema, bei dem wohl nie Einigkeit aufkommen wird - kann? Es macht halt einen Unterschied, ob man den Hund hat, der fixiert oder den, der fixiert wird. Und ob der eigene Hund der große oder der kleine ist...
Ich gehe min. 1x/Woche gezielt in ein Freilaufgebiet, in dem wir immer Hunden und fast immer solchen Drauflosstürmern begegnen. Man kann meiner Meinung nach nur seinen eigenen Hund an diese Situationen gewöhnen, denn die andere Hunde bzw deren Halter ändert man nicht.
Ich persönlich halte dieses Fixieren und Drauflosstürmen für extrem unhöflich unter Hunden und verstehe nicht, warum man seinen Hund das machen lässt - aber Einfluss hab ich halt nur auf meinen Hund.
Wir haben 6 Monate die Schleppleine dran gehabt, damit sich meine Hündin solchen Situationen nicht per Weglaufen entzieht. Es braucht meiner Meinung nach viel Übung, damit der Hund sich "ein dickes Fell" wachsen lässt gegenüber dieser "Buh"-Fraktion. Denn so kommt es mir vor: Ein Großteil dieser Hunde will "Buh!" machen und hat Spaß daran, wie meine erschrocken zur Seite hüpft oder wegrennt. Sobald meine nicht mehr wegrennt, hat das "Spiel" 90 % seines Spaßes eingebüßt! Also haben wir genau das trainiert. Ich nehme die Geschwindigkeit raus, indem ich stehen bleiben oder mich dem ranstürmenden Hund in den Weg stelle bzw. in seiner Blicklinie laufe. Meine Erfahrung ist, dass sobald beide Hunde stehen, sich beschnüffelt wird und gut ist. Ich bleibe stehen (verwickele ggf die HH in ein Gespräch), bis mein Hund wieder ruhig ist und raus aus der Schockstarre, damit er diese Begegnung als positiv abbuchen kann. ich setze darauf, dass meine Hündin sich irgendwann nicht mehr ins Bockshorn jagen lässt von solchen Buh-Hunden!
Und wenn einer doch "böse" wäre und beißen wollte, wäre meine Hündin schneller als er weggelaufen! - Das ist mein Trost, denn dann und wann geht mein Herzschlag auch schneller bei solchen Hundebegegnungen. Aber genau wie mein Hund werde ich mit wachsender Anzahl solcher Begegnungen ruhiger und routinierter. Die allerallerwenigsten Hunde wollen einander zerfleischen!
Wenn sich bei dir und/oder deinem Hund eine Angsthaltung aufbaut, würde ich einen Profi zurate ziehen! Nimm Stunden, indem ihr zusammen spazieren geht und der Hundetrainer dir sagt, wie du am besten mit der Situation umgehst und wie du den Hund "lesen" kannst, der dir entgegen kommt. Wenn du Spiel-, Angst und Aggressionsverhalten unterscheiden lernst, hilft das sehr! Und gerade jetzt, wo sich das Verhalten langsam einstellt/aufbaut, stellst du die Weichen für die Zukunft... Ich würde es alleine schon aus Eigeninteresse machen, damit die Spaziergänge wieder entspannter ablaufen!