Beiträge von BigJoy

    Ich denke, sie zeigt das Verhalten, mit dem sie bisher am besten klar kam, den größten Erfolg hat. Eh sie eins drüber kriegt, hält sie die Hunde lieber lautstark auf Abstand. Insofern kann sie hündisch! Denn ihr Verhalten funktioniert ja, die meisten Hunde bleiben/gehen auf Abstand.
    Klar, damit nimmt sie sich positive Erlebnisse mit Hunden (weil sie anscheinend immer davon ausgeht, dass es Stress gibt bzw in Stress gerät).
    Insofern finde ich es sehr gut, dass sie neben spielenden Hunden ruhig bleibt! Das ist ja immerhin eine stressfreie Situation für sie.
    In Gruppenstunden mit Hunden könnte sie dieses friedliche Nebeneinander von Hunden erfahren. Und wenn es zu ihr unangenehmen Hundekontakten kommt, geschieht dies im geschützten Rahmen, Hund u Halterin können Hilfestellung bekommen, wie in kritischen Situationen zu verfahren ist (und auch, was überhaupt eine kritische Situation ist oder wie sie sich aufbaut)

    Etwas aus meiner persönlichen Trickkiste:
    Wenn ich davon überzeugt bin, dass der andere Hund friedlich ist, nehm ich Kontakt zu ihm auf, streichel ihn. Dann kommt mein Hund an, will sich dazwischen drängeln - und dieser Wunsch ist stärker als ihre Angst. Und ups, steht sie neben dem anderen Hund und nichts passiert - Lernerfolg.
    Inzwischen nutzt sie diese Situation, indem sie den anderen Hund vorsichtig beschnüffelt - Lernerfolg, da erweitertes Verhaltensrepertoire.

    Trick 2: Feste Gassihundegruppe. Erst mal Stress, bis alle begriffen haben, dass sie Joy in Ruhe lassen sollen bzw Joy merkt, ey, die lassen mich ja in Ruhe. Dann, spannend: Fremdhundkontakte. Die vertraute Hundegruppe nimmt Kontakt auf - Joy hängt sich dran! Sie hat begriffen, dass die anderen Hunde den Fremdhund "stellen", binden und sie dann in aller Ruhe an dem Hund schnüffeln oder weiter laufen kann. Sie merkt, dass sie von anderen Hunden profitieren kann.

    Ich persönlich achte immer darauf, dass für Joy jeder Hundekontakt entspannt endet - um die Aversion gegen Hunde nicht weiter zu verstärken. Anfangs waren ihre Entspannungszeichen nur sehr klein (bzw gar nicht da). Ich musste den Hund erst lesen lernen und Zutrauen in die ganze Situation entwickeln.

    Aber all das braucht Zeit. Das ist ein ganzes Programm, denn neben den direkte Stresssituationen gilt es auch, das Selbstbewusstsein des Hundes und das Vertrauen in seine Menschen (teils "in die Welt") aufzubauen - beides hebt die Reizschwelle für Stressempfinden enorm.

    Es kann sein, dass Rosina (und Joy) nie mit anderen Hunden spielen wird. Aber ich denke schon, dass man solchen Hunden den Stress nehmen kann, denen ihnen andere Hunde (und teils auch das eigene Verhalten) machen.
    Ich persönlich setze jedenfalls darauf, meinen Hund zu stabilisieren. Denn es gibt nunmal andere Hunde auf dieser Welt, ich kann sie nicht vor Hundekontakten bewahren (außer ich würde sie wie ein Meerschweinchen halten ;) )

    Ich lass mal diesen hochinteressanten Thread wieder aufleben.

    Denkt ihr, dass Windhunde eher zur Ängstlichkeit neigen als andere Rassen? Vielleicht aufgrund ihrer Sensibilität?


    Hintergrund: Ich träume auch von einem Windhund, später mal... Meine jetzige Hündin soll laut Herzspezialist ein Windhundmix sein (ein Tierschutzhund mit übler Vergangenheit). Und sie hat so viel Angst mitgebracht... Es kostet uns beiden viel Nerven, sie zB an andere Hunde zu gewöhnen - die meisten sind ihr zu rüpelig und zu aufdringlich. Aufgrund ihres Angstverhaltens machte sie sich leider oft selbst zum Hasen - das haben wir mit viel, viel Training langsam im Griff. Nur manchmal denke ich: Der nächste Hund (so in 15 J) wird ein Molosser oder ein Terrier, jedenfalls einer, der sich weniger schnell beeindrucken und aus der Ruhe bringen lässt wie meine zarte Seele.
    Zugespitzt gefragt: Soll ich mir den Windhund lieber abschminken, sind die einfach zu zart im Wesen für die normale Rüpelhundewelt?

    Zum Knurren beim Knistern:
    Mein Hund hat seine Angst vor Raschelzeugs u.a. dadurch überwunden, dass Leckerlis aus Rascheltüten kamen. Das hat sich eher zufällig ergeben, weil einige HH ihre Leckerlis für unterwegs in Gassibeuteln hatten. Der Hund schnallte irgendwann: Angst oder Leckerli - und entschied sich für Letzteres.
    Ähnliches mit der Klapperangst in der Küche: Hund bekam sein Fressen, wenn ich gespült (= geklappert) habe. Anfangs hab ich "dosiert" geklappert, inzwischen kann ich normal spülen dabei. (Das Maß ist wichtig, dass der Hund desensibilisiert und nicht (re)traumatisiert wird)

    Was das Verbellen angeht:
    Ich denke, der Hund will wahlweise sich oder dich verteidigen. Macht er das auch bei anderen Personen als bei dir? Dass er das nur vor der Haustür macht, spricht für Territorialverhalten.
    Man weiß nicht, ob er mal Grund hatte, sich so verhalten (Angriff auf ihn oder seinen Menschen oder auch dass die Vorbesitzer wollten, dass er sie entsprechend "beschützt").
    Hast du - in anderen Situationen - ein Abbruchsignal auftrainiert?

    Eine andere Möglichkeit (von anderen auch schon erwähnt): Den Hund schon vor dem Betreten in den kritischen Haustürwinkel auf dich lenken und zwar jedes Mal, auch wenn niemand kommt (zB mit Spielzeug, "Schau", Leckerli). Dass er auf dich gelenkt die letzten Meter passiert und ihm sein Verhalten mit dir mehr Vorteile bringt als das Verbellen der Männer.


    Ansonsten würde ich persönlich bei einem Hund mit so vielen Baustellen immer einen Hundetrainer (trotz eigener Hundeerfahrung) dazuziehen, der sich alles live ansieht und mit dir einen Trainingsplan erarbeitet. (Zumal du ja nichts über seine Vorbesitzer weißt, zB ob der Hund "scharf gemacht" werden sollte, misshandelt wurde oder sonstigen Scheiß erleiden musste)


    Alles Gute!

    Ich würde als einen Baustein auch Handfütterung vorschlagen. Dass er merkt, dass er von dir abhängig ist, es sich für ihn lohnt, sich mit dir gutzustellen. Wenn er bei der Handfütterung ausflippt oder zu grob ist - weggehen.
    Du könntest ihn auch gezielt genau dann füttern, wenn er gerade etwas ruhiger war, länger auf seinem Platz lag oder so. Also das Ruhigsein belohnen.

    So wie du es beschreibst, klingt es für mich nach fehlender Impulskontrolle und niedriger Frustrationstoleranz. Beides verschärft sich durch die Pubertät. Wenn du etwas Organisches befürchtet, könntest du ein Blutbild für die Schilddrüse machen lassen.

    Gerade in diesen verzweifelten Seiten würde ich schauen, bewusst schöne Momente mit dem Hund zu suchen (was auch immer dir dazu einfällt oder welche Rituale ihr habt), damit sich nicht alles weiter hochschaukelt.
    Vielleicht gönnst du dir auch mal ein Wochenende ohne Hund?
    Es wäre gut, wenn du zwischen den Stressmomenten mit ihm immer wieder runterkommst, damit die Eskalationsspirale durchbrochen wird.

    Und ich würde auch die Trainerin nach Hause kommen lassen. Einige wenige Regeländerungen können viel bewirken. Außerdem hättest du einen Plan, dann kommt Struktur in die Sache, statt immer weiter Frust.

    Ich drück dich und spreche dir Mut zu!

    Ui, finde ich oft. Aber klar, einen stinkenden Hund dusche ich auch. Als Alternative zum Shampoo stand hier öfter was von Tomatenpampe (Tetrapack) - hab ich aber noch nicht ausprobiert.

    Ich versuche, das Wälzen zu verhindern. Ich erkenne inzwischen an der Art, wie sie sich wälzen will bzw sich wälzt, ob es Gute-Laune-Wälzen ist oder dem Baden in Gestank dient.
    Am Deich muss sie zB immer vor mir laufen :smile:

    Zitat

    Naja weil er eben nen kleiner Tollpatsch ist. Er hat die koordination noch nicht abzubremsen, versucht aber permanent den dackel oder andere kleine hunde zu jagen :-) Sieht einfach putzig aus und er zeigt auch keine anzeichen auf schmerzen oder so. Sieht einfach nur putzig aus seine tollpatschigkeit

    Und wie ging es dem Dackel dabei?
    Und den Kleinhundbesitzern?

    (Ich bin eine Doggenliebhaberin, die bei einem 37 cm Hund "gelandet" ist. Am Wochenende hat ein Dobermann meinem zugesetzt. Der Dobermann hat ihn mit einem Prankenhieb von den Pfoten gehauen, dass er rumkugelte. Die Dobermannbesitzer - keinerlei Eingriffsmöglichkeit! Die haben nur noch die Luft angehalten, ob ihr Hund meinen heil läßt.
    Putzig? :???:
    Der Dobermann hat das sicher auch nicht erst mit dem Erwachsenenalter angefangen, als Welpe fanden die Besitzer es vielleicht auch noch putzig)

    Moin!
    Ich sehe immer noch zwei "Problemfelder": Die Hunde untereinander und deine (ja nicht unberechtigte) Angst, dass etwas passiert.

    Kennst du vielleicht jemanden, der Hundekompetenz hat und den du mal mitnehmen könntest, damit er sich das Verhalten der beiden Hunde ansieht? Jemand, der emotional weniger verstrickt ist, könnte evt deutlicher sehen, ob eine Schädigungsabsicht bei dem Windhund vorliegt. (Das ist ja - Hundegott sei Dank! - in den seltensten Fällen der Fall.)

    Und vielleicht noch mal ein Gesprächsversuch mit der HH. Wie stellt sie sich denn die weiteren Aufeinandertreffen vor? Ich würde bei ihrer Angst um ihren Hund ansetzen. Denn wenn ihr Hund einen anderen Hund anpöbelt (knurren, bedrängen, hinterher laufen usw), DANN riskiert sie, dass ihr Hund erneut gebissen wird.
    Auch hier würde ich jemanden mitnehmen, der einen ruhigeren Ton anschlagen kann als du, die von der ganzen Situation (zu recht) genervt ist.

    Zu blöd, wenn solche Sachen einem die Spaziergänge versauen... Aber irgend ein Umgang muss ja gefunden werden, wenn du das Feld nicht der Windhund-HH und ihrem Hund überlassen willst.