Beiträge von BigJoy

    Hallo, hier ist sie: Hoffnung!
    Jiep, mit Geduld und Spucke ist das hinzukriegen, denke ich. Und notfalls müsst ihr in einen Trainer investieren...

    Ich würde damit anfangen, das Hinterherlaufen in der Wohnung zu unterbinden.
    Methode 1: Du wechselst bewusst ständig das Zimmer. So oft und so lange, bis es ihm zu doof ist hinterher zu wandern und er liegen bleibt.
    Wenn er sogar noch liegt, während du wieder ins Zimmer kommst, würde ich das belohnen (Lob, Streicheln oder Leckerli).
    Methode 2: Du leinst ihn auf seinem Platz an und das so lange, bis er Ruhe gibt, erst dann stellst du das Zimmerwandern ein und belohnst ihn.

    Zum aktuellen Procedere: Ihr müsst herein kommen, wenn er ruhig ist, sonst funktioniert es nicht. Das kann eine Sekundensache sein zu Beginn! Offensichtlich sind 2 Minuten zu lang.


    Wie sieht es denn ansonsten mit der Frustrationstoleranz aus? Hält er es aus, wenn es nicht nach ihm geht? Könnt ihr ihm ein Leckerli hinhalten, dass er erst auf "Nimm" nimmt? Kann er bei Ballspielen oÄ warten?

    Bellen zu ignorieren ist ziemlich stressig und ignorieren klappt als Methode nur, wenn man sie konsequent durchführt (also auch kein Blickkontakt).
    ich würde ihn auf seinen Platz schicken. Wenn er dem Kommando nicht unverzüglich nachkommt, würde ich ihn am Halsband hinführen. Kein Bohei drum machen, einfach einsammeln und abliefern. Ihn ggf am Platz anleinen, falls er aufstehen will, bevor du das Kommando auflöst.


    Was mir noch einfällt, es gibt auch Ferien- oder Wochenendkurse, die man mit Hund besuchen kann, damit "Grund reinkommt" und ihr auch wieder gemeinsame Erfolgserlebnisse habt. Vielleicht finden sich in der Verwandtschaft Sponsoren für so etwas?

    Ich würde sagen, das ist Territorialverhalten mit Selbstbelohnung. Dein Hund hat das Gefühl, die Eindringliche (Auto, Motorrad) mit seinem Auftritt zu vertreiben - und das gefällt ihm. Da die Kraftfahrzeuge verschwinden, denkt er, er hat sie erfolgreich vertrieben = selbstverstärkendes Verhalten.

    Könnte es sein, dass dein Hund zu wenig ausgelastet ist und deshalb auf Beschäftigung - und Anerkennung - dieser Art ausweicht?

    Wie viele Stunden des Tages ist er im Zwinger, wie viele an der Gartenleine? Was machst du darüber hinaus mit ihm?

    Auch ich kenne die Bauwagenhundsituation.
    Auf die Kälte musst du mE nach tatsächlich achten, denn ein nackter Körper (ob Mensch oder Hund ohne Unterwolle) kann sich halt nur sehr begrenzt an kalte Temperaturen gewöhnen ;)

    Mich hat vor allem der Dreck gestört, ehrlich gesagt. Dass es so gar keinen "Vorflur" gab, sondern der Hund gleich in der guten Stube stand - samt Dreck und Nässe. Ich würde deshalb zu einer gut zu reinigenden Hundeschlafstätte raten, in der der Hund den Dreck lässt statt ihn im Bauwagen zu verteilen. Der Dreck verteilt sich auf weniger Quadratmetern einfach weniger :hust:

    Je nach Standort hätte ich auch Bedenken, den Hund alleine im Bauwagen zurück zu lassen. Wegen Vandalen, Mutproben von Halbstarken und politischen Gegnern (falls du szenemäßig unterwegs bist).

    Dass du deinen Hund (weiterhin) magst, ist in meinen Augen die beste Voraussetzung, um die Baustellen in den Griff zu kriegen!
    Warum? Weil über die Zuneigung auch eine gewisse Bereitschaft da ist, den Hund zu verstehen und ihn artgerecht halten zu wollen.

    Meiner Erfahrung nach sind die Hunde ist einem Großteil der sg Baustellensituationen - ebenso wie die Halter - nicht glücklich. Man kann also davon, Hund und Halter etwas Gutes zu tun, wenn man die Baustellen in den Griff kriegt. Anders ausgedrückt: "Eigentlich" ziehen beide an einem Strang.
    - Ich sage das, weil, wenn man erst einmal mit den Nerven am Ende ist, sich schnell ein Eskalationskreislauf einstellt, der einem dann den allerletzten Nerv zu rauben droht.

    Ich an deiner Stelle würde mir eine Liste machen und alle Situationen aufschreiben, in denen der Hund sich anders verhält als ich es möchte.
    Wenn möglich, würde ich unter jede Situation das gewünschte Verhalten schreiben. Als Letztes würde ich die Liste der Wichtigkeit nach (bzw dem Nervfaktor nach) sortieren.
    Und dann würde ich schauen, ob ich mir das alleine zutraue oder einen Trainer zurate ziehe.

    Oft ist es so, dass bereits das Arbeiten an einer Baustelle Änderungen in anderen Bereichen nach sich zieht! (Auch deshalb macht eine "Rangfolge" der Probleme Sinn) - noch mal als Motivationsschub für dich zu sehen ;)

    Mein Hund ist ein Müllhund, der alles frisst, was er findet. Wir haben "Tabu" auftrainiert, sie reagiert auf "Pfui", "Nein", "weiter". Dennoch hat sie kein wirkliches "Unrechtsbewusstsein". Sie lässt Fresszeugs nur liegen, weil ich es so will.
    Nach 2 J Training sind wir so weit, dass sie etwas findet und mich ansieht. Wenn ich nicht gucke bzw nix sage, verschlingt sie es.

    Gestern eine neue Situation! Sie findet eine Pommes (ihr absolutes Lieblingsfood). Sie zögert, sie sieht nicht zu mir hin - und weicht langsam von der Pommes zurück. Sah aus, als folgt sie einem "Trieb" und weiß selbst nicht so recht warum sie das tut. Sie schaute nicht zu mir! Sie wich vor der Pommes zurück und kam zu mir. Ich war von den Socken! Sollte es ihr langsam in Fleisch und Blut übergehen, was wir seit 2 J üben??
    Als Belohnung bin ich aufgestanden, hab die Pommes geholt und ihr gegeben.
    Mal sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt!

    Ein anderer HH beschrieb seine Methode, um seine Hunde vor Vergiftungen zu bewahren: Wenn sie etwas Fressbares finden (egal wo, ob out- oder indoor), sollen sie es zu ihm bringen. Er inspiziert es und gibt ihnen die Hälfte (oder einen Ersatz, wenn das Zeugs, was sie gefunden haben, bedenklich erscheint). Das ist zwar etwas kurios, wenn es sich dabei zB um geklaute Kekse handelt, aber der HH schwörte drauf, da es in seinen Augen die Giftködergefahr enorm senkt.

    Beim Jagdverhalten eines Nichtberufjägers kann ich mir eine solche Belohnungsform allerdings auch nur mit Ersatz (Dummy, Laufspiele) vorstellen.

    Eine andere Alltagssituation ist, dass ich meinen Hund nach "Bleib" mit Freilauf belohne und sie zum Rennen animiere. Das ist richtig zu sehen, dass sie dann mehr Glücksstoffe als bei einem Leckerli ausschüttet :D

    Ich denke, die beste Art der Verstärkung hat auch damit etwas zu tun, unter wie viel Spannung der Hund steht - und ob diese Spannung in der Situation gewollt/akzeptabel ist oder nicht.

    Fühlst du dich in der Hundeschule wohl? Vertraust du der Trainerin?

    Ich kenne das so, dass man in der Hundeschule alles rund um den Hund, sämtliche "Baustellen" bespricht und möglichst auch bearbeitet, zumindest einen Trainingsplan erstellt.
    Klar, erst einmal muss sich die Trainerin ein Bild von dem Hund machen - in eurem Fall ihr ja auch, da er neu bei euch ist. Aber die Trainerin sollte dann zu einer Einschätzung kommen, wie euer Hund drauf ist und wie man ihn fördern kann.

    Ich verstehe auch nicht, warum ihr entscheidet, ob euer Hund an der Leine ist während der Stunde. Es gibt Situationen, in denen ich meinen Hund besser einschätzen kann als die Trainerin - aber dann spricht man darüber, was sie sich vorstellt und warum ich ggf anderer Meinung bin. Ansonsten trägt die Trainerin die Verantwortung - und das ist mir Recht, denn ich will in der Hundeschule ja neue Sachen lernen und vertraue mich (und meinen Hund) deshalb der Trainerin an.

    Auch im Freispiel hatte meine Trainerin immer den Blick auf die Hunde und ging ggf dazwischen oder forderte die HH auf einzugreifen. Mir tat es gut, unter kompetenter Aufsicht die Hunde laufen zu lassen und ich konnte dabei viel lernen, zB wann Spiel in Aggression umkippt usw.

    Zu deiner Beobachtung, dass Junior just in der Hundeschule schlecht hört oder unkonzentriert ist: Das ist gut! Denn dann kannst du dort lernen, wie du damit umgehen kannst (und das meine ich ernst und nicht ironisch).

    Aber ich würde noch mal darüber nachdenken/reinfühlen, ob du dich bei dieser Trainerin wirklich gut aufgehoben fühlst. Wenn du Fragen hast, würde ich die Trainerin darauf ansprechen und mit ihr auch mal außerhalb des Platzes sprechen, damit sie den Kopf für deine Fragen frei hat.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man die Leute freundlich anspricht. Erst so das Übliche: "Ach, das ist ja ein Netter/Hübscher, wie heißt er denn/wie alt ist er denn" usw. Dann merken die Gäste, dass ihr hundefreundlich seid. Und dann einen Satz hinterher, in die angewärmte Stimmung, dass Sie bitte darauf Acht geben, dass der Hund keinen der anderen Gäste stört - damit es weiterhin für alle ein hundefreundlicher Aufenthalt bleibt.