Beiträge von BigJoy

    Vielleicht muss man auch Großstädter sein, um das verstehen zu können?

    ZB wird in Hundeschulen oft das Absitzen an der Bordsteinkante, Ampel usw. geübt. Jau, kann man machen - ich käme hier nur so überhaupt nicht vom Fleck, weil wir dazu viel zu viele und zu oft Straßen überqueren :lol:
    (Mir reicht ein Stopp, und weitergehen auf Kommando, ohne Hinsetzen.)

    Mein Hund hat die Verkehrssicherheit u.a. durch Schleppleine gelernt, auf die ich immer brav getreten bin, wenn sie den Bordstein ignorieren wollte. In der Schleppleinenzeit haben wir uns gut gegenseitig kennen gelernt: Sie, was ich von ihr will, ich, wie sie so reagiert (zB wenn sie sich erschrickt oder wovor sie erschrickt).

    Ich helfe meinem Hund, indem ich nie zu knapp zwischen den Autos durchlaufe auf der Straße. Wir warten immer eine große Lücke ab, auch wenn das dauert. Ich will, dass sie einen respektvollen Abstand zu fahrenden Autos einhält. Klappt bislang. Mein Hund achtet auch selbständig auf Autos, die zB aus Einfahrten kommen.

    Das ist alles auch kein Zauberwerk. Das ist Gewohnheit, Training, Alltag. Und natürlich kommt es auch auf den Hund an und auch in der Stadt gibt es Stellen, wo man - ich - besser anleine. Ich hab auch immer eine Leine dabei, so ist es nicht ;)

    Ich persönlich finde unkontrollierte Flexileinen in der Stadt viel gefährlicher als offline Hunde, die es gewöhnt sind.

    Klar ist das super, wenn man es so ausprobieren kann, mit "Leihhunden".
    Dennoch denke ich, ist auch die Frage, wie man die Interessen verrechnet. Joy zB müsste zu ihrem Zweithundglück auch eher gezwungen werden - und sie würde dennoch davon profitieren, bin ich mir sicher bzw. bilde ich mir ein. Ungefähr so wie mit gesunder Ernährung :lol: Ginge es nach Joy, würde sie meistens Pommes fressen und bliebe sie Einzelhund.

    Was passieren kann ist, dass man beide Hunde getrennt auslasten muss, getrennt beschäftigen muss, damit beide auf ihre Kosten kommen. Wenn ausreichend Familienmitglieder bzw. Zeit dafür zur Verfügung steht, geht das. Sind beide Hunde auf ihre Art ausgelastet und zufrieden, nerven sie sich auch untereinander weniger.

    Für eine Hündin mag es leichter sein, sich mit einem Rüden zu arrangieren: Dann behält meist sie "die Hosen an", der Rüde fügt sich einer Hündin meist willig. Gleichgeschlechtlich kann es eher Stress geben - muss nicht sein, kann aber. Weil sie sich da eher die Butter vom Brot nehmen wollen können, ebenso bei ähnlicher Größe und ähnlichem Alter. Sind Geschlecht, Größe und Alter unterschiedlich, scheint es für viele Hunde die leichtere Konstellation zum Aneinandergewöhnen und Miteinander-Arrangieren sein.

    Ich persönlich hab den Eindruck, dass eine Groß-Klein-Kombi häufig gut funktioniert - weil da beide unterschiedliche Zuwendung und Aufmerksamkeit erfahren und sich dadurch weniger ins Gehege kommen (zB der Kleine darf vielleicht eher auf den Schoss, dafür wird der Große eher im Sitzen gestreichelt - wo man beim Kleinen schlecht dran kommt usw.)

    Ich würde auch versuchen, ein ähnliches Spielverhalten zu erwischen. Wenn eure zB keine Nahkampfspiele, sondern lieber Rennspiele macht, würde ich nicht gerade einen boxenden Boxer dazu holen, sondern zB eher was Windiges. Kann man bei Welpen schlecht erkennen, aber bei den Rassen gibt es schon einige Erfahrungswerte, wie "handgreiflich" gespielt wird.
    Das gilt auch puncto Sensibilität: Ein Sensibelchen wird von einer Was-kost-die-Welt-Dampfwalze eher gestresst sein als wenn der andere Hund auch eher zur Sorte "leicht zu beeindruckend" gehört. Andererseits können auch unterschiedliche Charaktere sehr voneinander profitieren! Sie können dann als Team arbeiten und sich in ihren Defiziten und Stärken ergänzen.

    Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass Hunde wie Nele die Ausnahme sind und die meisten Hunde von einer Zweihundhaltung profitieren. (Ich glaube aber auch, dass es meistens nicht "gesund" ist, wenn sich der Hund zu stark an seinen Menschen bindet und umgekehrt. Weil ein Hund ein Hund ist und bleibt - so sehr er uns auch ein Gefährte ist. Und so wie wir Menschen auch besser mit einem anderen Menschen reden und man schräg drauf kommen kann mit einer "Hunde sind die besseren Menschen"-Nummer.)
    Deshalb finde ich es auch rechtens und vollkommen ok, den eigenen/familiären Zweithundwunsch zu befriedigen, auch über den Ersthundkopf hinweg. Man muss sich halt nur im Klaren sein, dass sich die beiden Hunde nicht lieben müssen, dass sie aneinander vorbei leben können, dass sie sich im seltenen Fall sogar nicht zusammen halten lassen oder auch ein gewisses Management nötig ist. Aber wo die Möglichkeit besteht, finde ich Mehrhundhaltung vom Grundsatz her für ein Gruppentier wie den Hund besser - auch in der gemischten Hund-Mensch-Gruppe.

    Zitat

    ...wenn deine Oma mal wieder auf dich zukommt: "Ich habe neulich einen Hund gesehen, der sah so und so aus. Und da dachte ich mir, du kannst mir bestimmt sagen was für eine Rasse das war."

    :lol:


    Jap, so was in der Art hab ich auch:
    ... weil dein Umfeld enttäuscht bist, wenn du mal ne Rasse nicht weißt.

    Zitat

    Na toll..... nu hab ich gegoogelt was das ist und HAAAAABEN WILL! :headbash:
    (...)


    ich dachte, darum ginge es hier im Thread? Ok, ich hatte auch noch die Hoffnung, dass der Beklopttwunsch dann wandert, wegwandert von mir, hin zu jemand anders, wenn ich hier poste *ggg
    In der einzigen Bewertung beim Amazon steht übrigens, dass es nicht sonderlich warm hält - vielleicht hilft das? :ugly:

    Es ist ziemlich schwierig, selbst neutral zu bleiben bei so einer Sache. Schnell passiert es, dass der Hund das eigene Verhalten als Verstärkung sieht und man selbst auch denkt "Siehste - wieder der Rasen" - und zack ist man drin in der Spirale der negativen Verknüpfung.

    Das Organische/Körperliche im Auge behalten, ist klar.

    Rein von der Verhaltensweise her gedacht (Fehlverknüpfung bzw. "Macke") würde ich versuchen, möglichst viel über Rasen zu gehen, damit Gewöhnung eintritt, Normalität. Ihn ggf. dafür anleinen, motivieren oder auch nur stumpf drüber laufen, wenn er sich nicht nicht dagegen stemmt (sonst anfangs motivieren).
    Er kann auch auf Rasen gefüttert werden, um den positiv(er) zu verknüpfen.
    - Mir geht es dabei nicht darum, den Hund zu quälen. Sondern wenn keine körperliche Ursache zu finden ist, fände ich das eine Verhaltensauffälligkeit, die den Hund unnötig einschränkt. Deshalb würde ich dran arbeiten.

    Meine meidet Rasen auch öfter, zB wenn er nass oder zu hoch ist oder Disteln/Brennesseln drauf sind/sein könnten. Aber deshalb meidet sie nicht jeden Rasen, im Gegenteil, bei schön kurz gemähten Rasen dreht sie gerne Rennrunden.

    Es gibt auch Rasen, den sie nicht betreten will, wo ich das Bild hab, dass da vorher ein Hund etwas hinbepinkelt hat in der Art von "Wer den Rasen nach mir betritt ist tot!". Das ist dann nur vorübergehend, dass dieses Rasenstück von ihr gemieden wird und verschwindet so plötzlich, wie der Spuk gekommen ist.
    - Da zwing ich sie dann auch nicht drüber.
    Gibt es bei euch vielleicht einen sehr dominanten Hund in der Nachbarschaft oder einen Erzfeind, der manchen Rasen verleiden könnte?