Ich berichte mal von dem Border Collie Rüden einer sehr guten Freundin. Ich kenne den Hund von klein auf und habe ihn regelmäßig in Pflege.
Er ist sehr temperamentvoll, lernt schnell und ist eng an seine Besitzerin gebunden. So weit so gut. Damit einher geht eine hohe Sensibilität, ein erkennbarer Jagd-und auch Hütetrieb (für die Arbeit am Vieh wäre er undenkbar, aber im Alltag muss man wissen, wie man damit umgeht), eine absolute Abneigung gegen Männer und die Neigung schnell zu überdrehen.
Zu Hause ist er absolut unauffällig und schläft wie alle andern Hunde auch die meiste Zeit.
Er kommt mit zum reiten und auf den Hof. ABER man muss permanent ein Auge auf ihn haben und ich empfinde es als anstrengend ihn dabei zu haben. Wenn er dürfte und man ihn nicht kontrollieren würde, würde er bei einem Pferd, was auf dem Reitplatz läuft ununterbrochen, bis zum Kollaps außen herumrasen. Genauso mit Pferden, die auf dem Paddock spielen, zum fressen laufen oder sich anderweitig bewegen. Beim Ausreiten läuft dank Training mittlerweile brav neben oder weit vor dem Pferd. Es sei denn, das Pferd geht rückwärts, steigt oder zappelt. Dann bellt er, während er vor dem Pferd auf und ab springt. Man kann ihn korrigieren, aber er versucht es wieder, wenn man - weil man auf das Pferd konzentriert ist - unaufmerksam wird.
Therapiehund. Ja kann gehen. Der o.g. Border hat eine ähnliche Aufgabe. 2x in der Woche für 3 Stunden. Danach merkt man ihm an, wie anstrengend das ist und er braucht Zeit um wieder zur Ruhe zu kommen und sein Gleichgewicht zurück zu erlangen.
Woran merkt man das? Er ist unaufmerksam, hört schlechter und einfachste Aufgaben fallen ihm schwerer als sonst, weil er sich nicht auf eine Sache fokussieren kann. Ich kann mir vorstellen, dass jeden Tag 8 Stunden zu viel sind und der Hund dann so fertig ist, dass gerechte Auslastung für ihn nicht mehr möglich ist.
Der Border meiner Freundin wird mit tricksen, Dummy- und Sucharbeit beschäftigt. Alles mit mehr Action lässt ihn hochdrehen.