Ich habe jetzt nur grob überflogen, aber möchte gerne mal meine Erfahrungen schildern.
1. Was ändert sich mit einem Zweithund (positives und negatives) im Zusammenleben (Alltag?)
Positiv(bei uns): Meine bald 8-jährige Hündin blüht auf und ist viel aktiver. Der Kleine ist ihr Jungbrunnen. Allerdings muss ich konsequent darauf achten, dass gerade die Alte auch ihre Ruhe bekommt und der Zwerg nicht permanent auf ihr rumhoppelt. Es ist schon zu sehen, wie die zwei drinnen, wie auch draußen interagieren und nun langsam zu einem Team werden.
Negativ(bei uns): erhöhte Kosten, gerade in der Gewöhnungsphase ein hoher Zeitaufwand, die Alte lässt sich manchmal vom Blödkopf zum Unfug machen anstiften
2. Macht ein Zweithund wirklich nicht mehr Arbeit?
Das kommt ein wenig darauf an, was unter Arbeit verstanden wird, aber grundsätzlich macht es schon mehr Arbeit. Zwei Hunde nach dem Gassi sauber machen, zwei Hunde füttern, für zwei Hunde Betreuung suchen, zwei Hunde, die ab und an zum TA müssen (und das nicht unbedingt gleichzeitig) und durch mehr Dynamik als Duo muss ich (zur Zeit) noch aufmerksamer sein beim Spaziergang, damit keiner auf doofe Ideen kommt.
3. Kommen außer den "Üblichen" Kosten (Futter, Schule, TA etc.) noch besondere Kosten dazu?
Hundeschule habe ich nie gebraucht und besucht, weil ich eine persönliche Abneigung habe. TA ist schon erheblich mehr. Futter auch. Erkundige dich nach den Steuern. Hier in Berlin sind es 180 für den zweiten. Dazu kommt, dass der zweite in den öffentlichen Verkehrsmitteln zahlen muss, während der Erste auf meinem Semesterticket mitfährt.
4. Wovon hängt es ab, ob man "Zweithundgeeignet" ist?
Davon ob man selber es wirklich möchte und nicht, weil man sich erhofft, dass der erste dann weniger Arbeit macht. Wichtig finde ich auch, dass der erste keine größeren Baustellen hat und gefestigt in seiner Erziehung und seinem Wesen ist.
5. Eignet sich ein Welpe oder ein "erwachsener" Hund besser als Zweithund?
Ist m.M.n. egal. Es kommt darauf an, was man selber möchte. Ich würde allerdings einem sehr alten Hund keinen Welpen mehr zumuten.
6. Wie ist das mit Dominanzgehabe untereinander? Sind da Probleme zu erwarten?
Wenn dein erster Hund gut sozialisiert ist, du dich konsequent und souverän zeigst sollten keine größeren Probleme auftreten und wenn doch zumindest lösbar sein. ABER es kann natürlich sein, dass sich die beiden einfach nicht riechen können, dass der erste Hund sich mit Einzug des neuen anders verhält und auch der neue sich eventuell anders gibt als dort wo man ihn ausgesucht hat (v.a. bei älteren Hunden).
7. Welches Umfeld sollte gegeben sein?
Genug Platz damit die zwei sich aus dem Weg gehen können. Alle Beteiligten sollten, wie beim Ersthund auch, einverstanden sein mit der Anschaffung.
8. Welche Voraussetzungen sollte der Ersthund mitbringen?
Keine größeren Baustellen. Gefestigt im Wesen und sicher im Umgang mit anderen Hunden.
9. Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Zweithund?
siehe 4. und 8.
10. Gibt es Rassen die sich gar nicht als Zweithund eignen?
Nö, aber Individuen, die nicht gerne als Zweithund leben.
11. Erzieht der Ersthund den Zweithund?
Nein. Ich erziehe beide.
12. Können Hunde zu zweit wirklich besser "Alleinebleiben"? Oder sitzen dann zwei jaulende Hunde da?
Nein, ich muss beiden das Alleinbleiben gezielt beibringen. Aber es reicht nicht einfach einen zweiten dazu zu setzen. Meine Alte bleibt ohne Probleme lange alleine ohne Zweithund. Dem Kleinen bringe ich es in Minischritten bei, sodass ich am Ende zwei Hunde habe die grundsätzlich ganz alleine bleiben können. Dass sie es dann nicht sind, weil der andere da ist ist nett, aber keine Hilfe.