Beiträge von SavoirVivre

    Ich finde es immer wieder herrlich wie einige sofort „losschießen“.

    Wenn man verzweifelt genug ist und die Lage/Situation nicht mehr tragbar (z.B. letzte Abmahnung vom Vermieter aufgrund diverser Beschwerden von Nachbarn, etc.) dann greift man auch zu Mitteln die definitiv nicht(!!!) die erste Wahl sein sollten und dürfen. Dazu gehört u.a. das Anti-Bell-Halsband. Ja ja – jetzt kommen wahrscheinlich wieder die perfekten Hundehalter die für alles eine Lösung wissen und(!) beneidenswerter weise auch die räumlichen Möglichkeiten und Zeitfenster für eine korrekte(!) Anti-Bell Erziehung des Hundes haben. Wie gesagt, sehr beneidenswert und unter diesen Umständen auch absolut vorzuziehen!!!

    Aber es gibt nun mal Situationen da heißt es (überspitzt ausgedrückt) dann, entweder der Hund hört morgen auf zu bellen, oder sie können sich eine andere Wohnung suchen. Schön dass es auch an dieser Stelle bestimmt Forenmitglieder geben wird die jetzt sagen „dann suchen wir uns halt eine neue, hundefreundliche Wohnung oder Häuschen im Grünen“. Ist aber halt längst nicht für jeden möglich.

    Ich habe auch NULL Lust, und das möchte ich an dieser Stelle noch mal betonen, mich irgendjemanden gegenüber zu rechtfertigen, aber wir hatten bei unserem bellfreudigen JackRussel/Spitz Mix ein Anti-Bell-Halsband mit Citrus Luftstoß im Einsatz und es NICHT BEREUT. Der Hund ist gesund und munter, aufgeweckt und bellt nicht mehr ununterbrochen wenn er allein zuhause ist. Bellen darf er ja nach wie vor – er soll ja Hund sein dürfen. Nur 30min. am Stück, etc., das ist für Nachbarn einfach nicht tragbar.

    Ich will an dieser Stelle noch hinzufügen, dass jeder Hund anderes reagiert und ich glaube dass ca. 80% der Hunde negativ auf ein Anti-Bell-Halsband reagieren. Dauerbellen auf Krampf mit Anti-Bell-Halsbänder zu korrigieren ist definitiv NICHT der richtige Weg. Ebenso wenig ein Anti-Bell-Halsband als erste Wahl oder Zaubermittel zu betrachten. Für uns war es die Notbremse und wir hatten Schweineglück(!) dass es tatsächlich zum gewünschten Effekt geführt hat bei unserem Kleinen. Allerdings hat alleine die korrekte Heranführung und Angewöhnung BEVOR der erste Luftstoß überhaupt zum Einsatz kam mehrere Wochen gedauert. Und es hat uns etwas mehr Geld gekostet, weil wir dafür einen Hundetrainer mit im Einsatz hatten.

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    Das hängt meiner Meinung nach auch immer davon ab, wie sie etwas klären.
    Sascha kontrolliert und klärt sehr viel in solchen Hunderudeln, es artet bei ihm aber nicht aus, weil er die Regeln kennt, rechtzeitig beschwichtigt und die Spitzen rausnimmt. Aber ich würde ihm nicht verbieten bestimmte Dinge mit anderen Rüden selbst zu klären, warum auch, ich habe hart daran gearbeitet, dass er das kann. ;)

    Ja, aber Du kennst Sascha auch seit er ein Stöpsel ist und kennst ihn sehr gut.

    Wir haben Odin im Alter von ca. 5 Jahren bekommen und wissen praktisch nichts aus seiner Vergangenheit, außer dass er Straßenhund war und seinen Narben zufolge auch diverse schwerere Kämpfe hinter sich hat. Wir geben ihm Sicherheit indem wir dafür sorgen dass er sich keiner Rauferei stellen muss, weil wir die Situation vorher (sofern möglich) auflösen. Er macht viel selbst, aber das fällt für mich unter die Kategorie normale Kommunikation. Sofern ich den Eindruck habe das könnte schief gehen, gehe ich dazwischen bzw. rufe ab. Und das auch lieber 3x zu früh als 1x zu spät. Das klappt auch sehr gut, jedenfalls hatten wir ihn in den drei Jahren die wir ihn jetzt haben auch noch NIE(!) in einer erwähnenswerten Rauferei. Da wir bis heute nicht wissen wie er sich verhält wenn es „ernster“ wird, werden wir dies auch zukünftig vermeiden. U.a. zum Schutz des anderen Hundes, da er sicherlich ein ernst zu nehmender Gegner ist wenn es hart auf hart kommt.

    Odin ist ein sehr souveräner, freundlich bis neutraler Rüde mit viel Geduld. Aber ich glaube er packt richtig zu wenn ein gewisser Punkt überschritten ist (so ist es auf der Straße nun mal, da brauchen wir nichts schön zu reden) – und bis dahin wollen wir es nie kommen lassen.

    Er darf sich verteidigen wenn er bedrängt wird (wenn ich den anderen Hund nicht selbst runterpflücke), aber umgekehrt darf er keine anderen Hunde bedrängen. Da gibt’s auf´s Dach von mir.

    Wissen wir halt nicht und die TA kann nur spekulieren. Haben für Freitag jetzt eine Überweisung in die Tierklinik.

    Symptome sind trockene, eingerissene, blutige Nase, Nasenausfluss, Nasenbluten, sehr mattes Schleimhäute, starkes/ständiges Zahnfleischbluten, stinkt zunehmend aus dem Maul.
    Er macht einen insgesamt fitten, guten Eindruck, aber seine Nase und Rachenraum macht uns große Sorgen. Evtl. ist es eine Autoimmumkrankeit. Vielleicht auch ein Fall von jahrelanger, latenter Leishmaniose (er war ja spanischer Straßenhund) die sich dadurch im fortgeschrittenen Stadium befindet. Beim damaligen Test war er negativ, aber das hat nichts zu bedeuten. Der Bluttest kann 10x negativ sein obwohl der Hund positiv ist.

    Wir wollen uns nicht verrückt machen, aber auch die TA befürchtet dass es das sein könnte (sie drückt sich sehr vage/vorsichtig aus) und die Organe schon geschädigt sind > deswegen der zunehmende Gestank aus dem Maul.

    Er macht einen die Untersuchung/Diagnose auch nicht leicht, da er seeehr leidensfähig ist und auch bei Schmerzen nur einmalig zurückzuckt und sich ab dem zweiten Mal seinem Schicksal ergibt + absolut stillhält.

    Ach wie schade dass wir erstmal raus sind. Odin ist krank und solange wir nicht wissen was er hat und ob er Schmerzen hat, schließen wir uns keiner größeren Gruppe an.

    Drückt uns die Daumen dass es nichts Schlimmes ist. Mir blutet schon jetzt das Herz bei dem bloßen Gedanken daran.

    Im Übrigen bin ich auch immer sehr für rechtzeitiges Abrufen und die Hunde nichts unter sich klären lassen. Meiner Meinung nach haben sie nichts unter sich zu klären. Odin für seinen Teil darf keinen anderen Hund körperlich bedrängen, fixieren oder gar besteigen – da wird sofort(!) abgerufen und da hat er sich dran zu halten. Ansonsten kommt er an die Leine. Sein Pech, aber da kenn ich nichts. Bei seinem Kaliber lasse ich mich nicht auf Experimente ein, auch wenn er noch so souverän ist.

    Da er kastriert ist, wird er auch ganz gerne mal bestiegen. Er meldet sich aber schon zu Wort wenn es ihm zu dolle wird. Wenn ich sehe er wird zu sehr bedrängt, dann erwarte ich vom anderen Hundehalter schon, dass der seinen eigenen Hund an die Leine nimmt. Ich fordere bei Notwendigkeit auch dazu auf und finde es dann auch gerechtfertigt, da ich in der Hinsicht fast so geduldig bin wie mein Hund ;-). Das ist mir einfach alle Male lieber als zu erleben wie mein 40kg Schäferhund richtig böse wird – und für den anderen Hund alle Male gesünder.

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    Natürlich darf er das.
    Keine Ahnung, wie ein Tierarzt das Leid, das ihm jeden Tag zur Tür reingetragen wird, sonst aushalten sollte. All die verfilzten Kreaturen, die erst kurz vorm Abnippeln zu ihm gebracht werden, weil die Halter erst dann erkennen, dass es ernst ist. Und denen man ihr Tier eigentlich wegnehmen müsste, weil es viel zu fettgefüttert ist oder weil die Krallen schon Ringe formen.
    Oder Tiere, die wegen Inkontinenz eingeschläfert werden sollen.

    Ein Tierarzt, der mit jedem dieser Tiere mitleidet wie wir es würden, wenn wir solch einen Fall z.B. in der Nachbarschaft erleben, wäre bald reif für die Klapse.

    Danke Askoo - Du hast verstanden was ich meine.

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    Zum Teil kann ich die TA schon verstehen.
    Die Zahlungsmoral ist nicht mehr die beste. Aber wenn ein lebensbedrohlich erkrankter Hund in die Klinik kommt, sollte man nicht erst jemanden zur Bank schicken, da würde es doch auch gehen, wenn man sich den Personalausweis geben läßt, als Sicherheit.

    Wenn ich vor langen Jahren zur Uni Klinik nach Giessen gefahren bin, mußte ich bei der Anmeldung den Personalausweis zeigen, der Hund wurde behandelt und die Rechnung kam ne Woche später.

    Heute bekomme ich von dem Arzt gesagt, was die Untersuchung ungefähr kostet und ob ich das bezahlen will.
    Wenn der Hund fertig ist, muß ich bezahlen, dann bekomme ich den Hund.

    Aber wie auch schon gehört, ich weiß es nicht genau, kann man ja auch Ratenzahlung vereinbaren.

    Die Zahlungsmoral ist teilweise wirklich schlimm.

    In Hamburg haben schon TA Praxen dicht gemacht, weil sie dafür "bekannt" waren dass sie aus Tierliebe auch ohne sofortige Bezahlung behandelt/operiert haben, und dann ihr Geld nie gesehen haben. Die konnten dann irgendwann ihre eigenen Rechnungen nicht mehr zahlen. Ich kenne eine dieser Tierärztinnen. Heute macht sie nur noch routierende Urlaubsvertretung gegen eine Art Festgehalt die sie dann von den TA-Praxen in denen sie Vertretung macht bekommt. Wenn sie sich finanziell wieder erholt hat, will sie sich irgendwann in einer Gemeinschaftspraxis einkaufen.

    Ich habe volles Verständnis für TA´s die nach diversen schlechten Erfahrungen, bei denen sie womöglich draufzahlen mussten oder nervenaufreibende Prozesse hinter sich haben, sagen das machen sie nie wieder mit.

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    Ne, dürfte er nicht.

    Edgar und Mini

    Hier teilen sich halt die Meinungen. Aber interessant dass Du meinst das so be- und verurteilen zu können.

    Wenn mir jemand sagen würde Du darfst emotional nicht abstumpfen, auch nicht als Selbstschutz, dem würde ich paar ganz klare Takte erzählen. Ignoranz und Selbstgerechtigkeit wären da noch die harmloseren Worte die mir hierzu einfallen.

    Nun, es gibt nun mal Menschen - das gilt für jeden Berufsstand - die ihren Beruf nicht aus Leidenschaft sondern rein finanziell getrieben machen. Ich finde das auch nicht verwerflich, auch für einen TA nicht. Zudem auch ein TA mit den Berufsjahren abstumpfen kann und darf! Das ist einfach menschlich!

    Versteht mich nicht falsch, ich finde das weder schön noch richtig, aber ich würde es auch nicht verurteilen. Es gibt fachlich sehr gute TA´s die für sich selbst gewisse Grundsatzentscheidungen getroffen haben von denen sie nicht mehr abrücken wollen. Dafür stecken sie all ihr Können/Wissen in die Tiere deren Halter zahlen können. Ist dieser TA deswegen ein schlechter TA? Nein!

    Irgendjemand hat hier ganz richtig gesagt, verurteilt nicht diese TA´s, sondern lieber die Hundehalter die offene „Notfallrechnungen“ nicht zahlen (egal aus welchem Grund). Ich kann einen TA irgendwo verstehen, der schon mehrere Fälle von Notoperationen hatte die nicht beglichen wurden und womöglich zudem Mehrkosten verursacht haben (Anwalts- und Gerichtskosten, etc.). Das frustet und stumpft ab. Ein TA hat regelmäßig mit „Notfällen“ und „Einzelschicksalen“ zu tun. Das was für uns entsetzlich ist, ist für ihn Alltag und so muss es auch sein um einen guten Job zu machen! Es kann und darf ihn nicht so berühren wie es uns berührt – nicht einmal ansatzweise.

    Zudem sich so was auch „rumspricht“ unter den Hundehaltern. Einer der sich mal erfolgreich um eine Not-OP-Rechnung „gedrückt“ hat, oder, freundlicher ausgedrückt, schlichtweg nicht in der Lage war sie zu zahlen, und von dem die Summe letztendlich nicht gerichtlich „eingetrieben“ wurde sondern der TA sich irgendwann einfach gefrustet damit arrangiert hat, würde mit Sicherheit(!) anderen Hundehalterfreunden davon erzählen. Diese erzählen es dann weiter.. schön Stille Post - und am Ende des Tages kommt die Aussage raus „Du, wenn Deinem Hund mal was schlimmes passiert und Du ganz knapp bei Kasse bist, da weiß ich von einem gaaaanz tollen, herzensguten TA der macht das zur Not auch umsonst oder besteht nicht auf die volle Rechnungssumme“.

    Ich weiß wovon ich spreche. Mir wurde auf Hundewiesen schon öfters dergleichen geflüstert, wenn die Diskussionen mal um Magenverdrehungen, etc. ging. Sehr unfair dem TA gegenüber! Aber die HH haben sich schön gegenseitig auf den Arm geklopft und sich für die Empfehlung bedankt.

    Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Ratschläge. Sie hören sich alle richtig und vernünftig an und wir werden sie beherzigen. Selbstverständlich, denn für solche Ratschläge und einen solchen Austausch bewege ich mich ja in Hundeforen.

    Aber - ich hatte > 15 Jahre DSH´s und mein Freund viele Jahre Dobermänner. Also große, bewegungsstarke, arbeitsfreudige Hunde die körperlich und geistig ausgelastet sein müssen um gesellschaftsfähig zu sein. Ich will damit nur sagen, dass uns die Verantwortung bezüglich der Auslastung absolut klar ist – völlig unabhängig von der Betreuung durch einen Sitter :). Wir geben diese Aufgabe nicht an den Sitter ab!

    Ob nun Fährtenarbeit, Agility oder einfach nur lange Ausritte mit Hund als Begleiter (denn in diese Richtung möchte ich ihn gerne ausbilden). Wenn ein RR ins Haus kommt, dann müssen wir halt sehen für was er sich am besten eignet und was ihm und uns am meisten Spaß macht.

    LG