Im Alltag versuche ich heraus zu finden:
- Was stresst ihn
- Welche Situationen stressen ihn
- Wie groß ist sein Bedürfnis nach Individualdistanz
- Wie ansprechbar ist er wenn er sich im Trieb befindet
- Wie / mit was lässt er sich am besten ablenken
Und zudem versuche ich so vorausschauend zu agieren, dass er gar nicht erst in Situationen kommt in denen er eigene Entscheidungen in diese Richtung treffen muss. Ich versuche sie ihm abzunehmen und er nimmt dies auch dankbar an. Gleichzeitig zeige ich ihm sehr deutlich dass ein solches Verhalten unakzeptabel ist und nicht toleriert wird. Bisheriges Resultat ist, dass er sehr schnell wieder „bei mir“ ist. Es reicht ein wirklich scharfes „Nein“ um ihn zu unterbrechen und sofortiges Anbieten von Alternativen die er dann auch annimmt (z.B. in den Platz legen).
Er kommt aus schlechter Haltung und scheint auch von Kindern misshandelt worden zu sein. Ihnen gegenüber ist er besonders unsicher und angstaggressiv. Es war im polnischen Tierheim anfangs wohl nicht mal möglich sich seinem Gehege zu nähren ohne dass er ausgeflippt ist. Für uns bedeutet dies a) es wird immer besser anstatt schlechter b) trotzdem, realistisch betrachtet wird er im Umgang mit Menschen nie so zuverlässig souverän sein wie z.B. ein Hund seines Schlages (also ähnliche Rasseeigenschaften und Verhaltenstendenzen) der von Welpe auf keine schlechte Erfahrungen machen musste.
Unser Trainer sagt, er ist ein super Bursche und kein grundaggressiver Hund. Im Gegenteil, er will nur in Ruhe gelassen werden und akzeptiert/toleriert dann auch alles und alle. Er ist kein Ärgersucher, sondern ein Ärger-aus-dem-Weg-Geher – kennt aber nur die Lösung des nach vorne Gehens wenn er sich bedrängt fühlt. Unsere Aufgabe ist es ihm friedliche Alternativen anzubieten bzw. ihm das Vertrauen zu schenken sich immer auf mich verlassen zu können so dass er selbst nicht „tätig“ werden muss.
Wir können uns sehr gerne per PN weiterhin gegenseitig auf dem Laufenden halten . Ich will diesen Thread hier nicht sprengen mit dem Thema.