Beiträge von tixi6

    Aktuell sucht eine Freundin dringend hier in Frankfurt eine neue kleine Wohnung mit einem Mix der 60 cm Schulterhöhe aufweist. Keine Chance! Für die kleinen Wohnungen werden Alleinerziehende mit einem Kind oder Rentner gesucht. Das Hauptargument für sie am Telefon ist fast immer - kleiner Hund bis 35 cm ist Ok, 60 cm ist viel zu groß. Selbst wenn sie es mal bis zur Besichtigung der Wohnung schafft, die Frage nach der Größe des Hundes kommt immer. Das ist richtig frustrierend, denn sie hat nur noch 2 Monate.

    Für mich ist die friedliche Erziehung und Ausbildung mit Leckerlies und Spieli super. Allerdings gibt es im normalen Leben für mich Verhaltensweisen die deutlich und auch körperlich geahndet werden.

    Ich finde eigentlich nun, nach 6 Jahren Hundehaltung, nur noch die HH nervtötend die überhaupt kein Fehlverhalten und/oder Gefährdung sehen wollen. Da wird über einen Hund der ein Kind besteigt gelacht, Hunde die mobben spielen schön und Hunde die auf freiem Feld nahe der Autobahn im Freilauf sind, genießen das Vertrauen vom "Papa" und würden dies natürlich niemals enttäuschen und einem aufspringenden Hasen hinterher laufen.

    Ich finde es sehr schade, daß viele im Hund das Tier und den Beutegreifer mit all seinen verschiedenen möglichen Verhaltensweisen nicht mehr sehen und somit auch kaum händeln können. Nicht alles kann man einem Hund mit dem Spieli freundlich wegerziehne und dann finde ich es extrem wichtig daß der HH das Verhalten händeln kann.

    Ich glaube auch daß dieses "teitei" und das gleichgültige "der tut nix" das Ansehen der Hunde in unserer Gesellschaft so sehr verschlechtert hat, denn oft werden Menschen die Angst haben nicht nur ignoriert und belächelt, sondern teilweise auch noch unverschämt angemacht.

    Die Katzte hat es da in unserer Gesellschaft noch viel besser, bei ihr wird noch das Raubtier gesehen und akzeptiert. Der Hund darf ja teilweise kaum noch bellen. Für mich war es anfangs auch nervig zu akzeptieren daß unsere jetzige Schäferhündin nicht so ein Schäfchen ist wie unser Schäfi-Rüde vorher. Sie ist so was von deutlich aus der Leistungszucht und das habe ich jetzt gefälligst zu händeln und zwar so, daß niemand im Dunklen vor ihrem Anschlagen Angst haben muß und auf der anderen Seite mit möglichst wenig Zwang für sie, denn sie ist halt wie sie ist.

    Mir ist es sehr wichtig daß HH sich um einen ehrlichen Blick auf ihren Hund bemühen und Fehlverhalten (sofern es denn wirklich welches ist) auch erkennen wollen, um es dann erzieherisch zu bearbeiten oder sicher zu händeln.

    Ich finde die Anfeindungen hier zum Teil wirklich schon fast lächerlich.

    Hundesport ist eine super Auslastung, solange der HH auf Spaß, Gesundheit und Neigung seines Tieres achtet. Sieht man den Hund als Sportgerät und will auf biegen und brechen irgendwelche Preise erreichen und geht dabei gegen die Gesundheit des Hundes, stehen wir auf der gleichen (für mich) sehr negativen Stufe wie beim provesionellen Pferdesport.

    Mich nerven am meißten die HH die rücksichtlos Ihr Ding machen, aber genauso die HH die alles, aber auch alles besser wissen.

    Beispiel: meine Hündin ist eine Jagdsau. Also ist sie in unübersichtlichem Gelände und erst recht nahe der Autobahn an der Schlepp. Und Leine bedeutet für mich keinerlei Hundekontakt, denn ich will keinen Leinenpöbler. Die erste Frage eines Hundehalters ob meine Hündin unverträglich sei konnte ich absolut verneinen und sagte ihm daß sie gerne jagd. Darauf er: das macht sie im Spiel schon nicht, sie müssen ihrem Hund auch mal vertrauen... Wow und Respekt für diesen Tip. Ich konnte leider auch nur lachen und habe das Gespräch beendet.

    Ich glaube auch nicht daß es komplett ohne deutliches "nein" und/oder einen Stubser zum Abbruch in einigen Situationen geht, denn vieles ist für den Hund selbstbelohnend, da nützt Ignoranz als Signal so gar nichts. Ein Umlenken des Hundes falsch durchgegührt kann auch bedeuten, daß der Hund den HH erzieht.

    Es gibt Verhalten was deutlich korriegiert werden muß, auch bei unserer sensiblen Hündin, denn so bekommt sie einen sicheren Rahmen in dem sie sich bewegen kann. Seitdem ist sie deutlich ruhiger und souveräner geworden.

    Alle die dies nicht brauchen und nur Leckerlies und Spielies werfen - freut mich für Euch, aber dann habt Ihr vielleicht Hunde die kein grob inaktzeptables Verhalten zeigen. Man sollte niemals vorschnell alle über einen Kamm scheren, denn vom Leben und des Trainings des kurz gesehenen Hund-Mensch-Gespannes wissen wir gar nichts.