Marula - hat aber nicht nur mit der Rasse, sondern auch mit dem Charakter des Individuums zu tun. Unser erster Schäfer-rüde (ein fröhlicher Upswurf aus dem Tierschutz) war sehr territorial bei anderen Hunden und teilte nicht mal mit seiner geliebten besten Schäfifreundin "seinen" Wassernapf, geschweige denn irgendetwas anderes. Da wurde er sehr unfreundlich. Seine Bälle mußten rasch weg wenn wir auf andere Hunde trafen und Futter durfte nicht im Spiel sein. Training umsonst, also wurde das von mir gehändelt. Ansonsten war er souverän und neutral, dabei friedlich dominant, brauchte aber ab einem gewissen Alter keine Hundewiesen und fremde Hunde mehr. Ein kurzes Abschnüffeln, wenn überhaupt, und weiter gings. Bei Menschen war es ganz anders, jeder Fremde durfte einfach alles, auch bei uns Zuhause.
Undere jetzige Schäfihündin aus LZ ist das genaue Gegenteil. Überhaupt nicht territorial, jeder Hund kann zu ihr ins Auto springen, Hundewiese kein Problem (wenn mich dort nicht die ganzen Pseudospezialisten in Punkto Hundhalbwissen nerven würden), ihre geliebten Bälle, Futter - alles keine Streßauslöser. Fremde Menschen braucht sie allerdings überhaupt nicht und ist auch mit nichts zu locken.
Eine Schäfihündin in unserem Verein ist wieder ganz anders. Will null Kontakt zu anderen Hunden, Menschen sind prima.
Ein Schäfirüde will gar nichts und niemand Fremdes in seiner Nähe.
Dies alles ist für mich kein Assi-Verhalten, denn die Hunde kommunizieren das rechtzeitig und ganz klar und der HH ist meiner Meinung nach verpflichtet die Aktivitäten mit seinem Hund so zu gestalten, daß keine Aggressionen vom Hund nötig sind.
Habe jetzt nicht alles gelesen, möchte aber auf den Eingangspost noch kurz antworten:
es ist schade, daß Hunde oft auf ein Kuscheltierniveau herabgesetzt werden und nicht als das gesehen werden was sie im Ursprung sind - Lebewesen mit ihrem eigenen Charakter und eigenen Bedürfnissen, die dann "assi" werden müssen, wenn der HH ihnen nicht entspricht! Findest Du denn distanzlose und in einen anderen Hund hineindonnernde Hunde sozial? Oder kleine Hunde die den großen ständig geifernd an der Halskrause hängen? Oder das selten von HH erkannte Mobbing während sie spazieren stehen und schwatzen und auch noch der Meinung sind die Hunde spielen schön? Meiner Meinung nach dürften nur noch die Menschen Hunde halten die den Hund rasse- und charakterspezifisch behandeln und auslasten, dann hätten wir sehr wenige Hunde die Agressionen zeigen müßten.