Vom Fall des TS sind wir doch schon lange weg.
Dass es hier absolut nicht schön gelaufen ist, sieht wohl jeder...
Ich selbst arbeite ja in einer Klinik und es ist leider oft nicht schön, was man da mitbekommt. Wir müssen uns schon genau aufschreiben wer bei den Kostenaufklärungen etc. dabei war, damit wir am Ende Zeugen nennen können (was allein bei der protokolliereung an Zeit drauf geht...).
Es kommt leider nicht selten vor, dass man einen Notfall aufnimmt, ihn stabilisiert, dann durchgeht was getan werden muss und was das auf jeden Fall kosten wird und dann kommt der Satz "Koste es was es wolle, machen sies, wir zahlen". Läuft alles gut, dann bekommen wir irgendwann unser Geld (und zwar seltenst sofort und in einem oder zwei Stücken,sondern regelmäßig in vielen kleinen Raten, teils über Jahre - aber auch das machen wir mit, die Leute wollen ja zahlen, also ist das ok - bei richtigen langwierigen Sachen ists sogar oft so, dass die reine Arbeit gar nicht mehr berechnet wird, sondern nur das Material).
Gehts aber schief, dann kommt es nicht selten sogar dazu das wir ne Klage an den Hals bekommen. Wir haben falsch behandelt, wir haben nicht richtig aufgeklärt, hätte man gewusst dass es soooo teuer wird und das Tier am Ende nicht überlebt, hätte man das ja niiiiie gemacht. Und so kann man dann erstmal Ewigkeiten vor Gericht verbringen darf und am Ende dann meist per Vergleich nen Bruchteil der entstandenen Kosten "bekommt" (was dann wieder in Raten bezahlt wird).
Sicher sind nicht alle so, es gibt auch viele die bei Abholung direkt das Geld dabei haben,mit Präsentkorb für die mitarbeitet usw. - aber die Regel ists leider nicht mehr.
Wie gesagt, wir haben noch niemanden abgewiesen, nichtmal die Leute, die mit einigern tausendern in der Kreide stehen. Das Tier braucht akut Hilfe, die bekommt es.
Und wer meint, ein TA kann immer große Sprünge machen und hat ein tolles Leben, der kann ja mal ne Woche in ner Klinik mit Notfalldienst mitmachen, mit Tagen wo man nur ne Stunde schläft, nicht zum Essen kommt, sich von unerzogenen Tieren treten und übern Haufen rennen lassen darf etc. JA, man entscheidet sich bewusst für diesen Beruf, mit all seinen Risiken - aber sicher nicht weil mein denkt "Geil, ich kann bald mitm dicken Benz durch die Gegend kurven", denn ohne die tierliebe würde man sich einen solch physisch und psychisch anstrengenden Job nicht aussuchen, bzw. gar nicht durchstehen (die TÄ, die ein solches Leben führen, haben meist von Haus aus schon ein dickes Portmonaie...). Dann würde man eher in die Pharma oder so gehen - DA kann man schon eher das Geld machen.
Ich werde oft gefragt "Warum tust du dir das an? Schichtdienst, komplettes We Bereitschaftsdienst, jeden Tag 80 km mitm Auto fahren um die Arbeit zu erreichen und wieder Heim zu kommen und das ganze für eine knapp (!) 4 stelligen Lohn" Ganz einfach: weil es wunderschön ist, kranken Tieren helfen zu können, sei es nun indem wir sie wieder gesund bekommen, oder indem wir ihnen Leid erspraren können. Der ganze Stress ist vergessen, wenn das todkranke Tier plötzlich wieder Lebenswillen zeigt usw.