Weil Autos ein Statussymbol sind. Sich immer das neueste Modell leisten zu können zeigt Erfolg, etc etc.
Das ist etwas das man bei Hunden nicht haben sollte. Einen Hund kauft man nicht weil er grade modern ist, man tauscht ihn auch nicht nach 4 Jahren gegen ein neueres Modell ein.
Nö. Es gibt auch jedes Jahr neue Modelle von echten Gebrauchsfahrzeugen ohne Luxus und Schnickschnack. Weil sicherer usw. Für mich ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand, aber ich bin dennoch froh, kein Modell von vor 30 Jahren fahren zu müssen.
Und auch bei den Anforderungen an einen Hund geht das Leben weiter. Noch vor 50 Jahren war ein Parson Terrier wie meiner vor allem eins - ein Jagdhund. Bei mir wird er nie jagen dürfen (sofern ich es verhindern kann). Er bekommt Ersatzauslastung, ja. Aber ist das das Gleiche?
Und welches der Versprechen der Doodlezüchter können die Hunde erfüllen?
Deinen AL da jetzt mal rausgenommen, wie ich weiter vorne schon sagte scheinen die wirklich sehr bemüht zu sein eine gesunde neue Rasse zu schaffen. Aber damit stehen sie ja ziemlich allein auf weiter Flur.
Der durchschnittliche Doodle wird beworben mit: Nicht haarend, 100% Allergiker geeignet, leicht erziehbar, keinen Jagdtrieb, absolut kinderlieb, verspielt, hoch sozial...
Und dann erbt der kleine Doodle das Retrieverfell. Damit sind schon die ersten beiden Punkte hinfällig. Und er erbt den Jagdtrieb den beide Rassen nunmal haben. Noch ein Punkt hinfällig.
Das sind wir uns einig. Ich bin für eine gezielt Doodle-Zucht wie beim AL, nicht für allgemeines Gedoodel.
Die Ansprüche im Sinne von "Muss nix wollen, muss mit 3mal um den Block zufrieden sein und ansonsten sich von den Kindern bespielen lassen" finde ich furchtbar. Und so kann auch ein Doodle nicht glücklich leben.
Wer sich überhaupt nicht mit seinem Hund befassen will soll sich einen Stoffhund kaufen. Ein lebendes, fühlendes Wesen ist für sowas nicht geschaffen.
Wer sagt denn was von "nix wollen"? Aber umso besser ein Hund in sein Umfeld und zu den an ihnen gestellten Anforderungen passt, desto entspannter wird sein Leben sein.
Beispiel Jagdtrieb: wie viele arme Hunde dürfen draußen nur angeleint gehen, weil ihr Jagdtrieb unkontrollierbar ist? Weil sie das, wofür sie gezüchtet wurden, nicht ausleben dürfen?
Deswegen kann der Hund doch trotzdem Ansprüche an Bewegung, Spiel und Auslastung haben. Aber eben händelbar für eine - oft auch unerfahrene - Familie.
Zwischen nicht befassen wollen und der Auslastung einer Spezialrasse liegen nun mal Welten... und zum Schluss leiden die Tiere, wenn Mensch es nicht packt. Dann doch lieber Rassen züchten, die diesbezüglich weniger anspruchsvoll sind.
Ich hätte in Klasse 9 keinen für mich passenden Hund nach meinen Wünschen gefunden... dank Terriererfahrung bin ich nun ausgewichen. Mit dem Bewusstsein, mich mit mehr Jagdtrieb rumschlagen zu müssen als ich es eigentlich wollte. Aber gut, wird schon werden...