Für mich wäre aber auch die Einstellung der Züchter gegenüber seinen, bzw. generell Hund gegenüber wichtig.
Und die passt für mich einfach nicht, wenn man es gutheißt oder billigt, dass Welpen kastriert werden um die Rasse "zu schützen".
Da will man als Käufer einen Hund haben, der tolle, gesunde Eltern hat, der liebevoll aufgezogen wird und möglichst noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht hat und lässt sich dann ein "Baby" mitgeben, das bereits unter Vollnarkose kastriert wurde.Das passt für mich sowohl von Züchter- als auch von Käuferseite her nicht zusammen.
Ja, auch das Thema gab es schon zigfach. Aber das ist der Grund, warum ich auch die Rassebemühungen des AL nicht "gut" finde.
Mal abgesehen davon, dass die Kastra-Pflicht abgeschafft wird, möchte ich dazu eins ergänzen: in den englischsprachigen Ländern ist Kastration und vor allem auch die Frühkastration absolut normal und üblich.
Die Einstellung dazu ist einfach so grundsätzlich anders als in D, dass es für die Züchter hier sogar schwer war zu glauben, dass ich einen unkastrierten Rüden haben wollte, obwohl ich nicht züchten möchte.
Ich hab ja nun einen jungen, unkastrierten Rüden einer anderen Rasse und wenn ich im Wald darauf angesprochen werde, ob er schon kastriert ist (weil das mit 6 Monaten häufig der Fall ist) oder wann er kastriert wird und darauf sage, dass er vorerst nicht kastriert wird, wenn er "unkompliziert" bleibt, dann schauen die mich an als wäre ich ein Tierquäler. Dann wird mir erklärt, dass es doch für den Hund viel besser ist, kastriert zu sein.
Wenn man diese hier völlig normale Grundhaltung betrachtet, ist klar, warum Käufer- und Züchterseite sehr wohl zusammen passen.
Also bitte nicht einfach verurteilen, sondern die Gesamtsituation betrachten und über den deutschen Tellerrand schauen.
Ich hatte übrigens die schriftliche Zusage, einen unkastrierten AL-Rüden zu bekommen. Die Züchterin fand meinen Wunsch verständlich und war damit näher an den "deutschen" Vorstellungen als die meisten Hundehalter hier in GB.