Hallo Linsensuppe,
ich hatte bzw. hab' mit meiner Hündin ein ähnliches Problem. Sobald irgendetwas in ihrer Welt nicht stimmte (teilweise aus mir nicht erklärlichen Gründen) verfiel sie so sehr in Stress, dass sie nicht mehr weiter wollte und überhaupt nicht mehr ansprechbar war, sie fiel sprichwörtlich in ein riesiges Loch.
Punkt eins:
Nach vielen fehlgeschlagenen Erziehungsversuchen bin ich zum TA gegangen. Dort wurde nach langen und vielen Besuchen und auf mein Drängen hin ein Schilddrüsenprofil erstellt und eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt.
Der Weg zum TA sollte dein erster Schritt sein!
Schau mal hier in der Suchfunktion, da findest du einige Threads zum Thema SD-Unterfunktion.
Die Gabe der Hormone hat auch schon einiges positives am "entgleisten" Verhalten meiner Hündin erreicht. Jedoch hat die relativ spät gestellte Diagnose den Nachteil, dass sich schon einige Verhaltensweisen so manifestiert hatten, dass wir jetzt noch damit zu kämpfen haben.
Punkt zwei:
Die Tatsache, dass dein Hund das Verhalten im Beisein deines anderen Hundes nicht zeigt, lässt darauf deuten, dass der Kleine sehr unsicher im Umgang mit seiner Umwelt ist. Das sollte für dich heißen, ihm viel Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Viele Unternehmungen (v.a. ohne den anderen Hund), viele Erfolgserlebnisse durch kleine Aufgaben, die er leicht lösen kann und, soweit möglich, verhindern, dass er in deinem Beisein schlechte Erfahrungen macht. Ziel ist es, dass du irgendwann seine sichere Festung bist, von der aus er allein und selbstbewusst die Welt entdecken kann.
Problem an der Sache: Gerade diese Geschichte mit Sicherheit und Vertrauen vermitteln führt oftmals dazu, dass man diesen Hund unbewusst auf ein Podest stellt und ihn in Watte packt. Ihn also unbewusst in eine Rolle drängt, die er vom Gemüt her gar nicht erfüllen kann. Denn gerade unsichere Hunde brauchen klare Grenzen, die ihm dann wieder Sicherheit vermitteln.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
LG Sylvia