Sleipnir, erst einmal ein sehr spannendes Thema.
Ich denke, brauchen tun die Hunde die täglichen , langen Spaziergänge nicht, aber bei Haltung in der Wohnung sind natürlich Verhaltensprobleme vorprogrammiert. Bei Haltung im Garten bin ich hin- und hergerissen. In Mexiko ist es unüblich mit Hunden Gassi zu gehen, außer der Vielzahl an Straßenhunden hat fast jeder einen Hund, im Garten, auf dem Dach, an der kette. Bei Kettenhunden oder die auf dem Dach gehalten werden, sind eindeutig Verhaltensauffälligkeiten zu erkennen, der Rest der im Hof und Garten frei lebt, ein bißchen wachen darf, aber im Grunde mit der Familie lebt, weil sich das Leben zu einem Großteil draußen abspielt, sind die meisten Hunde recht unproblematisch. Meine Schwiegereltern haben einen Pitbull, der ist lammfromm, Sukis bester Spielkamerad, zu allen Menschen superlieb, aber sie war noch nie Gassi, hat noch nie das Grundstück verlassen. Wir wissen nicht, was in den ersten zwei Jahren mit ihr gemacht wurde, sie hat eine totale Phobie vor Halsband und Leine, ich habe mit ihr geübt, bin soweit gekommen, dass ich es ihr umlegen konnte, aber sobald nur der winzige Zug draufist, geht gar nichts mehr. Ich habe es mit Leckerli probiert, habe sie dann 30m aus dem Grundstück rausgelockt, aber sie ist total angespannt und bei der ersten Gelegenheit wieder reingeflüchtet. Wäre sie jünger, wäre ich dran geblieben, aber sie ist 11, kennt es nicht anders und außer mit meinem Schwiegervater Zergelspiele kennt sie keine Beschäftigung. Trotzdem ist sie für mich ein ausgeglichener Hund. Ebenso ein Pit/Boxermix der Verwandtschaft oder der Malteser der Oma.
Suki kannte 1,5 Jahre auch keine geregelten Gassigänge. Sie wurde zum lösen vors Haus gelassen, ich habe sie tagsüber mit Suchspielen, UO usw ausgelastet, zwischendurch gab es kurze Gassigänge, wenn ich kurz im >Viertel etwas besorgen mußte. Und gegen Abend habe ich 2h "Hundeschule" mit ihr gemacht, mehr ging bei der Hitze kaum.
Hier hat sie ihre geregelten Spaziergänge, spielen mit anderen Hunden, aber bei der Kälte würde ihr auch nichts fehlen, wenn sie nur kurz zum lösen draußen wäre.
Ein großer Teil ist Gewohnheit, heutzutage erziehen wir uns intelligente Hunde, denn je mehr sie in den ersten Wochen erleben, desto mehr entwickeln sie sich und fordern auch mehr.
Aber das ist es doch, was ein Großteil hier in Deutschland haben möchte, einen Hund als Begleitung, als Kamerad, für Hundesport, Familienmitglied. Das ist eine höhere Anforderung, als der Hund in vielen anderen Ländern darstellt.
Da wird hier sicher auch oft ein wenig übertrieben, aber rein zum Überleben braucht der Hund bestimmt keine täglichen mehrstündigen Gassigänge.
liebe Grüße,
Nicky