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1.) Ist klar, dass man bei schönem, sonnigen, warmen Wetter mit dem Hund gerne spazieren geht und spielt, aber wenn es extrem kalt, grauslig, regnerisch, windig ist, seid ihr genervt? Denkt ihr euch „Oh neiiin, ich will jetzt aber gar nicht raus *grummel*, *hmpf*“ Ärgert ihr euch in solchen Situationen so richtig, oder ist es mehr Einstellungssache?
An manchen Tagen will man so gar nicht. Überhaupt nicht. Aber dann verspricht man sich einfach nach dem Spaziergang einen heißen Kakao oder Tee und dann geht es meistens. Und gerade diese Spaziergänge sind dann meist die schönsten.
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2.) Besonders an die Langschläfer unter euch: geht es euch am Nerv, wegen dem Hund am Wochenende, wo man eigentlich ausschlafen kann, früh aufzustehen, sodass ihr euch richtig ärgert? Oder wenn ihr früher aufstehen müsst, vor der Arbeit, um mit dem Hund rauszugehen? Oder wenn ihr gerade richtig fertig von der Arbeit heim kommt oder frustriert seid und ihr müsst raus, obwohl ihr im Stehen einschlafen könnt?
Ich stehe nicht früh auf. Wenn ich frei habe, dann gehe ich abends später raus und muss deswegen anderntags nicht ganz so früh raus. Ausserdem ist mein Hund Langschläfer und hat selber gar keine Lust rauszugehen.
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3.) Wie sieht es mit euren Nerven im Welpen- und Junghundalter aus? Waren eure Racker sehr anstrengend, was Möbel kaputt machen und Hyperaktivität angeht?
Ich habe meinen erst mit 11 Monaten bekommen und somit war er am Ende der Junghundezeit angelangt. Aber dank meiner Fehler hatte ich einen hperaktiven Hund, dem nichts genug war. Aber seit ich da erkannt und dagegen gearbeitet habe, ist er um einiges ruhiger. Viele Probleme in diese Richtung sind selbstgemacht und ließen sich eigentlich vermeiden.
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4.) Wie sieht es mit euren Urlauben aus? Sagen wir mal, ihr hättet keinen, der auf den Hund aufpassen könnte (sagen wir mal), wie schwer ist es, eine gute Hundepension bzw. andere gute Tiersitter zu finden? Da das ja ganz schön teuer ist, wäre es trotzdem eine gute Möglichkeit für euch, beruhigt in den Urlaub fahren zu können? Und wenn ihr mal Urlaub mit dem Hund macht, wo bzw. was macht ihr dann meistens mit Hund? Ferienhäuser? Hotels, die auch Hunde erlauben? Usw …
Ich mache keinen Urlaub, bzw verbringe meinen zu Hause. Wenn ich allerdings meinen Hund mal "los werden muss", habe ich meine Eltern, die ihn mit Kusshand nehmen.
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1.) Wenn ihr mal traurig seid oder frustriert, spüren das doch eure Hunde und kommen extra an um euch zu trösten oder?
Meiner nicht.
Er denkt sich eher: Oha, Olle ist schlecht druff! Abstand haaaalten!
Er hat mich noch nicht getröstet. Noch nie Tränen weggeleckt oder ähnliches. Aber wenn ich wirklich mal mies drauf bin, verschwinde ich ins Bett und rufe ihn zu mir. Dann schaut er mich unter der Decke manchmal mit einem so treudoofen Gesichtsausdruck an, dass ich irgendwann lachen muss und DANN macht er erst Recht Quatsch. Das er mich nicht leckt, habe ich ihm beigebracht, weil ich auf seinen Speichel allergisch reagiere.
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2.) Wenn ihr euch mal einsam und alleine fühlt, gibt er euch einen Kuschel- und Näheersatz?
Ja!
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3.) Alleine wenn man von der Arbeit heimkommt, und man weiß, dass einer schwanzwedeln und hüpfend auf euch wartet, gibt es euch doch ein großes Glücksgefühl?
Ich muss ehrlich sagen, dass ein Hund der verschlafen von seiner Decke aufschaut ein größeres Glücksgefühl bei mir auslöst, da es mir zeigt, dass er endlich entspannt ist und weiß, dass ich wieder komme.
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4.)Oder alleine wenn ein Hund euch mit seinem süßen Blick und seinen vertrauten Augen ansieht, als ob er dir gerne sagen würde, sie sehr er dich liebt?
Ich bin überzeugt davon, dass Tiere Zuneigung empfinden. Vielleicht nicht in der romantisierten (gibbet das Wort?) Form wie der Mensch, aber man wächst mit der Zeit zusammen. Und es gibt nichts schöneres, als wenn mich Wuff mit mandelförmigen Kuhaugen anschaut, in denen man seine Zufriedenheit spiegeln sieht.
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5.) Oder wenn ihr seht, wieviel Spaß eurer Hund beim Spielen mit anderen Hunden oder beim Gassi gehen mit euch hat? Alleine, dass man mit jemanden kuscheln und knuddeln kann … und vieles mehr …
Ich liebe es meinem Hund beim Spielen zu zusehen. Leider macht er es mit anderen Hunden nur selten (obwohl er jeden Tag dazu die Möglichkeit hat) und meistens immer sehr unerwartet. Ich selber spiele mit meinem Hund draußen Suchspiele, mache "Unterordnung" (mag das Wort nicht) und einige andere Dinge und er ist mit Feuereifer dabei. Bällchen werfen mache ich nicht mehr. Nur zur Belohnung, wenn er schön gesucht oder mitgearbeitet hat.
Was das Kuscheln und Knuddeln angeht: Mein Hund ist sehr anhänglich, braucht körperlichen Kontakt. ABER er ist kein Kuschelhund. Festhalten und drücken mag er nicht. Also wie man es hier gern mal im Forum sieht, wie Foris auf dem Boden liegen und ihren Hund abdrücken geht mit meinem nicht. Allerdings liebt er, wie gesagt, das Kontaktliegen und wenn er unter der Bettdecke erstickt, das ist ihm egal. Hauptsache so nah und eng an mir dran, wie es eben geht.
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All diese Dinge - erfährt ihr das auch mit eurem Hund? Auch wenn es einige Nachteile gibt, ist es aber nicht so, dass die guten, schönen Situationen mit eurem Hund alles wieder gut macht und ihr ihn nie wieder missen wollt??
Ich bin jemand, der seine Viecher abgöttisch liebt und für sie alles tun würde! Egal ob meinen Hund, oder meine Kater. Einmal hier werden sie bis an ihr hoffentlich weit entferntes Lebensende bei mir bleiben und nach meinen Mitteln bestmöglichst versorgt. Es gibt nur wenige Situationen, als Worst Case Situationen, die mich dazu veranlassen würde, meine Tiere abzugeben. Wir stehen gute und schlechte Zeiten (in meinen schlechten Zeiten habe ich mich wochenlang nur von Nudeln ernährt damit meine Kater vernünftiges Essen bekamen. Da gab es Hund noch nicht) gemeinsam durch.
Mein Hund zieht mich nach draußen in die Natur, hat mich mein altes Hobyy die Fotografie wieder aufnehmen lassen. Ich habe in der Zeit so viele nette und auch unmögliche Menschen kennen gelernt. Mit einem Teil davon gehe ich nächste Woche zum Weihnachtsessen. Wir treffen uns beinahe jeden Tag. Da habe ich Leute, die schon jahrzehnte lang Hunde halten, die Hundeschulen besucht haben, Schwestern haben, die Hundeschule führen und die mir jederzeit Tipps geben, wenn ein Problem auftauchen sollte. Ausserdem lassen sie meinen Hund so sein wie er ist und mich auch. Es ist toll.
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Wie oft pro Tag/Woche/Monat/Jahr habt ihr diese negativen Gefühle bzw. diese positiven Gefühle bei eurem Hund?
Wie Eingangs schon mal erwähnt habe ich anfangs einiges falsch gemacht mit meinem Hund. Ich habe ihn mir zu einem hyperaktiven Kontrollfreak heran erzogen, was das Zusammenleben fast unmöglich machte. Dieser Hund war schrecklich und ich am Rande des Wahnsinns. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Trotz intensiven Alleinebleiben Training zerstörte er mir alles, machte mir in die Bude. Er ließ mich nie in Ruhe, forderte und forderte und forderte. Als ich ihn dann schließlich bei meinen Eltern abgab um mal Luft zu holen... Ich überdachte alles noch einmal, las, informierte mich und nach 3 Monaten Auszeit holte ich den Hund wieder. Konsequentes Nichtbeachten von Anfragen und Fehlverhalten, sowie Zwangsruhe auf seinem Platz, vermehrte Kopfarbeit, keine sinnlosen Ballspiele und ähnliches mehr brachte uns auf unser aktuelles Level. Es ist erträglich. Er fordert nicht mehr ununterbrochen, macht nichts mehr kaputt, macht nicht mehr in die Wohnung. Er ist jetzt ein sogenannter "Anfängerhund". Das beste ist: Mein unwirrsches Verhalten, in der schlimmsten Zeit (bin dann öfter mal laut geworden und war dann auch nicht gerade die Sanftheit in Person. Ich habe ihn nie geschlagen oder ähnliches (da er offenbar eh schon eine entsprechende Vergangenheit hatte) sondern ich war etwas ruppiger an der Leine etc) hat er mir komplett verziehen. Seine Freude an dem Tag als ich ihn wieder von meinen Eltern abgeholt habe, hat mir damals die Sprache verschlagen. Er ist beinahe ausgeflippt und hat mich dann (genauso wie bei seiner Vermehrerin) nicht mehr aus den Augen gelassen und auf meinen Füßen gesessen, damit ich ihn auch bloß nicht vergesse.
Alles in allem: Ein Hund stellt dein Leben auf den Kopf, macht verdammt viel Arbeit. Aber er gibt einem auch so viel wieder, dass alle Unanehmlichkeiten Peanuts sind.