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Du bestrafst also Deinen Hund für den Aufmerksamskeitsfehler, den Du gemacht hast...
Ich bestrafe nicht, ich hole ihn in die Aufmerksamkeit zurück.
Denn ich kann nicht unbedingt jede Ratte in der Dämmerung sehen, die hier unter den Autos vorlugt. Mein Hund reagiert, wenn ich sage "sitz" und er sitzt nur das er mich dann nicht anschaut, was ich als nächtest von ihm möchte, sondern es interessanter ist, die Ratte zu beobachten. Zuppelt es an der Leine, dann erinnert er sich dann wieder, das ich auch noch da bin. Ich könnte natürlich auch einfach weiter gehen und ihr erst mal hinter mir herzerren.
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Ja, das wird hier im Forum gerne empfohlen. Und bei vielen Hunden funktioniert das. Und wenn Du die Leinenzieherthreads liest, wirst Du festgestellt haben, dass es mindestens genausoviele Hunde gibt, bei denen es nicht funktioniert, weil die sich eben nicht von alleine "enthängen" können - und das liegt am Opositionsreflex. Der ist ein physikalisches Gesetz - wie die Schwerkraft...
Ich glaube nicht, dass es die Trainingsmethode von Animal Learn beinhaltet, dass die Hunde ungeschützt in ein Halsband rennen - denn soweit ich weiß, empfehlen sie 1. das Tragen eines Geschirrs. 2. kann man es auch anders machen.
Wenn man aufmerksam genug ist, spricht man den Hund an, BEVOR der Opositionsreflex ausgelöst ist, orientiert ihn zu sich um, benutzt ein "langsam"- oder ein "Warte"-Signal und es kommt erst gar nicht zum ziehen.
Das allerdings erfordert vorausschauendes Training - nämlich, dass man sich vorher überlegt, welche Signale man denn wohl irgendwann mal brauchen wird und diese trainiert. UND es erfordert Aamerksames Gehen mit dem Hund, damit man die Signale dann auch gibt, wenn der Hund mal "vergißt", dass die Leine gleich zuende sein wird.
Der Ruck "wäre" nicht gefährlich - er IST gefährlich. Er ist sogar für DEIN Gelcihgewicht, für DEINE Schultern und für DEINEN RÜcken gefährlich!
Ich habe nichts von Halsband gesagt, sondern ich sagte in die Leine laufe. In die Leine laufen kann man auch mit einem Geschirr.
Meiner Erfahrung nach ist es auch so, das jeder Hund sich irgendwann umdreht und nicht mehr in der Leine steht, wenn es nicht mehr weitergeht, es bedarf nur sehr viel Geduld. Selbst mein Sitter, der schon mal so im Geschirr steht das er senkrecht in der Luft im Geschirr hängt, kommt zurück, wenn er nicht mehr weiter kann und schaut mich konzentriert.
"Langsam" und "Warte" muss auch erst mal konditioniert werden, denn solange das nicht der Fall ist, kann man noch so toll vorausschauen, wenn der Hund es nicht kennt, wird er darauf nicht reagieren. Genauso wie er erst einmal nicht darauf reagieren wird, wenn er weiß, wo es hingeht und was ihn erwarten - ganz besonders wenn er weiß, das es gleich Spaß pur gibt.
Mach dir mal keine Sorgen um meine Gesundheit, die ist genauso wenig gefährdet, wie die der mir anvertrauten Hunde.
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Du kannst ein Rucken solange Zuppeln nennen, wie Du möchtest, es ändert nichts an der Tatsache, dass es eines ist. Und warum Rucken in den diversen Stärken in der Hundeerziehung und besondrest in der Gegenkonditionierung nichts zu suchen haben wurde hier bereits genauestens erläutert.
Der Ruck ist ein für den Hund unangenehmer Reiz, der mit dem eh schon unangenehmen Reiz "anderer Hund", "fremder Mensch", "rotes Gummiboot" reinverknüpft wird. Rein rechnerische ergibt minus plus minus mehr Minus... so ist das eben. Mit Rucken arbeitest Du dich tiefer in dem Sumpf, und nicht dauraus hinaus!
Sicher?
Also sehe ich bei meinen Hunden - weder bei meinem eigenen noch bei dem Sitter - nicht, dort sehe ich das ganze Gegenteil, nämlich das sie richtig verknüpfen und keinerlei Fehlverknüpfungen aufweisen.
Weil, z.B., an der Leine Hunde anbellen ist doof - da fällt nichts ab, außer das ich ignoriert werde, wenn ich aber sofort das mache, was mir gesagt wird, dann gibt es ein Lob - entweder ein aufmunterndes Wort, ein kraulen, ein Lecker oder sogar ein Spielie - und das ist ganz toll.
Also negatives ignorieren und positives bestätigen.
Wie du so schön sagtest, wir sind genauso unperfekt wie unser Hunde oder genauso perfekt wie unsere Hunde. Wenn zum Beispiel bei der partiellen Leinenagression ein Hund kommt, mit dem der Hund sonst keine Probleme hat, aber an diesem Tag nicht kann, kann ich nicht im Vorfeld reagieren, sondern nur noch in der Situation.
Genauso bei einem Jagdtrieb, wenn zum Beispiel mit einem mal zwei Meter vor mir eine Ratte oder ein Eichhörnchen unter einem Auto vorschießt und auf der anderen Seite ins Gebüsch läuft, kann ich die Situation auch nicht mehr abwenden und nur reagieren.
Das der Hund in beiden Situationen schneller in das Ende der Leine kommt, als das man als Hundführer reagieren kann ist unausweichlich. Also habe ich die Möglichkeit zu warten, bis der Hund merkt es geht nicht weiter und wieder reagiert oder ich müsste entsprechend den Hund an der Leine zurückziehen und ihm dabei mehr "Gewalt" antun, damit ich ihn einfange, das er wieder auf mich reagiert und das würde eine aktive Strafe bedeuten.
Wie gesagt, ich bin mit dieser Methode immer sehr schnell ans Ziel gekommen.
Bei einem unsicheren Hund, der auf Hunde generell reagiert, würde ich von Anfang an zur Seite gehen, noch bevor seine Hirnschranke fällt, via UO das Platz fordern und dann über Spielzeug oder Leckerchen die Ruhe belohnen und dafür sorge Tragen, das der Hund nicht aus dem Platz aufsteht und vorgehen kann. Dann würde ich langsam diesen Individualabstand abbauen. Parallel dazu würde ich mir Helfer suchen, die dann ihre Hund sitzen oder liegen lassen und dann im entsprechenden Individualabstand an denen immer wieder vorbeilaufen und jede Kontaktaufnahme zu mir bestätigen und dann langsam ebenso den Individualabstand verringern und langsam die Helfer in Bewegung setzen lassen - ebenfalls im Individualabstand. Aber auch da kann es immer mal wieder vorkommen, das der Hund dann schon mal an sein Ende der Leine kommt oder zu aufmerksam beobachtet, das man aber den mal kurz zuppelt um den Blickkontakt wieder herzustellen.