Hallo Kim,
Da Du ja aus Deinen Fehlern auf eine Art und Weise lernen musstest, die ich keinem Hundehalter wünsche und damit schon genug gebeutelt und offenbar auch einsichtig bist, spare ich mir mal meine Kommentare zum Thema "Welpen wollen, damit ein Stück vom geliebten Hund bleibt"...
Ich hoffe, Du machst so etwas nie nie nie wieder und warnst auch andere davor, sofern Du von ähnlichen Vorhaben hören solltest.
Zum Thema OP:
Da Rabauke ja OCD und nicht ED hatte, wurde er aus verschiedenen medizinischen Gründen nicht endoskopisch operiert, sondern "herkömmlich" mit zwei ca. 8cm langen Schnitten.
Seine Operation hat 3 Stunden gedauert, wir konnten ihn danach direkt wieder mitnehmen.
Wie lange eine Endoskopie in Eurem Fall dauert, darüber wird Euch der Operateur Auskunft geben.
Ich denke aber, dass Ihr bei der endoskopischen Methode bessere Chancen haben werdet, was z.B. Entzündungen im Wundbereich angeht, da dieser ja nicht so besonders groß ist. Das wären dann tatsächlich nur 3 kleine Löcher, die auch schnell wieder verheilen.
Es kann vorkommen, dass der Hund in den ersten Tagen nach der OP Fieber bekommt oder sich erbricht (wegen der Nachwirkungen der Nakose). Du solltest ihm daher in den ersten Tagen nur winzige Portiönchen zu Fressen geben und möglichst Schonkost. Wir haben gekochte Kartoffeln mit einem Klecks Quark gegeben, das hat er sehr gut vertragen. Auch solltest Du darauf achten, dass er genügend trinkt, jedoch auch immer nur ganz kleine Mengen auf einmal.
Dein Arzt wird Dir sicherlich Tabletten mitgeben (wir hatten zwei verschiedene: Canidyl gegen die Schmerzen und Amax zur Wundbehandlung), aber falls er sich erbrechen sollte, würde ich unbedingt nochmal zum Arzt gehen, da die Nichteinnahme dieser Präparate schnell zu Fieber oder Entzündungen führen kann.
Zur Stärkung des Gelenkwachstums bekommt er zusätzlich noch Canosan, das ist so ein Aufbaupräparat.
Wir mussten Rabauke die ersten zehn Tage EXTREM schonen, was bedeutete, dass er am besten den ganzen Tag auf seiner Decke gelegen hat und nur kurz aufstehen durfte, um sich zu lösen.
Wir haben die ersten Tage daraufhin regelrecht im Garten "campiert", um ihm die Laufwege so kurz wie möglich zu halten.
In dieser Zeit hat er sein Futter ausschließlich im Kong bekommen, damit er etwas zu tun hat und als Beschäftigung haben wir ihm das Hütchenspielen beigebracht. Auch sehr empfehlenswert ist das Buch "Spaß mit Hund" (wahlweise http://www.spass-mit-hund.de), darin sind eine Menge Spiele und Aufgaben beschrieben, die der Hund im Liegen machen kann. (Laschen aus einer Pringles-Box ziehen, Kästchen öffnen, Pakete auspacken, Drehflasche etc. etc.)
Nach den ersten 10 Tagen durften wir langsam wieder anfangen mit kleineren Suchspielchen im Garten AN DER LEINE und haben die Bewegung täglich minimal gesteigert.
Rabauke hat noch bis Ende September Leinennpflicht, inzwischen dürfen wir aber schon kurze Spaziergänge machen - so Pi mal Daumen - einmal um den Block.
Springen, rennen, toben etc. sind nach wie vor strikt verboten, was mit einem temperamentvollen Schweizerlein wirklich eine harte Nuss ist...vor allem, wenn der kleine Patient sich schon sooooo viel besser fühlt!
Wir haben übrigens für Rabauke noch eine kleine Gehhilfe selbst gemacht, nachdem das extra bestellte Hilfsgeschirr 8 Wochen Lieferzeit hatte: Wir haben zwei Löcher in ein großes Handtuch geschnitten, die Ränder vernäht und die beiden Handtuchenden mit einer dicken Kordel zusammengebunden. So konnten wir seine Vorderpfoten durch die Löcher stecken und ihn an der Kordel vorne, über den Schultern, etwas hochziehen, um ihm das Laufen in den ersten Tagen zu erleichtern.
Und zum Schluß noch eine gute Nachricht: Sowohl mein Haus-Tierarzt als auch der Chirurg haben mir versichert, dass nach einer OP die Dysplasie nicht wiederkommen kann.
Die Dysplasie (egal an welcher Stelle) ergibt sich meist daraus, dass der obere Teil des Gelenkknochens durch die Gelschicht in den Gelenken "überernährt" wird, sich verhärtet und ablöst. Dieser Teil wird bei der OP entfernt und in den Knochen werden Bohrungen gemacht, damit er wieder "richtig" rund verwachsen kann. Da ein Hund nach dem vollendeten 6. Monat nicht mehr so starke Wachstumsschübe hat und sich die Zusammensetzung dieser Gelenkschmiere ändert, besteht auch nicht die Gefahr, dass so etwas an der selben Stelle noch einmal auftritt.
Allerdings würde ich - falls Ihr das nicht schon gemacht habt - nach Absprache mit Deinem Tierarzt den Hund nochmal in Narkose legen und ALLE Gelenke fein durchröntgen lassen. Nicht, dass da noch mehr böse Überraschungen lauern...
So, mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Solltest Du noch weitere Fragen haben, oder ich etwas schlecht erklärt haben, dann nur her damit.
Liebe Grüße und gute Besserung,
Sub.
EDIT: PS - nach dem Zahnwechsel (4. Monat) ist Dein Kleiner kein Welpe mehr, sondern ein Junghund! 