Wir hatten eine ähnliche Konstellation. Mein 15 Jahre alter Hund hatte eine Kehlkopflähmung und einen Lungentumor. Ein Flügel war noch gut belüftet und in gutem Zustand, sodass von der Onkologiel/Chirurgie durchaus noch eine OP (Flügelresektion) in Aussicht gestellt wurde. Er hatte zusätzlich eine Lungenentzündung (wahrscheinlich Futterbrocken durch Kehlkopflähmung), die dazu führte, dass er mehr hüstelte, Atemprobleme bekam und an einem Morgen blutigen Schleim hustete. Das war dann der Punkt, wo wir uns für die Einschläferung entschieden haben. Er sollte keinen weiteren Tag Atemnot haben. Ich habe zwischendurch ein paarmal überlegt, ob das die richtige Entscheidung war, denn in der Patho war der Tumor gut abgrenzbar etc.
Aber ganz nüchtern gesehen wäre das alles schwierig gewesen, erst die Lungenentzündung zu stabilisieren und dann solch eine schwere OP für einen sehr alten Hund mit demzufolge nicht mehr optimaler Wundheilung. Es wird ja immerhin der Brustkorb eröffnet bei so einer OP. Ich denke, es war richtig so, Gewissheit wird es leider nie geben.
Er ist bis zum vorletzten Tag munter durch die Gegend gehüpft. Das war aber kein Anhaltspunkt, denn alle ansonsten vorhandene Fitness hat nicht die Atemnot aufgewogen.
Es war übrigens exakt das gleiche Bild wie bei euch. In Bewegung hat man eigentlich nichts gemerkt, im Gegenteil, da war er auch atemtechnisch gut drauf. Aber im Ruhephasen und vor allen Dingen abends...da hatte er Probleme.
Ich verstehe absolut diesen Konflikt, wenn der Hund ansonsten noch sehr fit ist. Ich war zwei Tage vor dem Einschläfern eine 8 km Runde durch unsere alte Gassihood unterwegs und er ist da fröhlich rumgallopiert.
Was mir ehrlich gesagt geholfen hat...war das friedliche Einschlafen. Das ging alles ohne Stress in meinen Armen von statten und hat mir kurz das Gefühl vermittelt, dass es nicht die falsche Entscheidung war.