Wow - jetzt auch noch den Münchhausen by proxy in diesem Kontext anzubringen ist schon krass. Und völlig unpassend.
Ich antworte mal fast ganz direkt mit einem Vergleich:
Jeder vernünftig denkende Erwachsene weiß schon lange, dass unser aktuelles Konsumverhalten dazu führt, dass unmittelbar und zukünftig Leid erzeugt wird. Das nicht weniger schlimm ist als das eines kurzschnäuzigen und glubschäugigen Hunds. Es ist auch jedem klar, dass alle drastisch was ändern müssen. Bei weitem mehr, als derzeit der Fall ist. Nehme ich mich selbst nicht aus.
Ich habe vor allem deshalb mein Leben lang auf ein eigenes Auto und den damit einhergehenden Komfort verzichtet. Für dringende Fahrten hab ich meinen Mann und sein Auto, aber auch das vermeide ich weitgehend.
Melde mich hier an und lese, dass andere Menschen völlig ohne ihr Handeln zu hinterfragen 200 + Euro Benzinkosten monatlich fürs Hobby Hund verfahren.
Darf das mein Wertesystem treffen? Aber hallo! Darf ich mich fragen, wie um alles in der Welt man so handeln kann? Aber sicher. Wobei es sicher effektiver wäre, wenn ich mich in meinem eigenen Handeln an den Stellen hinterfrage, an denen ich was verbessern kann. Weil vom Schimpfen auf andere wenig besser wird.
Aber ich wäre mal sehr gespannt auf die Reaktionen, würde ich hier laut überlegen oder als Frage in den Raum stellen, ob Menschen, die so etwas tun, behandlungsbedürftig psychisch gestört wären.
Das Ausblenden oder Verdrängen unbequemer Fakten - und ja, auch von manifestem Leid - um den eigenen Wunsch erfüllen oder den eigenen Vorteil genießen zu können, ist eine genuin menschliche Fähigkeit. Wollte man hier über ein Übel in der menschlichen psychischen Verfasstheit sinnieren, dann träfe das in unserer Gesellschaft alle.