Beiträge von dragonwog

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    LG

    Ja, irgendwie hast du schon was falsch verstanden.
    Weil der Hund sich über solche Sanktionen kaputtlacht, muss man zwangsläufig die Strategie ändern und mit positiver Verstärkung über motivationsgerechte Belohnungen (also keine stumpfe Leckerchengabe) arbeiten.
    Und gerade der Clicker eignet sich in Situationen, in denen der Stresshormonspiegel sehr hoch ist, da er direkt in die entscheidende Schaltstelle zwischen der Menschen- und Hundewelt, dem Mandelkern, trifft.

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    Sorry, alles bullshit :D
    Du vermischt da Dinge. Im allgemeinen sind Terrier körperlich eher schmerzunempfindlich aber deshalb zu meinen man müsste bei der Erziehung entsprechend härter durchgreifen ist Unsinn. Deine Argumentation ist in Jägerkreisen noch häufig anzutreffen und da soll Unwissenheit mit Harte übertüncht werden. Aber selbst dort findet ein Umdenken statt.

    Ich bin der Meinung, dass wegen der extrem körperlichen Härte und der hohen Jagdmotivation man zu diesen Hunden mit einem sehr gut aufgebauten Training über positive Bestärkung viel eher etwas erreichen kann, als durch diverse Sanktionen (positive Strafen), weil diese, um eine effektive Verhaltensänderung ohne sehr gutes Vortraining zu bewirken, dermaßen hart ausfallen müssten, dass man den Terrier im Prinzip töten würde...

    Jetzt musst du mir als quasi Hardcorewattebäuschler bitte noch erklären, wo ich eine "brutale Erziehung" für Terrier notwendig gehalten habe :???: ?

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    Die sollen genau nicht blindlings hinlangen, sondern aufpassen, was sie tun. Und wenn du dann noch einen Hund aus einer sensiblen Linie nimmst, bleibt der auch bei großer Passion durchaus lenkbar. Ein enger Verwandter meiner Hündin stöbert zum Beispiel für einen Falkner, und da ist einiges an Kooperation gefragt!

    Eben, es liegt an der Kooperationsbereitschaft mit dem Besitzer und am gemäßigten Jagdtrieb (wie beispielsweise bei den meisten Vorstehhunden..gemäßigter Trieb in Kombination mit hoher Kooperationsbereitschaft) und nicht an deinen Kettenwürfen.

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    Aber mit nichts, wovor die Angst haben, sondern mit ihrem Spielzeug. Es geht nicht darum, dass der Hund vor dem Ding, das fliegt Angst hat (darum nehme ich auch nie eine Wurfkette oder sowas), sondern es geht um den Schreckmoment, das Irritieren, den taktilen Reiz - als Konsequenz auf das ignorierte "Nein" - und das gilt für alle Situationen. Das ist nicht für Tabus geeignet, sondern nur für ein sehr gutes "Lass es und fahr runter

    Also ist der Schlauch ein taktiles Signal und keine Strafe (dann sollte es wiederum aber nicht erschrecken), was sehr sinnvoll ist, da je nach Reizlage ein Störfilter im Hundegehirn arbeitet, der akustische Signale ausblendet und von dem taktilen Reiz durchbrochen wird, wodurch der Hund wieder ansprechbar gemacht wird.

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    Nöö, sorry, aber das ist ja mal quatch.
    Wenn ich schnell genug und den Hund im Ansatz erwische und der Hund die Situation entsprechend verknüpft, kann ich dem Hund nach einem Mal langfristig das durchstarten madig machen.
    Das Problem ist nur wenn man zu langsam ist, den u. Umständen lernt der Hund nur noch schneller zu reagieren, also noch schneller durchzustarten.

    Natürlich, wenn du das so sagst...
    Diese Hunde wurden auf extreme Härte selektiert, schon mal durchgeknallte Terrier auf der Drückjagd oder Baujagd gesehen? Die werden mehrere Male schwer geschlagen und machen trotzdem weiter, bei der Baujagd verlieren sie das ein oder andere Ohr, werden schwer verletzt, nur um sich bei der nächsten Gelegenheit mit Freude ins Getümmel zu werfen.

    Jeder, der mit wirklichen Jagdhunden zu tun hat, weiß, dass diese Wurfgeschichten mit schnellem und dauerhaftem Erfolg nur bei extrem sensiblen oder Hunden mit schwach ausgeprägtem Jagdtrieb funktioniert.

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    Das ist jetzt Monate her, und die sehr jagdtriebige junge Hündin geht seit Tag 1 frei in einem wildreichen Gebiet. Natürlich muß ich mich jederzeit sehr auf sie konzentrieren und den Kontakt halten, aber abgehauen ist sie noch nicht ein einziges Mal.

    Nunja, wenn das mit einigen Ketttenwürfen erledigt ist, dann hast du keinen extrem triebigen Hund/Terrier. Sorry.
    So ein richtiger Terrier lacht sich über Wurfketten, und wenn sie auf den Hund drauffliegen, kaputt :hust:, die jagen auch weiter wenn ihnen das halbe Gesicht fehlt.

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    Dinge werfen... hmmm, da bin ich im Zwiespalt, denn Hundi lernt m.E.n. nichts daraus ( außer vielleicht, dass Frauchen weit werfen kann) und somit bin ich mir alles nur nicht sicher, ob Hundi jetzt verstanden hat, dass er da nicht buddeln soll oder er meidet.

    Naja, bei Sandras Hund hat das einmalige Werfen funktioniert, weil es sich um einen extrem sensiblen Hund handelt.
    Auf andere Hunde müsste man halt regelmäßig Kanthölzer werfen oder ganze Riesenklötzer.
    Natürlich meiden Hunde nach Wurfgeschichten. Die Situation wird emotional als negativ bewertet und je nach Hundetyp hat das verschiedene Auswirkungen, wie beispielsweise das Meiden der entsprechenden Handlung generell, das Meiden der Handlung an genau diesem spezifischen Ort, Meiden des Werfers, Meiden der ganzen Umwelt (vor allem bei brackentypischen Hunden), überhaupt kein Effekt, Felhverknüpfungen mit der Umwelt (es werden dann ganz andere Dinge gemieden, als das "Buddeln")....
    Man spielt halt Lotto mit der Hundeseele.

    Vor einer Weile ist eine ganze Mülltonne auf meinen Hund gefallen und ihn hats nicht sonderlich gestört, möchte nicht wissen, welche Wurfgeschosse er zur effektiven Strafe benötigen würde.

    VG, Anna

    Ich setze "Grenzen" in folgenden Situationen: Tabuzonen (bestimmte Räume) und wenn der Hund beispielsweise im Restaurant oder irgendwo auf der Decke geparkt wird und wenn er mein Essen fressen möchte.

    Aus Tabuzonen wird mit drohender Körpersprache rausgescheucht, wenn er von der Decke aufstehen will, dann wird er gebodyblockt und wenn er mein Essen fressen möchte brauch ich nur "böse" (starr) zu schauen und er verzieht sich, wahlweise wird er dann auch auf der Decke geparkt, je nach Umgebung..

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    :klugscheisser: Passend zu diesem Thread freundlicher Weise gerade erschienen: "Hunde brauchen klare Grenzen - Gesetze einer Freundschaft" von M. Grewe und I. Meyer. Ich hab gerade erst mit dem Lesen angefangen, finde es aber bisher prima. ;D

    Ohjee, ich finde dieses Buch furchtbar. Polemisch geschrieben, absolut falsche Fakten und es wird sich über Methoden lustig gemacht, die der gute Mann leider nicht mal im Ansatz verstanden hat.
    Zum Glück ist es nicht im Michael Winterhoff Design wie vorerst geplant, erschienen, das hätte dann noch den Vogel abgeschossen!

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    Aber ich glaub nich das es mit "leichführigkeit" des Hundes zu tun hat, ob es ohne geht oder nicht, sondern hauptsächlich am Hundeführer.

    Es hat fundamental etwas mit der Führigkeit zu tun, und das kann man neurophysiologisch begründen. "Führige" Hunde arbeiten primär mit dem Vorderhirn (welches denkt, plant und handelt). Im Vorderhirnmodus arbeitet der Hund zusammen mit dem Hundeführer, da er dessen Signale bewusst wahrnimmt und umsetzen kann. Im Hinterhirnmodus (Jagen, Fortpflanzung etc...) ist er im wahrsten Sinne des Wortes nicht fähig, beispielsweise akustische Signale wahrzunehmen, solange diese akustischen Signale nicht eine existentielle Bedrohung ankündigen.
    Und was ist so ein ordentliches Gertendown? Genau, eine für den Hund als lebensbedrohlich gewertete Situation.