Beiträge von dragonwog

    Das freut mich, ich dachte mir, dass Pia die Mitte trifft, die du dir erhofftest.


    Wünsche viel Erfolg beim Training! :gut:


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    Arbeitet Pia mit konditionierter Entspannung und Markersignalen?


    Ja, natürlich macht sie das ;)

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    Danke für deinen Bericht.
    Das heißt, du sollst generell alles (richtige) clickern, sonst nix ? Gabs keine sonstigen Verhaltenregeln, Trainingstipps, Änderungen, ... ??


    Auch das "Falsche" wird geclickt, negative Emotionen kann man nicht durch etwas Gutes schlechter machen ;)

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    Wichtiger - wenn ichs ergänzen darf - finde ich die Frage:


    Was glaubt ihr, erreicht ihr damit ?


    Um ein gewünschtes Verhalten zu etablieren, muss dieses verstärkt werden. Natürlich mit Verstärkern :D . Ein Verstärker ist etwas, was der momentanen Motivation eines Hundes entspricht, also etwas, was der Hund unbedingt haben will und nicht zur freien Verfügung steht.
    Wenn der Hund nun satt ist und regelmäßig sein Futter einfach im Napf vorfindet, stellt Futter in der Erziehung für viele Hundetypen keine Verstärkung sonden nur eine Belohnung, wenn nicht gar eine Belästigung dar.


    Was ich damit erreichen will? Das Erlernen und Festigen von erwünschtem Verhalten (mit und ohne Signal)

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    Wisst ihr, was mich irritiert?
    Gerade die Besitzer von Rassen, die zuchtedingt erheblich "kindlicher" bleiben als andere, schreiben immer, dass ihre Hunde trotz Kastra völlig normal und sooo erwachsen geworden sind.
    Wie kommt das?
    Die Rassen würde ich auch in intakt bis auf wenige Ausnahmeexemplare als sehr unreif beschreiben. :hust:


    LG
    das Schnauzermädel


    Ich habe gelernt, dass zwar für einige körperliche Merkmale diverse hormonelle Veränderungen während der Pubertät relevant sind, für die geistige Entwicklung sind diese jedoch nicht von Bedeutung.


    Die Veränderungen auf geistiger Ebene wird durch Neurotransmitter und neurophysiologische Veränderungen bestimmt. Hormone haben also keinen Einfluss auf die Entwicklung der geistigen Reife und der Persönlichkeit (allerdings hat das Testosteron Relevanz in puncto Stress und Erregungsniveau).


    Allerdings fluppen bei einigen Hunden nach der Kastration die Schilddrüsenwerte in den Keller, was einen ängstlichen, überdrehten oder übersteigert aggressiven Hund zur Folge haben kann.

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    Max war danach mal wieder total eingeschüchtert und dann krieg ich natürlich ne Kriese, denn ich habe Big ja nicht dazugeholt, damit er Max schreddert... aber gut .. das war halt der blöde Kauartikel.


    Vielleicht empfiehlt es sich, deeskalierendes Verhalten an Ressourcen zu üben und belohnen. Solche kleinen Ressourcenkonflikte schaukeln sich irgendwie in Mehrhundhaushalten relativ schnell hoch, bis es richtig knallt.
    Und auch, wenn man alle möglichen Kauartikel aus dem Weg schafft, reicht manchmal ein "Kotzhaufen" um solche Situationen auszulösen.

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    Dann sag dochmal wann man positiv verstärkt. Einfach einen Satz einwerfen ohne Beispiel sagt nix aus. Schöngefüttert habe ich nie. Ich habe durchaus positiv verstärkt und nach kurzzeitiger Besserung, wurde alles weider wie vorher und noch ne Schippe obendrauf ... also eher eine weitere Verschlimmerung.


    Positiv verstärkt wird dann, wenn die Belohnung ein momentanes Bedürfnis befriedigt und der momentanen Motivation entspricht.
    Ansonsten belohnt man nur. Belohnung führt nicht zu einer Verhaltensänderung...


    Verstärkung kann folgendes sein: Distanzvergrößerung zum anderen Hund, Distanzverringerung zum anderen Hund, Bewegung, Pöbeln für die Testosteronexemplare....

    Ich glaube, die vielen "Misserfolge" bei Leinenaggression entstehen dadurch, dass eben nicht positiv verstärkt wird.


    Viele Hunde empfinden Leckerchen bei Hundebegegnungen höchst aversiv...kein Wunder, dass sich dann nichts bessert und das "Schönfüttern" nicht funktioniert. Das liegt aber nicht daran, dass positive Verstärkung nicht funktioniert und Leckerchen grundsätzlich doof sind.

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    Belohnende Wirkung kann das nur haben, wenn der Hund erstmal in der Lage ist zu entspannen. Also muss zunächst mal jede Tendenz in Richtung Entspannung extra verstärken.
    Mal abgesehen davon, dass die Entspannung in so einem Moment aus meiner Sicht als Belohnung nicht ausreichend ist.
    Das wäre etwa so, als wenn ich sage: "Der Würger würgt ja nicht wenn der Hund nicht zieht!" und daraus ableite, dass es eh eine Belohnung fürs nichtziehen ist, nicht gewürgt zu werden... und sowas wird zwar gemacht, ich persönlich lehne es aber ab!


    Jetzt sind wir gleichweit, oder? :D


    Genauso sehe ich das auch =)

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    dragonwog, ich verstehe worauf du hinaus willst ABER du musst den Hund ja irgendwie ansprechbar bekommen.
    Solange keine Ansprechbarkeit da ist, kann ich dem Hund nicht helfen, ich kann nichts beibringen und es wird nichts gelernt.
    Also eine so hohe Erregung wie ich sie mir jetzt vorstelle jedenfalls.


    Der Abbruch muss ja nicht zwangsläufig in irgendeiner Weise negativ verknüpft sein bzw. das Abbruchsignal. Ansonsten wäre jeder Rückruf, der nunmal in seiner Eigenschaft jegliche andere Handlung abbricht (oder das zumindest sollte) ebenso wie jedes andere Kommando auch so zu bewerten, nicht?


    Ich hatte Rike so verstanden, dass es in dem Moment ausschließlich um die Ansprechbarkeit geht, und dafür nutzt sie dieses "Abbruch- oder Aufmerksamkeitssignal". Sobald die Ansprechbarkeit wiederhergestellt ist folgt der nächste Schritt.


    Eben, wenn der Abbruch, beispielsweise wie bei einem Rückorientierungssignal oder Entspannungsignal nicht aversiv aufgebaut wurde, kommt es auch nicht zu den entsprechenden Auswirkungen.
    Aber wenn man etwas in Richtung Hund wirft bzw. eine aversive Einwirkung vorwarnt, ist das aversiv (wenn auch minimal).


    Achso: Ich bin NICHT grundsätzlich dagegen, nur sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Hund eben ungestresst aussieht, obwohl er es ist ;)