Beiträge von Missy2023

    Wieso darf ein guter Züchter nix verdienen an seiner Arbeit?

    Bei kostendeckend meinte ich schon inkl. eines gewissen Arbeitsaufwands. Aber es sollte schon realistisch bleiben.
    Letztendlich darf von mir aus auch jeder Züchter soviel extra Gewinn drauf schlagen wie er gerne möchte. Und natürlich kann er auch jedes unternehmerische Risiko auf die Kunden umrechnen. Ich muss ja dort wo es mir zu teuer erscheint keinen Welpen kaufen.

    Wie definierst du denn realistisch? Mindestlohn? Dein Stundenlohn? Mein Stundenlohn? :winking_face:

    Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich mich 3 Monate unbezahlt freistellen lasse (Welpenaufzucht hat halt absolut nichts mit Urlaub und Erholung zutun) müsste ich ja allein dafür bereits meinen Bruttolohn für drei Monate aufschlagen und habe immer noch keinen Cent Gewinn gemacht :thinking_face:

    Was ist eigentlich so logisch daran das "Arbeits-& Gebrauchshunde " billiger sind ? Also abgesehen davon daß die Mentalität da gewisse Auswüchse nicht ( ünerall ) zulässt.

    Ob ich das Wort "logisch" in diesem Zusammenhang verwenden möchte lassen wir bitte einmal offen. Ist es nicht. Im Reitsport ist das denken da ganz anders. Ein erfolgreich ausgebildetes Sportpferd "produziert" deutlich teureren Nachwuchs. :rolling_on_the_floor_laughing: Keine Ahnung wieso das bei Hundehaltern anders ist.

    Du bist, wenn ich das richtig lese, da ja tiefer in der Materie. Würdest du sagen, dass im die Sozialisierung eines Sporthundes genauso ein Bamborium gemacht wird, wie bei den Begleithunden? Auch so Dinge wie an die Hauskatze gewöhnen, weil es die HH für später brauchen? Oder ist es da eher so, dass die künftigen Halter genug Know-How haben, dass sie das a) selbst erledigen können und b) andere Anforderungen (andere bitte völlig wertfrei und neutral lesen) an ihre späteren Begleiter stellen?

    Idealerweise gibt man den treuen Begleiter ja heutzutage erst mit 12 Wochen ab.

    Von welchen Rassen sprichst du da?

    Grundsätzlich alles was man unter klassischem Begleithund versteht.

    Mag auch ein Glaubenssatz in meinem Umfeld geworden sein. Aber der Trend geht dahin, dass die Züchter, die Welpen bereits mit 8 Wochen abgeben, bereits die ersten Punkte in Bereich "seriös" verlieren. Der Glaubenssatz das Welpen mit 8 Wochen zu jung sind, wird immer verbreiteter. Auch da wieder so ein klassisches Phänomen. Das es auf die Individuen ankommt wird gern vergessen.

    Im Sportlichen Sektor mit Arbeitshunden hingegen scheinen die Menschen aus meinem Umfeld eher zu erwarten, den Welpen selbstverständlich bereits mit 8 Wochen abzuholen, um ihn bestmöglich aufs Leben vorzubereiten. Das kann ja kein Züchter leisten.

    Mag aber auch einfach persönliches Empfinden zu sein. Natürlich hat mein Umfeld diesbezüglich auch Einfluss auf meine Gedanken und Ansichten.

    Mal wieder so ein Auszug - wo ich gar nicht weiß, über wessen verhalten ich mehr lachen soll :rolling_on_the_floor_laughing:

    Hin und wieder kommt hier das Thema Zweithund an den Tag. Ich sage ganz klar - ich will keine Mehrhundehaltung. Ich bin überzeugt, die Maus wäre auch schwer dagegen, ihren Prinzessinnenstatus zu gefährden. Der Mann wollte ursprünglich keinen Hund. Scheint aber manchmal etwas damit zu kämpfen, dass er nicht der unantastbare Hundeliebling Nummer eins ist, sondern ich.

    Letzte Woche folgendes Szenario (was von männlicher Seite sicher nicht 100% ernst gemeint war):

    Mann: Duuuu???? Was meinst du? Wollen wir nicht doch mal überlegen, einen zweiten Hund zu adoptieren.

    Ich: Ähm - wieso???

    Mann: Naja was kleines, niedliches. Was ich den ganzen Tag auf dem Schoß haben könnte, um es zu kraulen!?

    Ich: Ähm neeeee!?

    Maus - springt aufs Sofa. Lässt sich mit ihren knapp 40kg auf Herrchens Schoß plumpsen. Richtet sich wohl recht gemütlich ein.

    10 Minuten später...

    Mann: Maus, könntest du dich woanders hinsetzen? Ich spüre meine Beine nicht mehr.

    Maus guckt ihn irritiert an.

    Ich übersetze: Du wolltest doch einen Hund, der den ganzen Tag auf deinem Schoß sitzt und den du kraulen kannst.

    Mann: Hund! HUND! Nicht Pony.

    Maus räumt mit Hundeblick den Schoß und kuschelt sich dann lieber in meine Kniekehle. Was man macht, ist ja doch verkehrt :rolling_on_the_floor_laughing::rolling_on_the_floor_laughing::rolling_on_the_floor_laughing:

    Missy2023 so wie du den Unterschied zwischen Show und Leistung beschreibst, erscheint mir schlüssig, warum die Preise sich da so stark unterscheiden. Andererseits stellt sich bei mir dann die Frage, wenn ich jetzt mal in ein Extrem gehe: erleben Begleithunde beim Züchter mehr? Werden Arbeitshunde "weniger" sozialisiert?

    Und gleichzeitig hinterfrage ich die Aussage mit dem eingeschränkten Leben, denn... Hoffentlich bekommen das bestimmte Leute nicht in den falschen Hals.... Warum züchtet man überhaupt?

    Ist es wirklich so einschränkend, wenn man sich selbständig dazu entschieden hat? Wo liegt der Sinn in einer liebevollen Zucht, wenn das Wesentliche, nämlich der Wurf selbst, als solche eine Einschränkung angesehen wird?

    Wie gesagt, ich bin KEIN Züchter, obwohl ich im Laufe dieses Threads echt Interesse daran entwickelt habe :lol: Ich weiß nicht wie es sich anfühlt Züchter zu sein, gleichzeitig weiß ich, dass jeder Züchter dieses Leben anders empfindet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde sich meine Erfahrung der Zucht signifikant von der Pudelzüchterin mit der Preisaufstellung unterscheiden.

    Um Himmels willen - nicht falsch verstehen. Als Außenstehender empfinde ich es als maximal Einschränkend!!! Weil in der Zeit der Aufzucht sich sehr viel um die Welpen dreht und nicht viel Platz für das gewohnte Leben ist. Ich bin durchaus sicher, dass sie selbst es anders empfinden. Aber man braucht beispielsweise schon einen recht verständnisvollen Freundeskreis, wenn man mal für drei Monate aus dem sozialen Gemeinschaftswesen ausscheiden muss. Das versteht halt auch nicht jeder. Es gibt so viele Aspekte die man da sicher betrachten kann.

    Nein ich finde es absolut Schwachsinn, dass Arbeitshunde nicht oder weniger sozialisiert sind. Aber ein Vollgebrauchshund kommt zu einem Hundemenschen, der normalerweise absolut weiß was er tut. Wo der Halter weiß, wie er sozialisiert für seinen Bedarf. Und auch einfach Grenzen akzeptieren kann. Für sowas ist nach meinem persönlichen Empfinden in der Begleithundewelt wenig bis gar kein Platz.

    Ich bin auch kein Züchter. Ganz ehrlich ich bin viel zu emotional/kopflastig für den Job :rolling_on_the_floor_laughing: Putzen ist nicht meine Leidenschaft. Und abgeben könnte ich auch niemanden. Also schon allein deshalb wäre ich der miserabelste Züchter aller Zeiten :rolling_on_the_floor_laughing:

    Den Unterschied zwischen Show- und Arbeitszucht erkläre ich mir übrigens ganz banal auch in der Zielgruppe.

    Ich schätze eher, das kommt daher weil die Nachfrage im Begleithundesektor so hoch ist, auch damals Coronobedingt, dass die Käufer eher schlucken als "nein" zu sagen. Man ist froh, wenn man einen abbekommt. Das wird sich in den nächsten Jahren wieder normalisieren, da bin ich mir ziemlich sicher.

    Auch gut möglich!!! Wobei die Preise für Tierarzt und Co. ja dennoch nicht sinken. Mich würde es eher nicht wundern, wenn die Arbeitslinien im Preis steigen. Aber da wird man nur abwarten können.

    Billieshep mal ganz ernst gemeinte Frage. Wie viele Züchter kennst du privat? Wie viele hast du bereits mehrfach bei ihrer Arbeit "begleitet"? Wie stellst du dir das Züchterleben vor?

    1. Privat habe ich aktuell zu zwei Kontakt - da sie bald besucht werden

    2. Begleitet? Keinen. Ich habe nur schwindend kleine Erfahrungen in der Zucht von Katzen. (War damals ein Kind)

    3. Ich stelle mir das Züchterleben divers vor. Ich glaube, dass es wie bei dem Beispiel des Pudelzüchters, extrem vollgestopft sein kann, ich kann mir aber auch ein gänzlich schlichteres Züchterleben vorstellen. Ich denke es steht und fällt mit dem grundsätzlichen Lebensstil und den Ansichten der Menschen. Deshalb wird es auch so große Unterschiede zwischen Show- und echter Arbeitszucht geben.

    Vielleicht hast du da ja auch mal die Möglichkeit mehr Einblicke zu bekommen.

    Ich finde Murmelchen hat ja bereits ganz schön gezeigt, wie ihr Leben mit den beiden Minis bei Komplikationen aussah.

    Den Unterschied zwischen Show- und Arbeitszucht erkläre ich mir übrigens ganz banal auch in der Zielgruppe. Die Anforderungen und Erwartungen an einen Züchter für Begleithunde steigen eben auch. Idealerweise gibt man den treuen Begleiter ja heutzutage erst mit 12 Wochen ab. Hat natürlich die 8.-12. Woche maximal für Sozialisierung genutzt. Ach ja und lädt auch jedes Wochenende die künftigen Welpenbesitzer zum Kaffee ein. An einen Vollgebrauchshund stellt man hingegen nicht die zwingend die gleichen Anforderungen. Die sehe ich beispielsweise eher selten in Shoppingmeilen, die dürfen auch mal im Zwinger groß werden. Und natürlich werden die auch seltenst erst mit 12 Wochen übernommen.

    Die Züchterinnen, die ich privat kenne, haben tatsächlich während die Welpen da sind nur ein sehr eingeschränktes eigenes Leben. Ja sie lieben es. Keine Frage. Aber ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Was die so leisten ist in Geld einfach nicht aufzurechnen. Da muss man sich nichts vor machen. Ich habe manchmal das Gefühl, je mehr man sich selbst ein Bild von dieser Arbeit machen kann umso mehr kann sich der eigene Fokus ändern.

    Übrigens - das Lebewesen Hund an sich dürfte für mich persönlich gar kein Preisschild haben (gilt auch für alle anderen Tiere!). Für mich hat der Welpenpreis überhaupt gar nichts mit dem Tier zutun. Sondern mit Wertschätzung der Leistung der Züchter.

    Eigentlich finde ich es sehr schade, welche Vorurteile dieser Thread gegenüber Züchtern zu Tage fördert. Und das mMn aus reiner Unwissenheit.

    Ich glaube viele Menschen haben ein viel romantischeres Bild vom Züchten als es in Wahrheit ist.

    Hier mal eine Aufstellung einer Züchterin ihrer Kosten.

    In diesem Beispiel werden bis zu 3500 Euro aufgerufen. Bedeutet das dann so, das ein Züchter, der „nur“ 1500 für einen Welpen will automatisch unseriös ist, an Tests und Gesundheitsvorsorge für seine Hunde spart? Es die Zuchthunde da nicht gut haben?

    Muss ja nicht zwingend so sein.

    Es kann auch heißen, dass man noch nie Komplikationen hatte und es nicht als nötig erachtet, diese Kosten einzukalkulieren. Die Kosten für den Deckrüden nicht horrend waren, weil der Hund nicht am Ende der Welt wohnt (sprich keine großen Fahrt und Übernachtungskosten). Und auch einfach, dass diese Person lieber drauf zahlt als zu verdienen oder kaufmännisch nicht so erfahren ist. :ka:

    Man muss ja nicht im Umkehrschluss vom schlimmsten ausgehen. Aber ja - ich würde bei einem so günstigen Welpen durchaus vermutlich mal nachfragen, wie das sein kann :tropf: