Beiträge von Missy2023

    Vielleicht liegt es daran, dass ich es diesbezüglich aus einer anderen Perspektive sehe und aus dem Hobby Reitsport auch anders kenne. Da freut man sich, wenn man unter 10.000€ für ein gesundes Fohlen bezahlt und weiß, dass es trotzdem wie Lotto spielen ist. Es heißt ja oft, Reiten ist ein Luxushobby. Nur weil es die Hundehaltung bisher nicht war, heißt es ja nicht, dass man das gut finden muss. Mir geht es auch gar nicht darum, dass ich das erstrebenswert finde! Nur eben, wie du es am Ende so schön formulierst, das Verhältnis irgendwo passen sollte. Sprich die Ansprüche des Züchters und die Anforderungen des Halters irgendwo einen Kompromiss finden sollten. Ich fände es einfach wünschenswert da eine besseres Verständnis auf beiden Seiten zu erzielen.

    Ganz ehrlich - leider ja.

    Gerade in der Pferdeszene sehe ich das häufiger. Und ich setze noch einen drauf. Durch die gestiegenen Gebühren, werden Kliniken mit Lappalien (wie impfen, husten) überlastet, weil man sich die Hausbesuchspauschale sparen möchte, aber viele Ärzte gar keine lokale Praxis. Somit spaltet sich das ganze noch weiter in: Pferde die nicht behandelt werden, Pferde die möglichst kostensparend behandelt werden und Notfälle für die es deshalb weniger Kapazitäten gibt...

    Vermutlich weil ich rationaler an die Sache bei der Betrachtung ran gehe.

    Zucht ist in erster Linie auch ein Geschäftsmodell. Eins was teils in Vollzeit betrieben wird. Aber selbst wenn es das nicht wird, so sehe ich das erstmal rein kaufmännisch. Und ja, ich gehe bei sowas dann auch von Wirtschaftlichkeit aus. In jeder Branche wird geschimpft, wenn irgendwelche Hobbyjobber die Marktpreise versauen. Berufszweige sterben deswegen aus. Nur bei der Haustierzucht sollen alle von Luft und Liebe leben? Warum? Also absolut ernst gemeinte Frage.

    Warum soll ich denn anderer Menschen Hobby finanzieren?

    Was wären für dich denn Gründe zu züchten?

    Für mich simpel - ohne diese Leute könnte ich mein Hobby nicht haben .

    Ich kaufe aber auch gern da wo von der Zucht gelebt wird ( oder zumindest anteilig) . Die Gründe seine Hündin mal belegen zu lassen sind ja mittlerweile mannigfaltig und nur weil ZZL dran steht hat es nicht unbedingt Nährwert für Zucht in dem Sinne und das Hintergrundwissen über verschiedene Linien etc fehlt da häufig im Vergleich was sich dann an den Würfen zeigt.

    Was mich allerdings immer wieder amüsiert - der Großteil hier will bitte Hausaufzucht, bloß kein Zwinger, bloß nicht mehr als 2 Hunde im Haushalt, am besten schon vorgeclickert...und erwartet das alles bei Leuten die das neben ihrem idR VZ Job machen für möglichst wenig Geld und bloß kein Gewinn weil das schmälert dann die Seriosität? :ugly:

    Aus deiner Sicht stimm ich dem voll zu. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Und bei sportlichen hohen Ambitionen der eigenen Hunde und Rasse würde ich vermutlich sogar noch zusätzlich begeistert die Nachzuchten anfeuern. Verdammt - das passiert wenn man das Wort Hobby nicht genau definiert :doh:

    Aber genau dein letzter Absatz ist es auch immer, den ich nicht verstehe.

    Ich finde das mit dem Anwalt aber ein gutes Beispiels. Heißt das im Umkehrschluss, dass ein Anwalt, der wirklich Know-How, Erfahrung und Expertise in der Hundezucht haben kann, diesen Ausfall nicht berechnen darf? Nur weil er einen gut bezahlten Hauptjob hat?

    Ich finde das schwierig, weil das ja bedeutet, dass ein Bäcker oder eine Pflegekraft mit dem selben Know how in der Hundezucht, deutlich weniger für ihre Welpen verlangen dürfe.

    Nicht unbedingt. Wenn alle diesen Ausfall fair mit einkalkulieren würden und den Marktpreis dadurch mitbestimmen würden, hätten die Menschen mit weniger Verdienstausfall mehr Gewinn. Das wider rum fände ich ausgesprochen fair!

    wildsurf & ja_nein_vielleicht

    Sorry unglücklich formuliert. Wenn Hundehaltung Hobby ist - und wenn ich Hunde züchte, aber nichts dran verdienen dürfte - dann finanziere ich doch das Hobby Hundehaltung der Käufer. Darum meine Frage - wieso sollte ich züchten und das Hobby anderer Leute damit finanzieren. Lese jetzt erst, dass es definitiv zweideutig gelesen werden kann. So rum war es aber gemeint.

    […]

    Ich finde das auch sehr schwierig. Gerade der Part mit dem Verdienstausfall. Wenn ein Anwalt mit 10k monatlichem Verdienst das auf den Preis rechnet werden die Welpen ganz schön teuer. Ohne das der eigentliche Beruf des Züchters irgendeinen Mehrwert für Hunde oder Käufer hat.

    Und kann man Präsenzzeit als Arbeitszeit rechnen?

    Ist halt alles eine gute Frage. Präsenzzeit finde ich noch so ein Thema für sich. Wenn ich in der Zeit für mich was machen kann - nein (kann ja was für mich machen, fernsehen, lesen, whatever). Wird aber auch wieder jeder anders beurteilen.

    Ich finde das mit dem Anwalt aber ein gutes Beispiels. Heißt das im Umkehrschluss, dass ein Anwalt, der wirklich Know-How, Erfahrung und Expertise in der Hundezucht haben kann, diesen Ausfall nicht berechnen darf? Nur weil er einen gut bezahlten Hauptjob hat?

    Ich meine natürlich gehört in die Hundezucht Herzblut. Das ist ein emotionaleres Thema als manch anderer Beruf. Aber überall wird aktuell nach fairer Bezahlung und Arbeitsbedingungen gerufen. Zurecht! Warum steht dies einem Züchter nicht zu?

    Keine Ahnung was du von mir willst und warum dir ein simpler Spruch darüber, wieso man auch seine Arbeitszeit nicht für Lau ansetzt so nahe geht. Das ist nicht meine Baustelle.

    Aber warum Arbeitszeit? Hundehaltung ist doch n Hobby … Ich meine, wenn man wirklich hauptberuflich züchtet, ok. Aber wenn man aus Spaß an der Sache Hunde züchtet, dann hat man selber doch auch einen hohen Mehrwert davon.

    Warum soll ich denn anderer Menschen Hobby finanzieren?

    Was wären für dich denn Gründe zu züchten?

    Die Frage, was du danach machst ist glaube ich super wichtig!!!

    Der Klassiker: Hund zieht, Mensch bleibt stehen, Hund kommt ran und wird gelobt. Gerade etwas clevere Hündchen neigen dann zum lernen von "cool, wenn ich ziehe, bekomme ich den Mensch zum stehen, kann hingehen und werde gelobt" (Stichwort Verhaltenskette). Du belohnst ja das vorherige "falsche" Verhalten mit. Richtiger wäre das loben, wenn er sich korrekt verhält. Sprich Hund zieht, du bleibst stehen, Hund kommt ran ihr lauft gemeinsam mit lockerer Leine und das gemeinsame Laufen wird belohnt.

    Wie definierst du denn realistisch? Mindestlohn? Dein Stundenlohn? Mein Stundenlohn? :winking_face:

    Ich bin kein Züchter. Was hältst du denn für realistisch?

    Finde ich total schwierig. Geht ja schon mit der Frage los, ob die Zucht "Hauptberuflich" gemacht wird oder nicht. Sind dann halt unterschiedliche Ansätze für die Kalkulation, ob ich jetzt einen Verdienstausfall habe oder mein gesamtes Leben mit dem Welpenverdienst bestreiten muss... Dann auch noch geprägt von den eigenen Wertvorstellungen. Ich bin ja auch kein Züchter. Wenn man so will, würde ich schon sagen, dass der gesamte Zeitaufwand für die Welpen mindestens mit Mindestlohn bemessen werden sollte. Damit meine ich aber die gesamte Arbeit für die Welpen (von Wurfplanung über aktive Arbeit mit Welpen sowie das drumherum wie putzen, Kontakt zu Welpeninteressenten, Infos und Videos versenden etc.). Dann noch sämtliche Ausgaben (TA/Futter/Spielzeug/Welpenpaket) die für den Wurf angefallen sind. Plus keine Ahnung 1/3 der Kosten um überhaupt den Hund zuchttauglich zu bekommen (wenn man davon ausgeht, dass eine Hündin halt auch maximal 3 Würfe im Leben hat). Dann noch Möglicherweise Verdienstausfall, weil man im Hauptjob kürzer tritt oder frei nimmt. Plus natürlich die Kosten, die später das Finanzamt will. Wäre für mich die normale kaufmännische Rechnung zu dem Thema.