Alles anzeigenIch finde auch, dass man hier jetzt eigentlich nur herumstochern kann. Wir kennen den Hund nicht, wir kennen seine Lebensbedingungen nicht, wir kennen die Halterin nicht.
Ich hab jetzt hier auch ein paar Mal gelesen,.dass Leute geschrieben haben, dass ihre Hunde mit Ansprache zu beruhigen waren. Ich würde mal behaupten, dass ein Hund, der mit Ansprache zu beruhigen ist, noch weit entfernt ist von dem Zustand, in dem dieser Hund hier ist. Zumindest deute ich das jetzt aus den Beschreibungen der Situation.
Weil gezielt die Frage von der TE gestellt wurde, wie man das nun vermeiden kann. Nun, ich kann auch nur raten, denn am Ende sind alle Hunde unterschiedlich.
Meine Hündin, die ja nun ein Pudel-Retriever Mischling ist, war bis sie ca in dem Alter war, komplett easy. Hat ohne es jemals trainiert zu haben nicht an der Leine gezogen, sich im Freilauf perfekt an mir orientiert, keinerlei "5 Minuten" gehabt. Ich denke, sie muss so 7-8 Monate alt gewesen sein, da konnte man plötzlich kaum mit ihr raus gehen. Ist ständig in die Leine gesprungen, hat mich als Übersprunghandlung auch angesprungen. Natürlich ist die Situation etwas anders, weil mein Hund zu dem Zeitpunkt unter 10 Kilo wog. Aber ich hab ab dem Moment nur noch die Flexileine (die ich hasse wie die Pest) genommen und bin in Gegenden gegangen, wo wir möglichst niemanden treffen. Habe nichts mehr trainiert, sie war draußen sowieso die ganze Zeit über den Bereich hinaus, wo das noch ins Hirn gegangen wäre.. einzig der Rückruf musste sitzen. Ohne Rückruf kein Freilauf bei mir. Darüber hinaus hatte sie ihr gutes Benehmen aber "vergessen".
Ich hab also versucht, die Stressoren so weit zu vermindern, dass sie nicht mehr ausgerastet ist, meine Ansprüche auf ein Minimum gesenkt und dann das gute Benehmen neu aufgebaut. Gleichzeitig dafür gesorgt, dass die Energie sich kontrolliert entladen kann. Mit rumrennen, kauen (hatte auch auf Spaziergängen immer was dabei), Kong, etc.
Hat tatsächlich nicht lange gedauert, bis man wieder halbwegs normal mit ihr spazieren gehen konnte. 3-4 Monate vielleicht?
Ich hatte zu dem Zeitpunkt Kontakt mit einem Besitzer eines Wurfgeschwisterchen. Der hat sehr viel.wert darauf gelegt, dass der Hund leinenführig ist und versucht, diese "5 Minuten" mit Maßregelung und mehr Training in den Griff zu bekommen. Kanns kurz machen: die Leinenführigkeit hat er sich damit nachhaltig kaputt gemacht, weil der Hund dieses Training mit hohem Stress und Zwang verknüpft hat.
Nun kenne ich deinen Hund nicht und weiß nicht, ob er eher mehr oder weniger braucht oder einfach was anderes. (In dem Alter aufgrund der Entwicklungsstufe aber klassischerweise am ehesten deutlich weniger) Und nun waren unsere Hunde eine völlig andere Gewichtsklasse. Aber manchmal lohnt es sich, für einen begrenzten Zeitraum eine Art Workaround zu nutzen, alle kommen Mal runter, und dann geht's halt weiter, wenn das Junghundhirn wieder in der Lage ist.
Lieben Dank Ernalie, so in etwa sehe ich das auch. An der Leine läuft sie super, und viel Stress hat sie tatsächlich nicht, weil ich spüre, dass das nichts für sie ist. Ich arbeite zu hause, sie legt sich neben meinen Stuhl und schläft. Gehen wir zu Parties, haben wir einen Dogsitter. Unsere Restaurantbesuche haben wir Minimiert, aber sie geht mit und kaut gemütlich ihren Knochen (für alle die jetzt wieder aufschreien wollen: nein, er besteht nicht aus Knochen, sondern getrocknetem Fleisch und Haut) oder sie schläft.
Das Autofahren liebt sie (wie gesagt im Innenraum ist es so kalt wie ich es einstelle - 18 Grad), also kann ich sie während Reiten oder Einkaufen super im Auto lassen.
Ich habe mir noch überlegt eine Reizangel zu besorgen, der sie nachjagen kann, wenn ihre 5 min kommen.
Liebe Grüsse
Pegggy