Was ich in der Zusammenfassung erschreckend fand, war das mehr Rassehunde an HD & PL erkrankt waren als Mischlinge. Klaro sollte man da natürlich mit Bedenken, daß der Rassehund vom Vermehrer ohne Gesundheitsuntersuchungen der Eltern sicherlich auch bei den Rassehunden vertreten war. Aber es werden sicherlich nicht zu 100% Rassehunde, die nicht nach FCI Standard gezüchtet worden dabei gewesen sein. Von daher hätte es doch eigentlich nicht sein dürfen schlechter abzuschneiden als die Mischlinge, die zu 100% nicht getestet waren.
Du solltest lesen, was dort STEHT.
Ich zitiere mal:
" Bei anderen Erkrankungen, wie verlängertes Gaumensegel, Diskopathien, Hüftgelenksdysplasie, Kreuzbandriss, Legg Calve Perthes Erkrankung, Panostitis, Patellaluxation, Distichiasis und Entropium, bei denen für Rassehunde eine höhere Erkrankungschance errechnet wurde, ließ sich diese mit einem höheren Anteil extremer Körperformen bei bestimmten Rassen erklären bzw. beruhte auf einer Auswahlverzerrung im vorliegenden Datenmaterial, die sich u.a. aus einer höheren Bereitsschaft zu kostspieligen tierärztlichen Interventionen bei den Besitzern von Rassehunden ergab."
gerade was HD und PL betriff dürfte der fett markierte Satzteil ausschlaggebend sein.
Denn - die sind ja nicht hergegangen und haben 5382 Hunde genommen, die alle die gleichen Untersuchungen hinter sich haben. Die haben die Krankenakten von 5382 Hunden genommen und die miteinander verglichen.
Wenn man wirklich aussagekräftige Zahlen zu den einzelnen Krankheiten haben möchte, dann müsste man hergehen und die entsprechende Zahl an Tieren jeweils komplett für eine Krankheit untersuchen. Das ist ein Kostenfaktor, der in der Veterinärmedizin einfach nicht gegeben ist. Das kann keiner wirklich leisten - Ausnahme wäre für bestimmte Untersuchungen an Rassehunden, wenn bsp. der Zuchtverband dahinter stünde.
Als Beispiel - würde man nur mal HD wirklich vergleichen wollen und würde man bei den oben angeführten Probanten-Zahlen jeweils ein Röntgenbild machen und das prinzipiell verrechnen mit 100€, dann wären das über 500.000€. Wer will das bezahlen?
Und nur weil bei den 1312 Mischlingen weniger Hunde mit HD dabei waren .... mal als BEispiel:
Der Wurfbruder einer meiner Hündinnen wurde geröngt, Rassehund pipapo - HD C. In dieser Studie würde er als "HD-krank" eingestuft werden. Geröngt wurde er als Rassehund einfach "weil man es macht". Da er nie Probleme mit den Hüften hatte wäre er als Mischling vielleicht nie geröngt worden - und damit in dieser Studie als "nicht an HD erkrankt" eingegangen, da er ja nie Probleme hatte.
Dito PL - wie viele Mischlinge werden auf PL untersucht? Doch nur die, die wirklich ernsthaft Probleme haben.
Wie oft sieht man Hunde, die dieses "PL-Hüpfen" haben und die Leute amüsieren sich noch darüber "guck mal wie lustig der auf 3 Beinen durch die Gegend hüpft" ... wenn man was sagt von wegen mal untersuchen lassen ob der Hund nicht eine temporäre PL hat, wird man noch blöd angemacht weil der Hund ja gleich wieder normal läuft und überhaupt.
Dass bestimmte Kopfformen verlängertes Gaumensegel fördern, dass bestimmte Körperformen Diskopathien fördern, als das ist ja auch bekannt.
Distichiasis - auch so ein typisches Krankheitsbild, das v.a. bei Rassehunden, die gezielt untersucht werden, erkannt wird. Das heisst nicht, dass Mischlinge das weniger haben, sondern dass es häufig einfach nicht erkannt wird. Hat halt tränende Augen - so what, hatte Hund schon immer.