Ich denke, wenn man ein Tier schon lange begleitet weiß man, dass das Leben endlich ist.
Schwerer stelle ich mir das vor, wenn ein Tier sehr jung aus dem Leben gerissen wird (Unfall, Krankheit).
Unser Benni ist 15 Jahre alt geworden. 2 Tage nach seinem 15. Geburtstag mussten wir ihn gehen lassen.
Ich persönlich fand die Zeit selbstverständlich schwierig aber habe meinen Frieden damit gemacht. 15 Jahre ist ein tolles Alter.
Meinem Mann fällt es bis heute viel viel schwerer und er kann es nach 1,5 Jahren immer noch nicht so richtig greifen. Es wird inzwischen besser, aber er vermisst Benni auf eine andere Art stärker als ich.
Benni war ja gegen Ende nicht mehr gut zu Fuß. Eine Stunde Gassi, 2 bis 3 km. Maximal. Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich seine Zähne sanieren lassen. Die große Klinik hatte sich damals im Sommer geweigert, da im Herzultraschall raus kam, dass Benni einen Blutbeutel am Herzen hatte, der kurz vorm platzen war. Unter der Narkose wäre er mit recht großer Wahrscheinlichkeit vollgelaufen, geplatzt und Benni wäre innerlich verblutet. Durch die Narkose hätte er ja aber nichts davon bemerkt sage ich mir im Nachhinein.
Der Kardiologe gab uns Tage bis wenige Wochen bis Benni nachts sowieso sterben würde im Schlaf (so war seine Aussage).
Schlussendlich haben die sehr sehr schlechten Zähne zu einer chronischen Augenentzündung geführt, er wurde 2 Wochen vor seinem Tod blind und am Abend, an dem wir ihn gehen lassen mussten ist das Auge, also der Glaskörper, aufgegangenen und Augeninnenflüssigkeit ist ausgetreten. Laut Haustierärztin sind das richtig üble Schmerzen und sie hatte Wochen vorher schon gesagt, dass wir Benni dann sofort gehen lassen müssen wenn das passieren sollte.
Von der geplanten Zahn-OP bis zum Tod sind fast 5 Monate vergangen. Und Bennis Herz war zwar zum Schluss sehr sehr schwach aber daran lag es nicht, dass er gehen musste.
Im Großen und Ganzen haben wir aus meiner Sicht schon alles richtig gemacht. Ich weiß ja nicht einmal, ob jemand Benni im Sommer mit den schlechten Werten überhaupt operiert hätte.
Die letzten zwei Wochen waren durch die Blindheit sehr sehr hart. Für uns und für Benni. Die hätten nicht mehr unbedingt sein müssen. Aber das wäre das einzige, war ich mir selbst vorwerfen könnte. Aber so rational denkt man in den seltensten Fällen.
Ich weiß nicht, ob dir dieser Bericht irgendwie hilft.
Benni hatte schon die letzten Monate wenig Lust, irgendwo zu sein. Garten, fressen, schlafen. Das hätte ihm völlig gereicht. Also so aus der Sicht: noch etwas schönes unternehmen. Das wäre eher dann für uns als Erinnerung gewesen. Aber nichts für Benni.