Hallöchen,
an dieser Stelle will ich als Bullterrierbesitzer mal auch meinen Senf dazu geben. Benni wurde gekauft als Mini, er ist allerdings ein Stück größer. Meiner Meinung nach ein Mix aus Standart und Mini, laut "Züchter" allerdings nur große Eltern. (...)
Ich war damals Ersthundebsitzer mit einem Proll-Freund, der "so einen Hund zum Beschützen" wollte.
Ich habe mich gefügt, bezahlt und Benni zog ein. "Leider" hatte Benni nicht die erforderlichen Anlagen, d.h. knurren bei anderen Menschen, bellen, "böse" sein. Mein Ex war ziemlich unzufrieden. Wir haben uns dann recht bald getrennt und Benni blieb natürlich bei mir. Inzwischen ist er 8 Jahre alt und ich habe ihn seit er 12 Wochen alt war.
Benni, obwohl er ein Rüde ist, ist extrem Männerfixiert. Meinen Mann liebt er abgöttisch und wenn er da ist bin ich egal. Ist manchmal etwas traurig für mich (ich gehe hauptsächlich Gassi, füttere meistens, von mir gibt es Leckerlies, etc.) aber hautpsache Hundi geht es gut.
Jetzt mit fast 8 Jahren ist er zu Hause ein völlig unkomplizierter Couch-Potatoe. Er gammelt nur rum. Am liebsten auf Herrchen drauf. Er ist aber auch ein absoluter Tollpatsch, rennt in die Kakteen, gegen Tische, Couch und Stühle wenn er mal seine 5 Minuten hat.
Draußen ist er neugierig, aufmerksam und eben stur. Wenn ich in eine andere Richtung gehe als er will setzt er sich hin. Ich ziehe dann und sage 2,3 mal "los" und er trottet dann doch meistens mit.
Ich werde von anderen Leuten oft gefragt, wie alt Benni ist, denn sobald er andere Hunde sieht, die den Eindruck machen sie wollen spielen fängt er an zu fiepen und jaulen und setzt sich hin, legt sich hin und krabbelt zum "Spielpartner". Ich sage dann immer: "Fast 8" und dann kommt: "Na so jung kann er ja noch verspielt sein". Wenn ich dann sage "8 Jahre" ist das Erstaunen groß.
Manche Hunde mag er dagegen gar nicht. Da wird auch mal gebellt und geknurrt, aber das sind 2,3 Hunde und ich muss ja als Mensch auch nicht jeden mögen. 
Freilauf funktioniert bei Benni überhaupt nicht. Das schiebe ich aber zum großen Teil auf meine nicht vorhandene Hundeerfahrung! Er hat extremen Jagdtrieb und will alles hetzen. Wenn er ein Tier sieht steht er auch wie ein Vorsteherhund da. Ohren nach vorne, Pfote in der Luft, aufrechte Rute. Ich weiß nicht, was er tun würde wenn er ein Tier erwischen würde, aber ich glaube nicht, dass er wie Arren nur kuscheln oder spielen will.
Benni läuft also an der 10m Schleppleine, alles andere ist mir zu riskant.
In eingezäunten Gebieten könnte ich ihn mit anderen Hunden spielen lassen aber er hat einfach kein Interesse. 2 mal hin und herspringen und rennen und gut ist. Er spielt lieber alleine mit seinen Spielzeug bzw. mit mir und Herrchen.
Menschen gegenüber ist er sehr sehr offen, freundlich und schmusebedürftig. Da kann es schonmal vorkommen, dass man auf der Couch als Besuch den Hund auf dem Schoß hat. Fremde Menschen müssen eben erstmal begutachtet werden.
Auch gegenüber Kindern ist er aufgeschlossen und freundlich. Er kennt die kleine Tochter meines Mannes seit sie 3 Jahre ist. Es gab nie Probleme. Klar, am Anfang ist er ständig hinterher gerannt wenn die Kinder durch die Wohnung gerannt sind aber das war einfach Gewöhnung. Inzwischen schaut er nicht einmal mehr hoch mit dem Kopf. Im letzten Jahr ist mein Cousin hier gewesen, seine Frau ist extrem entspannt. Die hatte den 2-jährigen Sohn auf dem Arm und an der Wohnungstür setze sie ihn direkt vor Benni ab. Da wurde ich glaube ich kurz blass, ich kenne ja meinen Hund und seine Tollpatschigkeit. Aber Hundi hat dem Sohn einmal quer übers Gesicht geschnobert (war ja eine Augenhöhe) und gut wars. Danach war Kind uninteressant.
Und die erwähnte Tollpatschigkeit und Grobmotorik ist bei Benni auch sehr sehr ausgeprägt. Er steht grundsätzlich im Weg und man stolpert über ihn, ich kann auch nicht zählen, wie oft Bennis Kopf gegen mein Knie gekracht ist (blöd, dass sich mein Knie auf seiner Kopfhöhe befindet). Er ist auch schon gegen einen Zaun gerannt weil er zur Seite geschaut hat.
Lieblingsbeschäftigungen sind schmusen, aufm Kong rumknartschen und fressen.
Jeden früh wird die Schmuseeinheit erst einmal eingefordert. Da hat man so lange einen penetrant hinterherlaufenden Hund am Bein bis man ihn ordentlich durch gewalkert hat. Danach pennt er weiter. 
Ich persönlich möchte nach Benni keinen Hund mehr, ich fühle mich einfach sehr eingeschränkt dadurch. Wenn aber nochmal ein Hund einziehen sollte wird es von meiner Seite her nur wieder ein (Mini-)Bullterrier sein.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht konnte dir auch ein wenig helfen. Auch wenn Benni sicherlich auch nicht gerade sehr repräsentativ ist aber bei Hunden aus unklaren Verhältnissen ohne Prägung weiß man eben nicht, was an bekommt. Und da bin ich ganz froh, dass Wuffel so unkompliziert ist!
P.S:: Alleine bleiben: Ich habe ab dem 2. Tag geübt (er musste damals 2x die Woche für 4h alleine sein, ging nicht anders, mein Ex hatte zu dem Zeitpunkt ausnahmsweise mal kurz einen Job, ich war Studentin und habe gerade Diplom geschrieben) und es hat alles prima geklappt. Er bleibt auch heute bis zu 11h alleine ohne Probleme zu Hause (nicht, dass ich das gut finde, aber wir hatten kurzzeitig die Situation).
P.P.S: Autofahren ist Benni völlig Pups. Auf der Rückbank musste immer jemand mit hinten sitzen da er sich im Geschirr und dem Gurt immer verheddert hat, seit ich eine Box habe ist alles prima. Rein ins Auto, schlafen.