Dass der aktuelle Tagesablauf vllt. nicht stimmig ist, wurde ja schon an diversen Stellen angesprochen.
Warum also nicht einmal für einen überschaubaren Zeitraum - eine Woche oder so - den Tagesablauf komplett überdenken und den Rhythmus umstellen? Der Hund wird dabei nicht sterben, es wird ihm nicht schlecht gehen. Es ist einfach anders. Und in der Zeit vllt. auch eine Art Tagebuch führen, um einen Zusammenhang zwischen Tagesablauf und Verhalten herstellen zu können. Würde für mich bedeuten: seltener Gassi, weniger Beachtung, mehr unaufregende Dinge im Haus.
Wir sind am Anfang auch 3x pro Tag mit dem Mogeltier rausgegangen. Das macht man ja so, der Hund braucht Bewegung. Ergebnis? Massiver Stress, Verweigerung, Frust, Angst. Und auch teilweise recht weicher Kot. Mehr Rück- als Fortschritte. Wir haben auf 2x Gassi pro Tag reduziert, im Winter tatsächlich sogar nur einmal, weil das Mogeltier große Probleme mit der Dunkelheit hatte und mit plötzlich aufleuchtenden Lampen (Scheinwerfer, Bewegungssensoren u.ä.). Selbst jetzt, wir haben ihn jetzt über 2 Jahre, gehen wir nur abends mit beiden Hunde eine große Runde. Conchi bekommt natürlich mehr Bewegung. Ausnahme ist der Sonntag, da geht es vormittags lange in den Wald, dafür fällt die Abendrunde kürzer aus. Seit ganz wenigen Wochen darf das Mogeltier auch manchmal morgens mit, wenn er will. Ansonsten hat er den Garten, wo er sich auch löst und wo die Hunde auch zusammen toben können. Wir versuchen, möglichst viel Ruhe reinzubringen. Das heißt aber nicht, dass nicht der Fernseher oder so läuft, sondern dass es auch bewusste Pausen für uns gibt. Einfach mal nicht ständig in der Wohnung rumlaufen und irgendwas aktiv machen, sondern lesen oder fernsehen (oder schlafen). Nach müd' kommt blöd, und das trifft auf das Mogeltier definitiv zu. Wir merken, wenn er drüber ist. Meistens leider erst zu spät. Denn er schafft es leider immer noch nicht zuverlässig, selbstständig zur Ruhe zu kommen. Während Conchi nach aufregenden Situationen einfach einen Platz aufsucht und döst, tapert das Mogeltier teilweise noch ruhelos durch die Zimmer. Aber es wird besser und wir freuen uns über jeden Moment, in dem er tatsächlich entspannen kann. Denn auch das merken wir an seinem Verhalten.
Es ist nur eine Woche. Probiere einfach mal was Neues. Wenn du Fortschritte siehst, führe es weiter. Wenn du keine Besserung merkst, probiere etwas anderes. Es ist nur eine Woche, kein ganzes Leben. Aber im besten Fall der Start in ein neues, entspannteres Leben.